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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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wundervol e Sache.
    »Wenn wir dies hinter uns bringen, gibt es keine Schule und keine
    Schläge mehr«, betonte sie. »Weder für dich noch für sonst jemanden
    von uns. Nicht, wenn wir unser Gehirn einsetzen. Nicht, wenn wir klug
    sind.«
    Betty weinte fast, brachte aber ein weiteres Lächeln zustande. »Und
    Reißer spricht mit der Herzogin. Sie wird alles in Ordnung bringen!«
    Polly blickte über die helle, unveränderliche Landschaft, leer bis auf
    den Bussard, der im verbotenen Blau kreiste. »Da bin ich mir nicht
    sicher«, erwiderte sie. »Aber jemand dort oben mag uns.«

    Die Dämmerung war kurz in dieser Jahreszeit. Es gab kein Zeichen von
    Bluse.
    »Ich beobachtet habe, bis nichts mehr sehen konnte«, sagte Jade, als
    sie saßen und Knaller bei der Zubereitung des Essens zuschauten.
    »Einige der Frauen, die kamen heraus, ich heute Morgen gesehen habe
    beim Hineingehen.«
    »Bist du sicher?«, fragte Jackrum.
    »Wir vielleicht sind nicht ganz helle, Feldwebel«, sagte Jade und wirkte
    verletzt. »Aber die Augen von Trollen eine große, äh, Seh-Schärfe
    haben. Heute Abend hineingegangen sind noch mehr Frauen.«
    »Nachtschicht«, sagte Toller.
    »Na schön, er hat es versucht«, sagte Jackrum. »Mit ein wenig Glück
    steckt er in einer warmen Zelle, und vielleicht hat man ihm eine Hose
    besorgt. Packt eure Sachen, Jungs. Wir schleichen zu unseren Linien.
    Um Mitternacht liegt ihr in einem weichen Bett.«
    Pol y erinnerte sich daran, was sie vor einigen Stunden zu Betty gesagt
    hatte – irgendwann musste man anfangen, sich zu wehren. »Ich möchte
    versuchen, in die Festung zu gelangen«, sagte sie.
    »Ach, möchtest du das, Perks?«, fragte Jackrum spöttisch.
    »Mein Bruder ist dort.«
    »Dann ist er wenigstens in Sicherheit.«
    »Er könnte verletzt sein. Ich stimme für die Festung.«
    »Du stimmst für die Festung?«, wiederholte Jackrum. »Na, das ist neu für mich. Abstimmungen beim Militär? He, Jungs, wer getötet werden
    möchte, der hebe bitte die Hand? So läuft das nicht, Perks.«
    »Ich gehe zur Festung, Feldwebel!«
    »Von wegen!«
    » Versuch nur, mich daran zu hindern!« Die Worte kamen aus ihr heraus, bevor Pol y sie zurückhalten konnte. Das war’s, dachte sie. Der Ruf
    geht um die ganze Welt. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich bin über
    den Rand der Klippe gesprungen, und von jetzt an geht’s nach unten.
    Jackrums Gesicht blieb für ein oder zwei Sekunden ausdruckslos,
    dann fragte er: » Stimmt sonst noch jemand für die Festung?«
    Polly sah Knaller an, die errötete.
    »Wir«, sagte Toller. Neben ihr zündete Stecher ein Streichholz an und
    hob es, was bei ihr einer Ansprache gleichkam.
    »Und warum, bitte schön?«, fragte Jackrum.
    »Wir wollen nicht in einem Sumpf herumsitzen«, sagte Toller. »Und
    es gefäl t uns nicht, herumkommandiert zu werden.«
    »Daran hättest du denken sol en, bevor du Soldat geworden bist,
    Junge!«
    »Wir sind keine Jungen, Feldwebel.«
    »Ihr seid Jungen, wenn ich sage, dass ihr Jungen seid!«
    Ich kann nicht behaupten, dass ich es nicht erwartet habe, dachte
    Pol y. In Gedanken bin ich es oft genug durchgegangen. Also los…
    »Na schön, Feldwebel, es wird Zeit, dass es zur Sprache kommt, hier
    und jetzt.«
    »Oh- ho «, machte Jackrum übertrieben und holte seinen Kautabak
    hervor.
    »Wie bitte?«
    Jackrum setzte sich auf die Reste einer Mauer. »Würze die
    Konversation nur mit ein wenig Kessheit«, sagte er. »Weitermachen,
    Perks. Heraus damit. Dachte mir schon, dass es dazu kommen würde.«
    »Du weißt, dass ich eine Frau bin, Feldwebel«, sagte Polly.
    »Ja. Ich würde dir nicht einmal zutrauen, einen Käse zu rasieren.«
    Die Rekruten starrten. Jackrum öffnete sein großes Klappmesser und
    betrachtete den Kautabak, als wäre er die interessanteste Sache weit und
    breit.
    »Was, äh, willst du in dieser Hinsicht unternehmen?«, fragte Polly und
    fühlte sich aus der Bahn geworfen.
    »Keine Ahnung. Daran kann ich nichts ändern. Du bist so geboren,
    nicht wahr?«
    »Du hast Bluse nichts gesagt!«, stieß Polly hervor.
    »Nein.«
    Pol y hätte dem Feldwebel am liebsten den verdammten Tabak aus
    der Hand gestoßen. Jetzt, nach der anfänglichen Überraschung, fand sie
    seinen Mangel an Reaktion sehr ärgerlich. Es war, als öffnete jemand
    die Tür, kurz bevor der Sturmbock diese erreichte – plötzlich lief man
    durch ein Gebäude und wusste nicht, wie man anhalten sol te.
    »Wir alle sind Frauen, Feldwebel«, sagte Toller. »Na, wie

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