Weiberregiment
Hinweis beifügen«, fuhr
Bluse fort. »Das Vernünftigste scheint mir zu sein, dich hier und jetzt
zu fragen, wie alt du bist. Wie alt bist du, Feldwebel?«
»Dreiundvierzig, Herr«, antwortete Jackrum sofort. Pol y sah auf und
erwartete das al gemeine Donnern, das einer so universumsgroßen Lüge
folgen sollte.
»Bist du sicher?«, fragte Bluse.
»Fünfundvierzig, Herr. Das harte Soldatenleben steht mir ins Gesicht
geschrieben, Herr.«
»Nun…«
»Ah, gerade fallen mir zwei Geburtstage ein, die ich vergessen habe,
Herr. Ich bin siebenundvierzig, Herr.« Der Himmel grollte noch immer
keine Missbilligung, stellte Polly fest.
»Äh… ja. Gut. Du solltest es schließlich wissen, Feldwebel. Ich werde
die Altersangabe berichtigen.«
»Danke, Herr.«
»So wie vor mir General Schnitz. Und Major Galosch. Und Oberst
Legin, Feldwebel.«
»Jaherr. Die Schreibfehler sind mir mein ganzes Leben lang gefolgt,
Herr. Bin ständig von ihnen geplagt worden.« Jackrum trat zurück.
»Fertig, Herr. Das Gesicht glatt wie ein Babypo. So glatt, wie die Dinge
sein sollten. Glatte Dinge haben mir immer gut gefallen.«
Sie beobachteten, wie Leutnant Bluse durch den Wald zum Weg ging.
Sie beobachteten, wie er sich der lockeren Gruppe von Frauen
hinzugesellte, die zur Tür wanderten. Sie lauschten nach Schreien und
hörten keine.
»G-gibt es Frauen, die so sehr mit den Hüften wackeln?«, fragte Reißer und spähte durch die Büsche.
»Sie wären kaum legal, denke ich«, erwiderte Polly und beobachtete
die Festung durch das Fernrohr des Leutnants. »Wir müssen jetzt auf
ein Signal warten, das uns mitteilt, dass mit ihm alles in Ordnung ist.«
Irgendwo über ihnen ertönte der Ruf eines Bussards.
»Nein«, widersprach Maladikt. »Man wird ihn schnappen, wenn er
durch die Tür tritt. Darauf wette ich.«
Sie ließen Jade als Wächterin zurück. Mit der abgekratzten Farbe
wirkte die Trol -Frau wie ein Teil der Felslandschaft, wenn sie sich nicht
bewegte. Feindliche Soldaten würden sie erst bemerken, wenn sie gegen
sie stießen, und dann war es zu spät.
Sie kehrten durch den Wald zurück und hatten das verfallene
Bauernhaus fast erreicht, als es geschah.
»Du behauptest dich gut, Mal«, sagte Polly. »Viel eicht haben die
Eicheln tatsächlich gewirkt. Du hast überhaupt keinen Kaffee mehr
erwähnt…«
Maladikt blieb stehen und drehte sich langsam um. Polly stellte
entsetzt fest, dass sein Gesicht plötzlich schweißnass war.
»Musstest du unbedingt darauf zu sprechen kommen?«, brachte er
heiser hervor. »O bitte, nein! Ich habe so sehr versucht, mich unter
Kontrolle zu halten! Und es gelang mir so gut!« Er kippte nach vorn,
schaffte es aber, sich abzufangen und auf Hände und Knie zu sinken.
Er hob den Kopf, und seine Augen glühten rot. »Hol… Igorina«,
keuchte er. »Ich weiß, dass sie für dies bereit ist…«
… Woppwoppwopp…
Reißer betete hingebungsvol . Maladikt versuchte, wieder
aufzustehen, sank erneut auf die Knie und hob die Hände wie
beschwörend zum Himmel.
»Verschwindet von hier, solange ihr noch könnt«, ächzte er, als seine
Zähne länger wurden. »Ich…«
Ein Schatten fiel, es bewegte sich etwas, und der Vampir fiel zu
Boden, betäubt von einem zweihundertfünfzig Gramm schweren
Beutel mit Kaffeebohnen, der vom wolkenlosen Himmel gefallen war.
Polly trug Maladikt auf ihren Schultern ins Bauernhaus. Auf uraltem
Stroh machte sie es ihm so bequem wie möglich, und dann beriet sich
die Gruppe einmal mehr.
»Glaubt ihr, wir sollten versuchen, ihm den Beutel aus dem Mund zu
nehmen?«, fragte Knal er nervös.
»Ich habe es versucht, aber er wehrt sich dagegen«, sagte Pol y.
»Er ist bewusstlos!«
»Trotzdem lässt er den Beutel nicht los! Er saugt dran. Ich könnte schwören, dass er besinnungslos war, aber er griff nach dem Ding und
biss hinein! Es fiel vom wolkenlosen Himmel herab!«
Tol er starrte Reißer an. »Leistet die Herzogin auch Zimmerservice?«
»Nein! Sie hat mir gesagt, dass sie nicht d-dafür verantwortlich ist!«
»Manchmal regnet ef Fische«, sagte Igorina und kniete bei Maladikt.
»Viel eicht ist ein Sturm durch eine Kaffeeplantage gefegt, und dann die
Blitze im hohen Äther…«
»Und dann hat der Wind die Kaffeebohnen auch noch durch eine
Fabrik geweht, in der kleine Kaffeebeutel hergestel t werden?«, fragte
Toller. »Beutel mit einem aufgedruckten fröhlichen Mann, der einen
Turban trägt und sagt: ›Klatschianischer
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