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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Hinweis beifügen«, fuhr
    Bluse fort. »Das Vernünftigste scheint mir zu sein, dich hier und jetzt
    zu fragen, wie alt du bist. Wie alt bist du, Feldwebel?«
    »Dreiundvierzig, Herr«, antwortete Jackrum sofort. Pol y sah auf und
    erwartete das al gemeine Donnern, das einer so universumsgroßen Lüge
    folgen sollte.
    »Bist du sicher?«, fragte Bluse.
    »Fünfundvierzig, Herr. Das harte Soldatenleben steht mir ins Gesicht
    geschrieben, Herr.«
    »Nun…«
    »Ah, gerade fallen mir zwei Geburtstage ein, die ich vergessen habe,
    Herr. Ich bin siebenundvierzig, Herr.« Der Himmel grollte noch immer
    keine Missbilligung, stellte Polly fest.
    »Äh… ja. Gut. Du solltest es schließlich wissen, Feldwebel. Ich werde
    die Altersangabe berichtigen.«
    »Danke, Herr.«
    »So wie vor mir General Schnitz. Und Major Galosch. Und Oberst
    Legin, Feldwebel.«
    »Jaherr. Die Schreibfehler sind mir mein ganzes Leben lang gefolgt,
    Herr. Bin ständig von ihnen geplagt worden.« Jackrum trat zurück.
    »Fertig, Herr. Das Gesicht glatt wie ein Babypo. So glatt, wie die Dinge
    sein sollten. Glatte Dinge haben mir immer gut gefallen.«

    Sie beobachteten, wie Leutnant Bluse durch den Wald zum Weg ging.
    Sie beobachteten, wie er sich der lockeren Gruppe von Frauen
    hinzugesellte, die zur Tür wanderten. Sie lauschten nach Schreien und
    hörten keine.
    »G-gibt es Frauen, die so sehr mit den Hüften wackeln?«, fragte Reißer und spähte durch die Büsche.
    »Sie wären kaum legal, denke ich«, erwiderte Polly und beobachtete
    die Festung durch das Fernrohr des Leutnants. »Wir müssen jetzt auf
    ein Signal warten, das uns mitteilt, dass mit ihm alles in Ordnung ist.«
    Irgendwo über ihnen ertönte der Ruf eines Bussards.
    »Nein«, widersprach Maladikt. »Man wird ihn schnappen, wenn er
    durch die Tür tritt. Darauf wette ich.«
    Sie ließen Jade als Wächterin zurück. Mit der abgekratzten Farbe
    wirkte die Trol -Frau wie ein Teil der Felslandschaft, wenn sie sich nicht
    bewegte. Feindliche Soldaten würden sie erst bemerken, wenn sie gegen
    sie stießen, und dann war es zu spät.
    Sie kehrten durch den Wald zurück und hatten das verfallene
    Bauernhaus fast erreicht, als es geschah.
    »Du behauptest dich gut, Mal«, sagte Polly. »Viel eicht haben die
    Eicheln tatsächlich gewirkt. Du hast überhaupt keinen Kaffee mehr
    erwähnt…«
    Maladikt blieb stehen und drehte sich langsam um. Polly stellte
    entsetzt fest, dass sein Gesicht plötzlich schweißnass war.
    »Musstest du unbedingt darauf zu sprechen kommen?«, brachte er
    heiser hervor. »O bitte, nein! Ich habe so sehr versucht, mich unter
    Kontrolle zu halten! Und es gelang mir so gut!« Er kippte nach vorn,
    schaffte es aber, sich abzufangen und auf Hände und Knie zu sinken.
    Er hob den Kopf, und seine Augen glühten rot. »Hol… Igorina«,
    keuchte er. »Ich weiß, dass sie für dies bereit ist…«
    … Woppwoppwopp…
    Reißer betete hingebungsvol . Maladikt versuchte, wieder
    aufzustehen, sank erneut auf die Knie und hob die Hände wie
    beschwörend zum Himmel.
    »Verschwindet von hier, solange ihr noch könnt«, ächzte er, als seine
    Zähne länger wurden. »Ich…«
    Ein Schatten fiel, es bewegte sich etwas, und der Vampir fiel zu
    Boden, betäubt von einem zweihundertfünfzig Gramm schweren
    Beutel mit Kaffeebohnen, der vom wolkenlosen Himmel gefallen war.

    Polly trug Maladikt auf ihren Schultern ins Bauernhaus. Auf uraltem
    Stroh machte sie es ihm so bequem wie möglich, und dann beriet sich
    die Gruppe einmal mehr.
    »Glaubt ihr, wir sollten versuchen, ihm den Beutel aus dem Mund zu
    nehmen?«, fragte Knal er nervös.
    »Ich habe es versucht, aber er wehrt sich dagegen«, sagte Pol y.
    »Er ist bewusstlos!«
    »Trotzdem lässt er den Beutel nicht los! Er saugt dran. Ich könnte schwören, dass er besinnungslos war, aber er griff nach dem Ding und
    biss hinein! Es fiel vom wolkenlosen Himmel herab!«
    Tol er starrte Reißer an. »Leistet die Herzogin auch Zimmerservice?«
    »Nein! Sie hat mir gesagt, dass sie nicht d-dafür verantwortlich ist!«
    »Manchmal regnet ef Fische«, sagte Igorina und kniete bei Maladikt.
    »Viel eicht ist ein Sturm durch eine Kaffeeplantage gefegt, und dann die
    Blitze im hohen Äther…«
    »Und dann hat der Wind die Kaffeebohnen auch noch durch eine
    Fabrik geweht, in der kleine Kaffeebeutel hergestel t werden?«, fragte
    Toller. »Beutel mit einem aufgedruckten fröhlichen Mann, der einen
    Turban trägt und sagt: ›Klatschianischer

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