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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Edelgerösteter! Wenn die
    Spitzhacke nicht genügt!‹«
    »Nun, wenn du es so ausdrückst, scheint es tatsächlich etwas weit
    hergeholt zu sein.« Igorina stand auf. »Ich glaube, er wird in Ordnung
    sein, wenn er erwacht. Höchstens etwas gesprächiger als sonst.«
    »Also gut, Jungs, lasst uns ausruhen«, sagte Jackrum und kam herein.
    »Wir geben dem Rupert zwei Stunden Zeit, die Dinge zu vermasseln,
    dann schleichen wir uns ins Tal und gesellen uns dem Rest des Heeres
    hinzu. Gutes Essen und richtige Decken zum Schlafen. Genau das
    Richtige!«
    »Wir wissen nicht, ob er irgendetwas vermasselt, Feldwebel«, sagte
    Polly.
    »Oh, ja, vielleicht hat er inzwischen den Kommandeur der Garnison
    geheiratet. Es sind seltsamere Dinge passiert, ich weiß aber nicht mehr,
    wann. Perks und Manickel, ihr haltet Wache. Die anderen versuchen zu
    schlafen, klar?«

    Eine zlobenische Patrouille kam in der Ferne vorbei. Polly beobachtete
    sie, bis sie außer Sicht war. Es wurde ein schöner warmer Tag, ein
    bisschen Wind kam auf. Gutes Wetter, um Wäsche zu trocknen. Ein
    guter Tag für Waschfrauen. Vielleicht hatte Bluse Glück. Vielleicht
    waren alle Wächter blind.
    »Pol?«, flüsterte Knaller.
    »Ja, Knal… Wie lautete dein Name in der zivilen Welt?«
    »Betty. Ich heiße Betty. Äh… die meisten Rein-und-Rausser sind in
    der Festung, nicht wahr?«
    »So scheint es.«
    »Also ist dort die Wahrscheinlichkeit am größten, meinen Verlobten
    zu finden?«
    »Könnte sein.«
    »Viel eicht ist es schwer, ihn zu finden, wenn sich dort viele Männer
    aufhalten…«, sagte Betty, die etwas auf dem Herzen hatte.
    »Wenn wir es bis zu den Gefangenen schaffen und sie fragen, so gibt
    es bestimmt jemanden, der seinen Namen kennt. Wie heißt er?«
    »Johnny«, flüsterte Betty.
    »Einfach nur Johnny?«, fragte Pol y.
    »Äh… ja.«
    Ah, dachte Pol y. Ich denke, den Rest kenne ich…
    »Er hat blondes Haar und blaue Augen, und ich glaube, er hatte einen
    goldenen Ohrring und… ein komisch geformtes… wie nennt man so
    etwas? Ja… eine Art Karbunkel am, äh, Hintern.«
    »Ja?«
    »Äh… jetzt, da ich es jemandem gesagt habe… Es hilft kaum weiter,
    oder?«
    Es sei denn, wir sind in der Position für eine besondere Art von
    Gegenüberstel ung, dachte Pol y. Und ich kann mir nicht vorstel en,
    welche Position das sein sollte.
    »Nicht unbedingt«, erwiderte sie.
    »Er meinte, al e im Regiment kennen ihn«, fügte Betty hinzu.
    »Ja? Gut«, sagte Polly. »Dann brauchen wir wirklich nur zu fragen.«
    »Und, äh, wir wol ten eine Münze in zwei Hälften brechen, einen
    halben Schilling, so wie es üblich ist, damit wir nach Jahren der
    Trennung sicher sein können, dass wir die richtige Person
    wiedergefunden haben, weil die beiden Hälften zueinander passen…«
    »Ja, das wäre sicher eine große Hilfe gewesen.«
    »Nun, ich habe ihm den halben Schilling gegeben, und er meinte, er
    wol te zum Schmied, um die Münze dort im Schraubstock zu
    zerbrechen, und er machte sich auf den Weg, und, äh, ich glaube, dann
    wurde er zu den Waffen gerufen…« Bettys Stimme verklang.
    Etwas in der Art habe ich erwartet, dachte Polly.
    »Jetzt hältst du mich vermutlich für ein dummes Mädchen«, murmelte
    Betty nach einer Weile.
    »Viel eicht für eine törichte Frau«, sagte Polly, drehte den Kopf und
    ließ einen aufmerksamen Blick über die Landschaft streichen.
    »Es war eine, äh, stürmische Romanze…«
    »Klingt nach einem Orkan«, sagte Pol y, und Betty lächelte.
    »Ja, ein wenig«, meinte sie.
    Polly lächelte ebenfalls. »Betty, dies ist kaum die Zeit, über Dummheit
    und Torheit zu reden. Wo sol en wir nach Weisheit suchen? Bei einem
    Gott, der Puzzlespiele und die Farbe Blau hasst? Bei einer
    verknöcherten Regierung, die von einem Bild angeführt wird? Bei
    einem Heer, das Sturheit für Mut hält? Verglichen mit al dem hast du
    nur den falschen Zeitpunkt gewählt!«
    »Ich möchte nicht in dieser Schule enden«, sagte Betty. »Sie haben
    einmal ein Mädchen aus unserem Dorf fortgebracht, und es schrie und
    trat um sich…«
    »Wehr dich!«, erwiderte Pol y. »Du hast jetzt schließlich ein Schwert.
    Wehr dich!« Sie sah das Entsetzen in Bettys Gesicht und erinnerte sich
    daran, dass sie nicht mit Toller sprach. »Wenn wir dies alles lebend
    überstehen, spreche ich mit dem Oberst. Er kann vielleicht helfen.«
    Vielleicht heißt dein Junge wirklich Johnny, dachte sie. Und vielleicht
    wurde er wirklich eingezogen. Hoffnung ist eine

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