Weiberregiment
Edelgerösteter! Wenn die
Spitzhacke nicht genügt!‹«
»Nun, wenn du es so ausdrückst, scheint es tatsächlich etwas weit
hergeholt zu sein.« Igorina stand auf. »Ich glaube, er wird in Ordnung
sein, wenn er erwacht. Höchstens etwas gesprächiger als sonst.«
»Also gut, Jungs, lasst uns ausruhen«, sagte Jackrum und kam herein.
»Wir geben dem Rupert zwei Stunden Zeit, die Dinge zu vermasseln,
dann schleichen wir uns ins Tal und gesellen uns dem Rest des Heeres
hinzu. Gutes Essen und richtige Decken zum Schlafen. Genau das
Richtige!«
»Wir wissen nicht, ob er irgendetwas vermasselt, Feldwebel«, sagte
Polly.
»Oh, ja, vielleicht hat er inzwischen den Kommandeur der Garnison
geheiratet. Es sind seltsamere Dinge passiert, ich weiß aber nicht mehr,
wann. Perks und Manickel, ihr haltet Wache. Die anderen versuchen zu
schlafen, klar?«
Eine zlobenische Patrouille kam in der Ferne vorbei. Polly beobachtete
sie, bis sie außer Sicht war. Es wurde ein schöner warmer Tag, ein
bisschen Wind kam auf. Gutes Wetter, um Wäsche zu trocknen. Ein
guter Tag für Waschfrauen. Vielleicht hatte Bluse Glück. Vielleicht
waren alle Wächter blind.
»Pol?«, flüsterte Knaller.
»Ja, Knal… Wie lautete dein Name in der zivilen Welt?«
»Betty. Ich heiße Betty. Äh… die meisten Rein-und-Rausser sind in
der Festung, nicht wahr?«
»So scheint es.«
»Also ist dort die Wahrscheinlichkeit am größten, meinen Verlobten
zu finden?«
»Könnte sein.«
»Viel eicht ist es schwer, ihn zu finden, wenn sich dort viele Männer
aufhalten…«, sagte Betty, die etwas auf dem Herzen hatte.
»Wenn wir es bis zu den Gefangenen schaffen und sie fragen, so gibt
es bestimmt jemanden, der seinen Namen kennt. Wie heißt er?«
»Johnny«, flüsterte Betty.
»Einfach nur Johnny?«, fragte Pol y.
»Äh… ja.«
Ah, dachte Pol y. Ich denke, den Rest kenne ich…
»Er hat blondes Haar und blaue Augen, und ich glaube, er hatte einen
goldenen Ohrring und… ein komisch geformtes… wie nennt man so
etwas? Ja… eine Art Karbunkel am, äh, Hintern.«
»Ja?«
»Äh… jetzt, da ich es jemandem gesagt habe… Es hilft kaum weiter,
oder?«
Es sei denn, wir sind in der Position für eine besondere Art von
Gegenüberstel ung, dachte Pol y. Und ich kann mir nicht vorstel en,
welche Position das sein sollte.
»Nicht unbedingt«, erwiderte sie.
»Er meinte, al e im Regiment kennen ihn«, fügte Betty hinzu.
»Ja? Gut«, sagte Polly. »Dann brauchen wir wirklich nur zu fragen.«
»Und, äh, wir wol ten eine Münze in zwei Hälften brechen, einen
halben Schilling, so wie es üblich ist, damit wir nach Jahren der
Trennung sicher sein können, dass wir die richtige Person
wiedergefunden haben, weil die beiden Hälften zueinander passen…«
»Ja, das wäre sicher eine große Hilfe gewesen.«
»Nun, ich habe ihm den halben Schilling gegeben, und er meinte, er
wol te zum Schmied, um die Münze dort im Schraubstock zu
zerbrechen, und er machte sich auf den Weg, und, äh, ich glaube, dann
wurde er zu den Waffen gerufen…« Bettys Stimme verklang.
Etwas in der Art habe ich erwartet, dachte Polly.
»Jetzt hältst du mich vermutlich für ein dummes Mädchen«, murmelte
Betty nach einer Weile.
»Viel eicht für eine törichte Frau«, sagte Polly, drehte den Kopf und
ließ einen aufmerksamen Blick über die Landschaft streichen.
»Es war eine, äh, stürmische Romanze…«
»Klingt nach einem Orkan«, sagte Pol y, und Betty lächelte.
»Ja, ein wenig«, meinte sie.
Polly lächelte ebenfalls. »Betty, dies ist kaum die Zeit, über Dummheit
und Torheit zu reden. Wo sol en wir nach Weisheit suchen? Bei einem
Gott, der Puzzlespiele und die Farbe Blau hasst? Bei einer
verknöcherten Regierung, die von einem Bild angeführt wird? Bei
einem Heer, das Sturheit für Mut hält? Verglichen mit al dem hast du
nur den falschen Zeitpunkt gewählt!«
»Ich möchte nicht in dieser Schule enden«, sagte Betty. »Sie haben
einmal ein Mädchen aus unserem Dorf fortgebracht, und es schrie und
trat um sich…«
»Wehr dich!«, erwiderte Pol y. »Du hast jetzt schließlich ein Schwert.
Wehr dich!« Sie sah das Entsetzen in Bettys Gesicht und erinnerte sich
daran, dass sie nicht mit Toller sprach. »Wenn wir dies alles lebend
überstehen, spreche ich mit dem Oberst. Er kann vielleicht helfen.«
Vielleicht heißt dein Junge wirklich Johnny, dachte sie. Und vielleicht
wurde er wirklich eingezogen. Hoffnung ist eine
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