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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dass ihr ebenfal s
    Erwähnung findet. Wer weiß? Vielleicht bekomme ich die höchste
    Auszeichnung, die ein tapferer Offizier erhalten kann.«
    »Und die wäre, Herr?«, fragte Pol y pflichtbewusst.
    »Ein Nahrungsmittel oder ein Kleidungsstück nach mir benannt zu
    bekommen«, sagte Bluse und strahlte. »General Schnitz bekam beides:
    Schnitzel und Schnitzereien. Natürlich sind meine Ambitionen nicht so
    groß.« Er senkte verschämt den Kopf. »Aber ich muss sagen, Perks,
    dass ich bereits einige Rezepte erfunden habe, nur um vorbereitet zu
    sein!«
    »Also essen wir eines Tages eine Bluse, Herr?«, fragte Polly. Sie
    beobachtete, wie Körbe aufeinander gestapelt wurden.
    »Vielleicht, wie ich zu hoffen wage«, erwiderte Bluse. »Äh… mein
    bestes Rezept ist eine Art Teigring, gefüllt mit Creme und in Rum
    getaucht…«
    »Das ist ein Rum Baba, Herr«, sagte Pol y geistesabwesend. Auch
    Tol er und die anderen sahen zu den Körben.
    »Das Rezept gibt es bereits?«
    »Ich fürchte ja, Herr.«
    »Wie wär’s mit… Leber und Zwiebeln?«
    »Das nennt man ›Leber-und-Zwiebeln‹, Herr, tut mir Leid«, sagte
    Polly und versuchte, nicht die Konzentration zu verlieren.
    »Äh, nun, mir scheint, manche Speisen werden nach Personen
    benannt, die das Rezept eigentlich nur ein wenig verändern…«
    »Wir müssen jetzt aufbrechen, Herr! Jetzt oder nie, Herr!«
    »Was? Oh. Gut. Ja. Gehen wir!«
    Es war ein bis dahin unbekanntes militärisches Manöver. Auf Pollys
    Zeichen hin kam die Truppe aus verschiedenen Richtungen und
    erreichte die Körbe kurz vor den Frauen, die sich eigentlich darum
    kümmern sollten, griffen danach und gingen los. Erst dann begriff
    Polly, dass sich wahrscheinlich niemand sonst um diese Arbeit riss – die Frauen überließen die Schufterei gern den Neuankömmlingen. Die
    Körbe waren groß und die nasse Wäsche darin schwer. Reißer und
    Igorina brachten es mit vereinten Kräften fertig, einen Korb zu tragen.
    Zwei Soldaten erwarteten sie an der Tür. Sie wirkten gelangweilt und
    achteten kaum auf sie. Es war ein langer Marsch zum »Lift«.
    Pol y hatte sich ihn nicht vorstel en können, als Igorina ihn
    beschrieben hatte. Man musste ihn mit eigenen Augen sehen. Eigentlich
    war er nur eine große offene Kiste aus dicken Brettern, befestigt an
    einem dicken Seil, das durch eine Art Kamin im Fels nach oben und
    unten reichte. Als sie in der Kiste standen, zog einer der Soldaten an
    einem viel dünneren Seil, das oben in der Dunkelheit verschwand. Der
    andere Soldat zündete zwei Kerzen an, deren Zweck offenbar nur darin
    bestand, die Finsternis in Düsternis zu verwandeln.
    »Bitte nicht in Ohnmacht fallen, Mädels!«, sagte er, und sein Gefährte
    lachte leise.
    Zwei von ihnen und sieben von uns, dachte Pol y. Die Kupferstange
    schlug bei jedem Schritt gegen ihr Bein, und sie wusste, dass Tollers
    Hinken auf den Waschstößel zurückging, der unter ihrem Kleid
    festgebunden war. Ein Werkzeug für Waschfrauen, die es ernst meinten: ein langer Stock, der an einem Ende wie ein dreibeiniger Melkschemel
    aussah, um die Wäsche in einem großen, mit kochendem Wasser
    gefüllten Kessel besser zu bewegen. Damit konnte man vermutlich
    einen Schädel einschlagen.
    Die steinernen Wände glitten vorbei, als die Plattform aufstieg.
    »Wie aufregend!«, trillerte »Daphne«. »Und dies führt ganz bis nach
    oben in eurer großen Burg?«
    »O nein, Teuerste. Erst müssen wir durch den Fels. Es gibt noch jede
    Menge alten Kram und so, bevor wir so weit nach oben kommen.«
    »Oh, ich dachte, wir wären schon in der Burg.« Bluse warf Pol y einen
    besorgten Blick zu.
    »Nein, meine Liebe. Dort unten ist nur das Waschhaus, wegen des
    Wassers. Bis zu den unteren Kel ern geht’s ganz schön weit nach oben.
    Zum Glück für euch gibt’s diesen Lift.«
    »Wundervoll, Feldwebel«, sagte Bluse und ließ Daphne zurückkehren.
    »Wie funktioniert er?«
    »Ich bin Korporal, Verehrteste«, sagte der Soldat, der zuvor an dem
    dünneren Strick gezogen hatte. Er tastete nach seiner Stirnlocke. »Er
    wird von Gefangenen in einer Tretmühle nach oben gezogen und
    hinabgelassen.«
    »Oh, wie schrecklich!«
    »Nein, Fräulein, es geht dabei ganz human zu. Äh… wenn du nach
    der Arbeit Zeit hast, bringe ich dich nach oben und zeige dir den
    Mechanismus…«
    »Das wäre schön, Feldwebel!«
    Pol y hob die Hand vor die Augen. Daphne war eine Schande für die
    Frauenwelt.
    Der Lift rumpelte ziemlich langsam nach oben und kam die

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