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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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erforschten bereits den Tunnel. Hinter den Resten
    des kläglichen Versuchs, ihn zuzumauern, fiel das Licht der Kerzen auf
    gutes Mauerwerk.
    »Es müssen Keller sein«, sagte Toller. »Ich schätze, der Schacht wurde
    erst vor kurzer Zeit angelegt, und die Öffnungen in seinen Wänden hat
    man einfach zugemauert. Ohne große Sorgfalt, wie es scheint.«
    »Keller sind in der Nähe von Verliesen«, sagte Polly. »Lösch jetzt eine
    Kerze, damit wir doppelt so lange Licht haben, und dann…«
    »Perks, auf ein Wort, bitte«, sagte Bluse. »Hier drüben.«
    »Jaherr.«
    Als sie ein wenig abseits der anderen standen, senkte Bluse die
    Stimme: »Ich möchte keine Initiative entmutigen, Perks, aber was
    machst du da?«
    »Äh… ich nehme deine Befehle vorweg, Herr.«
    »Du nimmst sie vorweg?«
    »Jaherr.«
    »Ah. Gut. Dies sind noch immer Kleinbild-Angelegenheiten?«
    »Genau, Herr.«
    »Dann befehle ich hiermit, dass wir schnel und vorsichtig den Weg
    fortsetzen und die Gefangenen befreien, Perks.«
    »Ausgezeichnet, Herr. Wir gehen durch diese… diese…«
    »Gruft«, sagte Igorina und sah sich um.
    Die Kerze ging aus. Irgendwo vor ihnen, in absoluter, samtdichter
    Dunkelheit, knirschte Stein über Stein.
    »Ich frage mich, warum man diesen Tunnel zugemauert hat«, ertönte
    Bluses Stimme.
    »Ich habe aufgehört, mich zu fragen, warum man ihn in al er Eile
    zugemauert hat«, sagte Toller.
    »Wer wohl versucht hat, ihn zu öffnen?«, fragte Pol y.
    Es donnerte wie von einer schweren Platte, die von einem Sarkophag
    fiel. Es gab andere mögliche Erklärungen für das Geräusch, aber aus
    irgendeinem Grund entstand sofort dieses Bild. Die abgestandene Luft
    bewegte sich ein wenig.
    »Ich möchte niemanden beunruhigen«, sagte Knal er, »aber ich
    glaube, ich höre da, äh, schlurfende Schritte.«
    Pol y erinnerte sich an den Mann, der die Kerzen angezündet hatte.
    Wenn sie sich recht entsann, hatte er die Streichhölzer auf die
    Messinguntertasse des Kerzenhalters gelegt. Sie tastete langsam danach.
    »Wenn du niemanden beunruhigen willst…«, kam Tollers Stimme aus
    der trockenen, dichten Dunkelheit. »Warum zum Henker hast du uns
    das gerade gesagt?«
    Pol ys Finger fanden ein Holzstäbchen. Sie hob es an die Nase und
    nahm einen schwefligen Geruch wahr.
    »Ich habe ein Streichholz«, sagte sie. »Ich werde versuchen, die Kerze
    wieder anzuzünden. Alle suchen nach einem Ausgang. Seid ihr bereit?«
    Sie schob sich zur unsichtbaren Wand und riss das Streichholz dort
    über den Stein. Gelbes Licht fül te die Gruft.
    Jemand wimmerte. Pol y starrte, die Kerze vergessen. Das Streichholz
    ging wieder aus.
    » Na schön«, ertönte Tollers gedämpfte Stimme. »Wandelnde Tote. Na
    und?«
    »Der in der Nähe des Zugangs war der verstorbene General
    Puhlower!«, sagte Bluse. »Ich habe sein Buch Die Kunst der Verteidigung !«
    »Du sol test ihn besser nicht bitten, es zu signieren, Herr«, sagte Pol y,
    als sich die Gruppe zusammendrängte.
    Wieder wimmerte es. Es schien von einer Stelle zu kommen, wo Pol y
    zuvor Reißer gesehen hatte. Sie hörte ihr Gebet. Die Worte verstand sie
    nicht, vernahm nur ein entschlossenes, inbrünstiges Flüstern.
    »Viel eicht können wir sie mit den Waschstangen aufhalten«,
    spekulierte Knaller.
    »Sollen wir sie noch toter schlagen, als sie schon sind?«, fragte Igorina.
    Nein, raunte eine Stimme, und Licht fül te die Gruft.
    Es war kaum hel er als das eines Glühwürmchens, aber ein einzelnes
    Photon kann in unterirdischer Dunkelheit viel bewirken. Es stieg über
    der knienden Reißer auf, bis es Frauenhöhe erreichte, denn es war eine
    Frau. Oder zumindest der Schatten einer Frau. Nein, Pol y sah, dass es
    das Licht einer Frau war, ein mäanderndes Netz aus Linien und
    Glanzpunkten, in dem sich, flackernd wie ein Feuer, die Umrisse einer
    Frau abzeichneten.
    »Soldaten von Borograwien… Stillgestanden!«, sagte Reißer. Und
    unter ihrer quäkenden kleinen Stimme lag eine Schattenstimme, ein
    Flüstern, das den langen Raum immer wieder neu fül te.
    Soldaten von Borograwien… Stillgestanden!
    Soldaten…
    Soldaten, stil gestanden!
    Soldaten von Borograwien…
    Die torkelnden Gestalten verharrten. Sie zögerten. Sie schlurften
    zurück. Mit einer gewissen Menge an Getrampel und zungenlosem
    Gezänk bildeten sie zwei Reihen. Reißer stand auf.
    »Folgt mir«, sagte sie.
    Folgt mir…
    …mir…
    »Herr?«, wandte sich Polly an Bluse.
    »Ich glaube, wir sol ten gehen«, erwiderte der

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