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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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kleinere Gestalt, deren Bewaffnung nur aus einem Werkzeug zum
    Heben von Rüben bestand – eine kleine rote Rübe war an seinem Ende
    aufgespießt. So viel war geschehen, bis die kleinere Gestalt – sie trug die
    recht gelungene Nachbildung eines Tschakos der Rein-und-Rausser
    und ähnelte Pol y – der größeren in den Schritt getreten hatte. Eine Art
    Blase kam aus Pol ys Mund und enthielt die Worte: » Das für dein
    Hoheitsrecht, elender Schuft!« Die Blase aus dem Mund des Unholds, der nur Prinz Heinrich sein konnte, sagte: » O Teuerste, dass etwas so Kleines so wehtut!« Im Hintergrund stand eine dicke Frau in einem zerknitterten Ballkleid und mit einem großen, altmodischen Helm. Sie hatte die
    Hände zu einem unglaublich großen Busen erhoben, beobachtete den
    Kampf mit einer Mischung aus Sorge und Bewunderung und
    sprechblaste: »Oh mein Liebster! Ich fürchte, unser Verhältnis geht zu Ende! «
    Da die anderen still blieben und nur auf die Zeichnung starrten, sagte
    de Worde nervös: »Fizz ist bei diesen Sachen sehr, äh, direkt, aber er
    erfreut sich großer Beliebtheit. Ähem. Das Seltsame ist, Ankh-Morpork
    dürfte weit und breit der größte aller Rüpel sein, auf eine subtile Art
    und Weise, trotzdem haben wir eine Schwäche für Leute, die sich
    Rüpeln gegenüber behaupten. Insbesondere königlichen. Wir
    versuchen, auf ihrer Seite zu sein, vorausgesetzt, es kostet nicht viel.«
    Bluse räusperte sich. »Die kleine Gestalt sieht dir sehr ähnlich, Perks«,
    sagte er heiser.
    »Ich hab nur das Knie benutzt, Herr!«, protestierte Pol y. »Und die
    dicke Frau war nicht da!«
    »Das ist Morporkia«, erklärte de Worde. »Sie repräsentiert
    gewissermaßen die Stadt, al erdings ohne Schlamm und Ruß.«
    »Und ich muss für meinen Teil hinzufügen«, sagte Bluse mit seiner
    Bei-einer-Versammlung-sprechen-Stimme, »dass Borograwien viel
    größer ist als Zlobenien, obwohl der größte Teil des Landes aus kahlen
    Bergen besteht…«
    »Das spielt eigentlich keine Rolle«, erwiderte de Worde.
    »Nein?«, fragte Bluse.
    »Nein, Herr. Es ist nur ein Fakt, aber keine Politik. In der Politik,
    Herr, sind solche Bilder sehr wirkungsvoll. Selbst die Kommandeure
    der Allianz sprechen über euch, und die Zlobenen sind zornig und
    verwirrt, Herr. Wenn ihr, die Helden der Stunde, euch für etwas mehr
    Vernunft einsetzen könntet…«
    Der Leutnant holte tief Luft. »Dies ist ein dummer Krieg, Herr de
    Worde. Aber ich bin Soldat. Ich habe ›die Herzogin geküsst‹, wie es bei
    uns heißt. Das ist ein Treueeid. Erwarte nicht von mir, dass ich ihn
    breche. Ich muss für mein Land kämpfen. Wir werden al e Angreifer
    zurücktreiben. Wenn es Deserteure gibt, so werden wir sie finden und
    wieder sammeln. Wir kennen das Land. Solange wir frei sind, ist auch
    Borograwien frei. Du hast ›deinen Teil gesagt‹ Danke. Wo bleibt der
    Tee, Perks?«
    »Was? Oh, fast fertig, Herr.« Polly eilte zum Feuer.
    Es war ein plötzlicher, seltsamer Einfal gewesen, und dann ein
    dummer Plan. Jetzt, hier draußen, waren al e Nachteile ganz deutlich zu
    erkennen. Wie würde sie Paul nach Hause bringen? Wäre er überhaupt
    zur Heimkehr bereit? Würde sie es schaffen? Selbst wenn er noch lebte
    – wie sol te sie ihn aus der Gefangenschaft befreien?
    »Ihr wollt also Guerillakämpfer sein?«, fragte Herr de Worde hinter
    Polly. »Ihr seid verrückt, ihr alle.«
    »Nein, wir sind keine Irregulären«, sagte Bluse. »Wir haben die
    Herzogin geküsst. Wir sind Soldaten.«
    »Na schön«, brummte de Worde. »Ich bewundere zumindest euren
    Eifer. Ah, Otto…«
    Der Vampir-Ikonograph schlenderte näher und lächelte scheu. »Hab
    keine Angst, ich bin ein Schwarrzbandler, wie dein Korrporral«, sagte
    er. »Licht ist jetzt meine Leidenschaft.«
    »Oh? Äh… bravo«, sagte Bluse.
    »Mach die Bilder, Otto«, forderte de Worde den Vampir auf. »Ein
    Krieg wartet auf diese Herren.«
    »Aus reiner Neugier, Herr de Worde«, warf Bluse ein. »Wie
    übermittelt ihr die Bilder so schnel zur Stadt? Magie, nehme ich an?«
    »Was?« De Worde wirkte für einen Moment verwirrt. »O nein.
    Zauberer sind teuer, und Kommandeur Mumm hat betont, dass er bei
    diesem Krieg nicht als Erster Magie einsetzen wird. Wir schicken unser
    Material mit Tauben zum Büro in der Festung, und anschließend wird
    es vom nächsten Nachrichtenturm weitergeleitet.«
    »Ach, tatsächlich?« Bluse wirkte plötzlich lebhafter, stellte Polly fest.
    »Ich schätze, ihr verwendet

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