Weihnachtsbote auf vier Pfoten
verfrühtes Weihnachtsgeschenk. »Na schön. Dann gehe ich halt«, erklärte sie und wandte sich zur Tür.
»Sie vergessen Ihre Katze«, sagte Mr. Mook.
Merilee blieb stehen und warf einen Blick über die Schulter. »Nein, keinesfalls. Ich schenke sie Ihnen. Dann tragen Sie die Verantwortung dafür, diese Katze einen Tag vor Heiligabend ins Tierheim zu bringen.«
Sagte es und setzte sich wieder in Bewegung.
»Dann werde ich sie heute noch von meiner Sekretärin hinbringen lassen.«
Merilee drehte sich um und sah, wie er die Katzenbox vom Schreibtisch nahm und sie achtlos mit einem dumpfen Laut auf den Boden setzte.
Er würde seine Drohung wahr machen. Mit absoluter Sicherheit. Merilee lief zurück und holte Queenie. »Sie haben kein Herz.«
Ihre scharfen Worte störten ihn offenbar nicht im Geringsten. Er schüttelte nur den Kopf. »Und Sie keinen gesunden Menschenverstand. Aber wenn Sie in Ihrem Apartment bleiben wollen, werden Sie hoffentlich einen entwickeln und dieses Tier loswerden. Ansonsten werden Sie sich eine neue Wohnung suchen müssen, fürchte ich.«
»Keine Sorge«, fauchte Merilee. »Ich werde nicht länger als nötig in Ihrem Apartment bleiben.« Sie riss die schwere Tür auf. »Frohes Fest, Mr. Mook. Falls Sie nun noch eins haben können.«
»Auch Ihnen ein frohes Fest, Miss White«, sagte er, als hätten sie sich nur zu einer Tasse Kaffee getroffen.
Sie schaffte es, hocherhobenen Hauptes das Büro zu verlassen, doch als sie ihren Wagen erreichte, weinte sie. »Es tut mir so leid, Queenie.«
Ein eisiger Regen trommelte auf die Windschutzscheibe, und Merilee stellte sich vor, dass es die Tränen der Engel waren, die von den dicken grauen Wolken hinunterblickten und weinten. Eine süÃe kleine Katze wie Queenie ohne ein Dach über dem Kopf oder eingeschläfert â nein, das war nicht richtig!
Was nun? Egal, für welche ihrer Möglichkeiten Merilee sich entschied, eine von ihnen beiden würde heimatlos werden.
»Wir werden nicht aufgeben«, sagte sie zu Queenie. »Wir werden dich fein machen, dich mit einer roten Schleife herausputzen und uns vor das Einkaufszentrum stellen und dich vorführen. Jemand wird dich haben wollen.« Vielleicht. Hoffentlich.
Ihr Lieblingsradiosender war überfrachtet mit Weihnachtsliedern, und im Moment war es Burl Ives, der ihr ein Holly Jolly Christmas wünschte. Merilee brachte ihn zum Schweigen, indem sie zu einem anderen lokalen Sender wechselte.
Die Stimme von Mandy Day begrüÃte sie. »Heute sprechen wir über fabelhafte Last-Minute-Geschenkideen. Was ist Ihre? Rufen Sie uns unter acht-acht-acht-zwei-null-sechs an.«
Ein lang gezogenes Maunzen kam aus Queenies Katzenbox. Die Botschaft hätte nicht eindeutiger sein können, wenn das Tier auf wundersame Weise hätte sprechen können.
»Schon kapiert«, sagte Merilee, bog von der StraÃe auf den Seitenstreifen ab und nahm ihr Handy aus der Tasche.
Kapitel Zwölf
Zach war gerade mit dem Streichen seines Badezimmers fertig und fragte sich, wie es Merilee wohl ergangen sein mochte, als seine Mutter anrief. Dem Himmel sei Dank für die Anrufererkennung. Er meldete sich nicht und lieà den Anruf auf die Mailbox übergehen.
Als er dann den Farbeimer wegräumte und den Pinsel reinigte, fühlte er sich jedoch schuldbewusst genug, um sich die Nachricht anzuhören.
»Ich hoffe, du kannst wenigstens heute vorbeikommen, und wenn auch nur für ein paar Minuten«, sagte Mom. »Die Mädchen werden sonst enttäuscht sein.«
Ja, benutz die Stiefies, um mich zu dir zu locken!, dachte Zach ärgerlich, als er sich auf den Weg zur Dusche in der Waschküche machte. Seinen Stiefschwestern zuliebe würde er hingehen. Was bedeutete, dass er noch Weihnachtseinkäufe tätigen musste. Er konnte nicht am Tag vor Heiligabend erscheinen, ohne den Mädchen etwas mitzubringen.
Aber was? Für einen Moment dachte er an Geschenkgutscheine für Heavenly Lattes , da beide kaffeesüchtig waren, doch bei der Vorstellung, wie seine Mutter, die Geschenkgutschein-Königin, zu werden, verwarf er die Idee schnell wieder. Ihm würde schon noch etwas einfallen.
Er zog gerade ein T-Shirt über, als Ray anrief. »He, deine Freundin Merilee ist in der Mandy-Day-Sendung.«
»Was?«
»Auf AM siebenhundertsiebzig. Sie spricht über
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