Weihnachtsbote auf vier Pfoten
schüttelte den Kopf und winkte Zach mit einer Handbewegung weg. »Na, dann holen Sie sich einen.«
»Was bekommen Sie dafür?«, wollte Zach wissen.
»Nehmen Sie einfach einen und verschwinden Sie«, brummte der Mann und kehrte Zach den Rücken zu.
Das lieà der sich nicht zweimal sagen. Er lief den Weg zurück. Der Alte wünschte ihm ein frohes Fest und schien froh, ihn los zu sein.
»Können wir hier einen Baum bekommen?«, fragte Natalie bei Zachs Rückkehr.
»Auf jeden Fall.«
»Sie haben aber geschlossen. Wie hast du das geschafft?«, wollte Kendra beeindruckt wissen.
»Ich habe Beziehungen«, scherzte Zach und ging um den Land Rover herum, um die Axt aus dem hinteren Teil des Wagens zu holen. »Auf gehtâs!«
»Du hast wohl schon wieder vergessen, dass wir nicht für einen Waldspaziergang angezogen sind«, erinnerte ihn Kendra.
»Der Boden ist ziemlich stark gefroren.« Zach stampfte mit dem Stiefel auf, um es zu beweisen. »Ein paar Minuten werdet ihr es schon aushalten. Also kommt mit und helft mir, einen Baum auszusuchen!«
Kendra nickte und stieg aus, doch Natalie blieb sitzen.
Ihre Schwester öffnete die hintere Tür. »Komm schon, Nat!«
Natalie zuckte mit den Schultern. »Geht ihr zwei. Ich warte hier.«
Sie sah aus, als würde sie gleich wieder in Tränen ausbrechen.
»Los, Schwesterchen«, drängte Zach. »Du bist diejenige mit dem künstlerischen Auge. Also komm und hilf uns!«
Natalie lächelte nicht, doch sie stieg zumindest aus. Das war immerhin etwas. Zach umarmte sie kurz und ging dann durch die Reihen gut gepflegter Bäume voran.
Natalie raffte sich dazu auf, ihnen zu helfen, aber kaum waren sie wieder im Wagen, verblasste ihr Lächeln, und sie verfiel in düsteres Schweigen. Zach und Kendra wechselten einen Blick. »Es wird alles gut«, versicherte er sich und ihr.
Wieder daheim, stellten sie den Baum auf, und Zach schleppte den Christbaumschmuck vom Dachboden herunter. Tom beaufsichtigte das Ganze von der Rückenlehne der Couch aus, und sein Schwanz schlug unablässig hin und her. Als Queenie dann aber auf der Bildfläche erschien, verlor der kleine Kerl jegliches Interesse an dem Weihnachtsbaum und sprang von der Couch, um sie zu beschnuppern und ihr ruÃverschmiertes Fell zu lecken.
Kendra trat zurück, um ihr Werk zu begutachten. »Nicht schlecht«, sagte sie mit einem anerkennenden Lächeln.
Natalie schaffte es zu nicken. »Was denkt ihr, wie es Daddy geht?«, fragte sie leise.
Wahrscheinlich besser als dir, dachte Zach. »Lasst uns hinfahren und es herausfinden!«, schlug er vor. Er ging zu dem Schrank in der Diele und warf den Mädchen Jacken zu. »Kommt, wir gehen ihn besuchen und singen ihm ein paar Weihnachtslieder vor.«
Weihnachten im Krankenhaus war etwas, was keiner von ihnen geplant hatte, aber immer noch besser, als um einen halb geschmückten Baum herumzusitzen. Und das beste Geschenk, das er den Mädchen im Augenblick machen konnte, war, sie zu ihrem Dad zu bringen.
Falsch, korrigierte er sich. Zu ihrem und seinem Dad.
»Ich habe schon wieder gewonnen«, triumphierte Liz.
Das festliche Abendessen war vorüber, und Merilee und ihre Schwestern hatten die jüngere Generation mit einem alten Kartenspiel unterhalten, das die Familie seit Jahren spielte. Später am Abend würden sie die schwierigeren Spiele wie Trivial Pursuit herausholen.
Gloria zeigte mit dem Finger auf Liz. »Entweder hast du geschummelt, oder du bist eine Hexe«, beschuldigte sie sie sehr zur Belustigung ihrer kleinen Nichten. »Niemand gewinnt so oft beim Schwarzen Peter.«
»Das steht fest«, sagte Merilee und griff nach dem Make-up-Entferner, um die schwarzen Flecken auf ihrer Nase abzuwischen, die für all ihre verlorenen Runden standen.
»Sie ist eben einfach gut«, sagte Lance, Lizâ Verlobter.
Gloria verdrehte die Augen. »Liebe macht blind.«
»Lass uns als Nächstes Sorry spielen!«, bettelte Annabelle, die älteste Nichte.
»Nein, wir machen zuerst âne Pause«, sagte Gloria und nahm Merilee den Make-up-Entferner ab.
Eine Pause. Das war ein geheimer Code der Schwestern, sich mit heiÃer Schokolade in den Wintergarten zurückzuziehen und über ihr Liebesleben zu plaudern. Liz und Gloria würden von Merilee erwarten, dass sie etwas zu erzählen hatte. Schon seit dem Abend
Weitere Kostenlose Bücher