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Weiss

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Titel: Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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THORP-Gebäudes und in der Lagerabteilung B215 kann keine radioaktiven Emissionen in die Atmosphäre abgeben, wenn die Terroristen, wie sie es versprochen haben, die Systeme von Sellafield um 23.59 Uhr in den Normalzustand zurücksetzen. Wir müssen jedoch die umfassende Evakuierung der umliegenden Gebiete sicherheitshalber schon jetzt beginnen, für den Fall, dass es dennoch zu einer Katastrophe kommt.«
    Der Premierminister rieb sich die Schläfen. »Wenn wir mit der Evakuierung beginnen, dann gelangt die ganze Sache an die Öffentlichkeit. Es würde Panik ausbrechen. Auf die Sache mit der Evakuierung kommen wir später zurück.«
    Der Chef des GCHQ meldete sich wie ein Schuljunge und zeigte dann auf das Satellitenbild, das auf der Lagetafel zu sehen war. »Wir haben die Spezialfahrzeuge der Terroristen geortet. Sienähern sich Sellafield von Norden, aus Richtung Whitehaven, und sind noch etwa acht Meilen entfernt.«
    Der Premierminister warf nervös einen Blick auf die Uhr, es blieb vor Beginn der Vorstellung keine Zeit mehr für viele Fragen. »Und die Überwachung des Schiffes, wenn es den Hafen von Barrow-in-Furness verlässt?«
    Der Leiter der Aufklärungsabteilung der Streitkräfte DIS nahm das Wort. »Wir haben Vorkehrungen für alle möglichen Situationen und auch für einige unmögliche getroffen. Die Sonne geht um 20.34 Uhr unter und um 05.43 Uhr wieder auf, das heißt, wir verlieren den Sichtkontakt zu den Terroristen für etwa neun Stunden teilweise oder ganz.« Der Drei-Sterne-General saß kerzengerade da. »Während der Dunkelheit verfügen wir über eine Trumpfkarte, mit der die Terroristen auf keinen Fall rechnen konnten: das atomgetriebene Jagd-U-Boot »HMS Astute« mit der Schiffskennung S119. Sein Echolotsystem besitzt mehr unter Wasser funktionierende Mikrophone als jedes andere Echolot, außerdem ist das Schiff mit neununddreißigtausend schalldämmenden Gummikacheln ummantelt, die es fast unmöglich machen, die »Astute« mit dem Echolot aufzuspüren. Die Wärmebildkameras des Schiffes können auch im Dunkeln Aufnahmen machen.«
    Stolz fuhr der Leiter des DIS fort: »Die »HMS Astute« kann die »Pacific Hero« völlig problemlos von einer Position außerhalb der von den Terroristen vorgegebenen Sicherheitszone von zehn Seemeilen beobachten.«
    »Ausgezeichnet«, sagte der Premierminister.
    Im selben Augenblick blinkte Betha Gilmartins Handy und zeigte an, dass eine Nachricht eingegangen war. »Sabrina Pianini konnte fliehen, sie hat vor ein paar Stunden den AISI in Italien angerufen. Pianini befindet sich in Minsk in Weißrussland. Ort und Art eines Treffens sind vereinbart, der AISI hofft, dass er die Frau schon heute Abend in seiner Obhut hat.«
    »Endlich mal eine gute Nachricht«, dachte Betha Gilmartin.
    ***
    Der nach Helsinki beorderte Hauptmann des FSB fuhr einen Toyota Corolla, neben ihm saß Manas, der einen hellblauen Anzug aus Synthetics und als Kopfbedeckung einen Kolpak trug. Jetzt musste er wie ein gewöhnlicher Kirgise in seiner Sonntagskleidung aussehen. Als sie sich der Grenzstation Nuijamaa näherten, schaute er auf seine Uhr. Nach Aussage des Hauptmanns würden die Grenzwacht von Südostfinnland und der Zoll sie durchlassen, sofern sie zwischen 20.00 und 20.05 Uhr am Grenzübergang eintrafen. So war es vereinbart. Natürlich hatte der FSB auch erstklassige Ausweispapiere für ihn gefälscht, aber doppelt hielt bekanntlich besser. Auf der russischen Seite war die dem FSB unterstehende Grenzverwaltung des Leningradskaja Oblast zuständig, dort brauchten sie nur kurz ihren FSB-Ausweis zu zeigen.
    Der Hauptmann des FSB folgte den Hinweisschildern bis in den Bereich für den Personenverkehr, fuhr in die grüne Zone, hielt den Wagen an und füllte zwei Zollerklärungen aus. Wenige Minuten später lag die Grenze hinter ihnen.
    Manas stellte die Sitzlehne etwas nach hinten und suchte sich eine bequeme Position. Die Fahrt bis ins ungefähr zweihundert Kilometer entfernte St. Petersburg und der Flug am späten Abend nach London boten ihm die letzte Atempause, danach begann bei dem Projekt ›Fluchtgeschwindigkeit‹ die entscheidende Phase. Nichts durfte den Erfolg des Unternehmens gefährden, es war eine Etappe von ausschlaggebender Bedeutung auf dem Weg zum Hauptziel von Mundus Novus. Allerdings drohten nicht viele Gefahren, und Sorgen bereitete ihm nur eine: Leo Kara interessierte sich für die Zahlungen des Kabinetts an die Stiftung zur Entwicklung des Park Royal. Der arme Kerl

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