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Weiss

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Titel: Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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afghanischen als auch …«
    Der Kommandeur des Aufklärungsregiments SRR setzte dem Disput ein Ende: »Es ist unmöglich, auf diese Forderungen der Terroristen einzugehen. Denkt mal an unsere Lage. Bei jedem einzelnen Anschlag mit den von ihnen hergestellten Waffen würde man uns für mitschuldig halten.«
    »Musste sich schon einmal jemand zwischen zwei derart entsetzlichen Alternativen entscheiden? Entweder wir geben den Terroristen eine fast unbegrenzte Menge Baumaterial für Kernwaffen, oder wir lassen zu, dass die Britischen Inseln unbewohnbar werden. Beide Alternativen können unmöglich akzeptiert werden«, erklärte der Premierminister.
    »Vielleicht gibt es noch eine dritte Alternative«, sagte Betha Gilmartin, und sofort wurde ihr die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Publikums zuteil. »Wir wissen nicht, was genau sie aus Sellafield haben wollen. Vielleicht können wir mit den Terroristen einen Handel machen.«
    »Bleibt dafür Zeit?«, fragte der Premierminister.
    »Das Kühlsystem der THORP-Anlage wird morgen um15.00 Uhr abgeschaltet, und danach bleiben uns neun bis zwölf Stunden Zeit, bevor radioaktive Lecks auftreten«, antwortete der Leiter der Atomic Energy Authority.
    Der Premierminister erhob sich. »Nehmt Kontakt zu den Terroristen auf.«
    ***
    Betha Gilmartin mochte Politiker und Vorgesetzte nicht sonderlich, und jetzt musste sie Vertreter beider Spezies kurz hintereinander treffen. Ihr Fahrer Joe Bradley hatte eine glänzende Leistung vollbracht und die Strecke von Whitehall nach Legoland in einer Viertelstunde geschafft. Der Chef des SIS, Sir Anthony Richardson, der wie seine Vorgänger »C« genannt wurde, wartete in seinem Zimmer; der kleingewachsene Mann stand am Fenster mit dem Rücken zur Tür und drehte sich nicht um, als Betha Gilmartin hereinkam.
    »Ich habe meine ganze Autorität eingesetzt, als ich dich zu meinem Kandidaten für die Nachfolge erwählt und zur stellvertretenden Chefin ernannt habe«, sagte Sir Anthony und setzte sich an seinen Schreibtisch. »Verheimlichst du mir etwas?«
    »Nicht dass ich wüsste. Was meinst du damit?« Was war denn jetzt los? Betha Gilmartin hatte nicht die geringste Ahnung, wovon Richardson sprach. Hatte irgendein Kollege, der scharf auf das Amt des Chefs war, Klatsch und Tratsch verbreitet, oder hing es damit zusammen, dass der SIS sich als unfähig erwiesen hatte, den Anschlag auf Sellafield zu verhindern?
    »Du hattest mitten in der Besprechung einen Anfall.«
    Oh verflucht, auch das noch. »Das war nichts Ernstes, bloß ein Herzrasen. Du weißt doch schließlich von meiner Krankheit. Darunter leide ich ja immer, und trotzdem bin ich mit meiner Arbeit stets gut zurechtgekommen.«
    Sir Anthony starrte seine Stellvertreterin eine Weile an. »Ich habe mich mit den Unterlagen zu diesen Anschlägen in Sellafieldbeschäftigt.« Er klopfte auf den Stapel von Dokumenten, der auf seinem Tisch lag. »Der Terrorismus hat seine Fangarme ja heutzutage überall, aber das hier ist ein Komplex, der besonders bedrohlich erscheint. Was wollen die mit dem Plutonium aus Sellafield machen? Hat denn deine Truppe gar keine Idee, wer hinter alledem steckt? Keinen einzigen Namen …«
    »Wenn du die Unterlagen gelesen hast, dann weißt du, dass wir einen in Russland ausgebildeten Soldaten namens Manas, einen Wissenschaftler namens Andrej Rostow und die in Italien entführte Sabrina Pianini suchen.«
    Sir Anthony beugte sich vor. »Was würdest du zu einem kurzen Urlaub sagen? Clive Grover weiß über die Ermittlungen zu Sellafield genauso viel wie du. Und du könntest ein wenig ausspannen und dann in Bestform zurückkehren.«
    »Einen Scheißdreck weiß Clive Grover«, erwiderte Betha Gilmartin und verließ den Raum.
    ***
    Andrej Rostow und Manas standen in der gewaltigen Halle des Forschungszentrums von Osintorf neben einem großen Gerät, an dem Techniker in weißen Kitteln hantierten.
    »Warum hast du der britischen Regierung so viel Zeit gelassen?«, fragte Rostow. »Jetzt können sie Vorkehrungen treffen, bevor ihr die Fracht aus Sellafield abholt.«
    »Im Zeitalter der Satelliten bereitet es den Nachrichtendiensten keine Probleme, uns zu beobachten«, antwortete Manas. »Natürlich werden sie auf jeden Fall genau wissen, wo sich unsere Spezialfahrzeuge und unser Schiff befinden, aber für das Gelingen des Plans ist das unerheblich. Wir haben die Frist so knapp wie möglich gefasst, den heutigen und morgigen Tag brauchen wir noch für unsere

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