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Weiße Nebel der Begierde

Titel: Weiße Nebel der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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wussten, dass sich die Elfen unter den Blättern versteckten und diejenigen beschützen würden, die die heiligen Pflanzen im Haus hatten.
    Eine Gruppe junger Männer zog jeden Abend von Cottage zu Cottage und sang Weihnachtslieder. Die Leute in den Häusern belohnten sie mit Brot, Butter, Plätzchen und anderen Leckereien, die die Sänger später verzehren sollten.
    Der junge Donald MacNeill führte die Sängergruppe an; er trug einen bunten Mantel aus verschiedenen Tartanstoffen und einen albernen Schlapphut. Um seine Zuhörer zu ermutigen, ih-nen besonders viel zu schenken, sang er sehr laut und ziemlich falsch, rief damit viel Gelächter hervor und bekam körbeweise Haferkuchen, nur damit er endlich aufhörte.
    Am Silvesterabend wurde eine Kerze, die Gewürz- und Kräuterdüfte verströmte, in der großen Halle angezündet. Sie musste so groß sein, dass sie die ganze Nacht brannte - das sollte Glück und Wohlstand für das neue Jahr bringen. Freudenfeuer und Fackeln brannten, Kinder sagten Hogmanay-Gedichte auf. Am frühen Morgen wurden die Wolkenformationen studiert, und wenn die größten und dicksten im Norden waren, so würde es ein Jahr des Überflusses für Mensch und Tier.
    Es war eine Zeit der Freude und der Feste und daher die schönste Zeit für eine schottische Hochzeit.
    Nicht lange nach ihrer Rückkehr aus London hatte Juliana sie alle verblüfft, als sie zum Frühstück kam, sich an den Tisch setzte und ganz ruhig um das Salz für ihr Porridge bat, als wäre das das Normalste von der Welt.
    Gabriel ließ seine Kaffeetasse fallen.
    Mairi schickte ein Dankgebet zu den Heiligen.
    Eleanor lächelte nur, weil sie immer daran geglaubt hatte, dass Juliana eines Tages etwas zu sagen haben würde.
    Am Tag vor diesem großen Ereignis hatte Seamus Maclean Gabriel und Eleanor die geheime Höhle gezeigt, in der sie tatsächlich den längst verlorenen Maca’phi-Stab fanden. Sie legten ihn an seinen rechtmäßigen Platz in der Truhe zurück.
    Von diesem Moment an war es, als würde plötzlich die Sonne an einem neuen, strahlenden Tag aufgehen.
    Juliana lachte, sang und plapperte über alles, was sie sah, und kein Mensch beschwerte sich darüber; oft beobachtete Eleanor, wie Gabriel seine Tochter mit einem ungeheuer freudigen und zärtlichen Lächeln betrachtete und ihr zuhörte.
    Frances und der alte Duke kamen kurz nach Weihnachten auf die Insel und brachten eine Überraschung mit, über die Eleanor hellauf begeistert war. Amelia B. kam mit der ganzen Familie, ihrem Mann und zwei Kindern zu Eleanors Hochzeit, und die beiden Freundinnen saßen die ganze erste Nacht am Kamin in Gabriels Arbeitszimmer, tranken Unmengen von Tee und plauderten wie früher.
    Christian und Grace kamen am Heiligen Abend aus Skynegal mit wundervollen Neuigkeiten: Sie erwarteten ein Kind, das im Sommer auf die Welt kommen sollte. Die Devonbrooks, Catriona und Robert kamen mit dem kleinen James per Schiff von Rosmorigh und brachten Roberts Bruder Noah, seine Frau Augusta und die kleine Tochter »Gussie« mit, die das schwarze Haar und die wachen Augen der Mutter und die Gutmütigkeit ihres Vaters geerbt hatte.
    Am Silvestermorgen war die Heide mit Schnee überzuckert, und Eleanor bestand trotz der Kälte darauf, dass die Zeremonie im Freien stattfand. Als sie sich darauf vorbereitete, mit Christian den kurzen Weg zu dem Hügel hinaufzugehen, hatten sich die Gäste bereits an den Felsen versammelt, von denen man die Bucht überblicken konnte. Sie hörte ein leises Klopfen an ihrer Tür und staunte, als plötzlich der alte Duke vor ihr stand.
    »Guten Morgen, Kind. Ich möchte dir das hier schenken.«
    Er hielt ein kleine Kästchen, das in buntes Papier gewickelt und mit einem Seidenband verziert war.
    »Man sagt, es ist nie zu spät, Unrecht wieder gutzumachen. Ich habe dich und deinen Bruder viel zu lange schlecht behandelt. Ich hoffe, du nimmst dieses Geschenk als erstes Zeichen meines Bedauerns an. Ich wünsche dir von Herzen eine glückliche Zukunft.«
    Eleanor öffnete das Kästchen. Darin lag eine wunderschöne lange, aus feinen Goldfäden geflochtene Kette mit einem Anhänger aus graviertem Gold, in das das Wappen der Westover aus Email eingelegt war.
    »Da ist ein kleines Knöpfchen«, sagte der Duke und zeigte es ihr.
    Eleanor drückte darauf, der Decke des Medaillons sprang auf, und eine kleine, filigrane Uhr kam zum Vorschein. Gleich darauf spielte eine Spieluhr eine ihrer Lieblingsmelodien von Mozart.
    Eleanor hatte noch nie so

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