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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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bezeichnen? Ihre Freundin zum Beispiel? Wie viele Männerbeziehungen hat Bibi gehabt?«
    »Lassen Sie Bibi da raus«, fuhr Bridges ihn wütend an. »Sie hat nichts damit zu tun.«
    Galbraith beugte sich vor. »Sie hat Ihnen für Samstag nacht ein Alibi gegeben«, sagte er. »Das heißt, sie hat sehr viel damit zu tun.« Er musterte Bridges scharf. »Hat sie gewußt, daß Sie an Kate Sumner interessiert waren?«
    Der Anwalt legte dem jungen Mann die Hand auf den Arm. »Darauf brauchen Sie nicht zu antworten.«
    »Ich will aber!« Bridges schüttelte die Hand des Anwalts ab.
    »Mir reicht’s! Ständig wollen Sie Bibi da reinziehen.« Er wandte sich an Galbraith. »Ich war überhaupt nicht an Kate Sumner interessiert. Ich konnte dieses blöde Luder nicht ausstehen. Ich dachte nur, sie wäre leicht rumzukriegen, das war alles. Darum habe ich’s mal versucht. Sie war aufreizend. Sie hat sich einen Spaß daraus gemacht, die Männer scharfzumachen.«
    »Danach habe ich nicht gefragt, Mr. Bridges. Ich habe gefragt, ob Ihre Freundin Bibi wußte, daß Sie an Kate interessiert waren.«
    »Nein«, knurrte er.
    Galbraith nickte. »Aber sie wußte von Steve und Kate?«
    »Ja.«
    »Wer hat es ihr erzählt? Sie oder Ihr Freund Harding?«
    Bridges lümmelte sich ärgerlich in seinen Stuhl. »Steve hauptsächlich. Sie hat sich wahnsinnig aufgeregt, als Kate anfing, sein Auto mit Kinderscheiße zu beschmieren, und da hat er ihr gesagt, was lief.«
    Galbraith lehnte sich wieder zurück. »Frauen scheren sich keinen Deut um ein Auto, es sei denn, sie interessieren sich für den Mann, der es fährt. Sind Sie sicher, daß Ihre Freundin nicht fremdgeht?«
    Bridges sprang wutentbrannt auf. »Sie verdammter Besserwisser, Sie! Sie bilden sich ein, Sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen, was? Sie hat sich aufgeregt, weil der ganze Griff voll Scheiße war, als sie die Tür aufmachen wollte. Deswegen ist sie in Rage geraten. Nicht weil ihr was an Steve oder seinem Auto liegt, sondern weil ihre ganze Hand voll Scheiße war. Sind Sie wirklich so blöde, daß Sie da nicht von selbst drauf kommen konnten?«
    »Aber bestätigt das nicht, was ich eben gesagt habe?« entgegnete Galbraith gelassen. »Wenn sie Hardings Wagen gefahren hat, muß sie doch recht gut mit ihm befreundet gewesen sein.«
    » Ich habe den Wagen gefahren.« Bridges stieß die Hand des Anwalts weg, der ihn zurückhalten wollte, und schoß über den Tisch, als wollte er Galbraith seine Stirn ins Gesicht rammen.
    »Ich habe einen Blick auf den Türgriff auf der Fahrerseite geworfen, und er war sauber. Da habe ich die Türen entriegelt. Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, daß dieses Miststück die Taktik geändert haben könnte. Diesmal war die Scheiße auf der Beifahrerseite. Und jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie Sturkopf. Das Zeug war noch weich, als Bibi reingelangt hat. Kate mußte es also kurz vorher draufgeschmiert haben. Bibis Hand stank natürlich wie die Pest. Können Sie diesen Ausführungen folgen, oder soll ich alles noch einmal wiederholen?«
    »Nein«, erwiderte Galbraith milde. »Der Recorder ist ziemlich zuverlässig. Ich glaube, wir haben alles mitbekommen.« Er wies mit einer Kopfbewegung auf den Stuhl auf der anderen Seite. »Setzen Sie sich wieder, Mr. Bridges.« Er wartete, bis Bridges sich gesetzt hatte. »Haben Sie Kate weggehen sehen?«
    »Nein.«
    »Sie hätten sie aber eigentlich sehen müssen. Sie sagten doch eben, der Stuhl wäre noch weich gewesen.«
    Bridges vergrub beide Hände in seinem kurzen gebleichten Haar und beugte sich tief über den Tisch. »Sie hätte sich dort überall leicht verstecken können. Wahrscheinlich hat sie uns beobachtet.«
    »Haben Sie sich jemals gefragt, ob vielleicht Sie gemeint waren und nicht Steve Harding? Sie sagten doch, sie habe Sie angespuckt.«
    »Nein.«
    »Sie hat aber doch sicher gewußt, daß Harding Sie seinen Wagen fahren ließ.«
    »Nur ab und zu. Nicht oft.«
    Galbraith blätterte in seinem Heft. »Sie haben mir heute nachmittag erzählt, Sie und Harding hätten bezüglich der Benutzung der Garage und seines Boots eine feste Vereinbarung gehabt. Sie nannten es ein simples Tauschgeschäft.«
    »Ja.«
    »Sie sagten, Sie seien vor zwei Wochen mit Bibi auf dem Boot gewesen.«
    »Ja und?«
    »Bibi sagt etwas anderes. Ich habe sie vor zwei Stunden im Haus ihrer Eltern angerufen. Sie sagte, sie sei nie auf der Crazy Daze gewesen.«
    »Sie hat’s vergessen«, meinte er wegwerfend. »Sie war an

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