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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Informationen.« Er machte eine kleine Pause. »Der Trauring Ihrer Frau ist verschwunden. Wir vermuten, er wurde entfernt, weil er ihre Identifizierung erleichtert hätte. War irgendwas Besonderes an ihm?«
    Sumner streckte eine zitternde Hand aus und wies auf seinen eigenen Ring. »Er sah genauso aus wie dieser. Innen sind unsere Initialen eingraviert. Ein ›K‹ und ›W‹, miteinander verschlungen.«
    Interessant, dachte Galbraith. »Wenn Sie soweit sind, hätte ich von Ihnen gern eine Liste Ihrer Freunde, wobei mich besonders diejenigen interessieren, die ein Boot haben. Aber es eilt nicht.« Er beobachtete Sumner, der geräuschvoll mit den Fingern knackte, während er überlegte, was die hübsche Frau, die jetzt im Leichenschauhaus lag, wohl an diesem linkischen, hyperaktiven Mann angezogen hatte.
    Sumner hatte ihm offensichtlich gar nicht zugehört. »Wann ist Hannah ausgesetzt worden?« fragte er.
    »Das wissen wir nicht.«
    »Meine Mutter hat gesagt, sie wurde gestern mittag in Poole gefunden, aber Kate ist doch schon in den frühen Morgenstunden gestorben, wie Sie mir gesagt haben. Heißt das nicht, daß Hannah auf dem Boot gewesen sein muß, als meine Frau vergewaltigt wurde, und später, nachdem meine Frau schon tot war, in Poole an Land gesetzt wurde? Ich meine, sie kann doch unmöglich vierundzwanzig Stunden lang mutterseelenallein herumgewandert sein, ehe sie jemandem auffiel?«
    Dumm ist er zweifellos nicht, dachte Galbraith. »Nein, das glauben wir nicht.«
    »Dann ist ihre Mutter vor ihren Augen getötet worden?« Sumners Stimme schwoll an. »Oh, mein Gott! Ich weiß nicht, wie ich das ertragen soll. Sie ist doch noch ein kleines Kind, Herrgott noch mal!«
    Galbraith hob beschwichtigend die Hand. »Es ist weitaus wahrscheinlicher, daß sie geschlafen hat.«
    »Aber das können Sie doch überhaupt nicht wissen.«
    Nein, dachte Galbraith, wissen kann ich es nicht. Ich kann, wie so oft in diesem verflixten Job, nur Vermutungen anstellen. »Die Ärztin, die sie untersucht hat, ist der Meinung, daß sie ein Schlafmittel bekommen hat«, erklärte er. »Aber Sie haben natürlich recht. Im Augenblick können wir gar nichts mit Sicherheit sagen.« Er legte dem Mann kurz die Hand auf die verkrampfte Schulter und zog sich dann taktvoll wieder zurück. »Aber Sie sollten wirklich aufhören, sich mit Mutmaßungen darüber zu quälen, wie es gewesen sein könnte. Nichts ist jemals so schwarz, wie unsere Phantasie es malt.«
    »Ach nein?« Sumner richtete sich abrupt auf und ließ seinen Kopf dann gegen die Stuhllehne sinken. Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Meine Phantasie sagt mir, daß Sie die Theorie haben, meine Frau hätte eine Affäre gehabt, und der Mann, mit dem sie an Bord war, wäre ihr Liebhaber gewesen.«
    Galbraith fand es sinnlos, dem Mann etwas vorzumachen. Der Gedanke an eine verunglückte Liebesaffäre war ihnen gleich zu Beginn gekommen, zumal Hannah ihre Mutter offensichtlich auf die tödliche Bootstour begleitet hatte.
    »Wir können diese Möglichkeit nicht ganz ausschließen«, sagte er offen. »Das wäre auf jeden Fall eine Erklärung dafür, wieso sie zusammen mit Hannah dem Täter bereitwillig auf sein Boot folgte.« Er musterte forschend das Gesicht des Mannes. »Sagt Ihnen der Name Steven Harding etwas?«
    Sumner runzelte die Stirn. »Was hat denn der damit zu tun?«
    »Wahrscheinlich nichts, aber er war eine der Personen, die vor Ort waren, als Ihre Frau gefunden wurde, und wir befragen jeden, der in irgendeiner Weise mit ihrem Tod zu tun hat, und sei es auch noch so entfernt.« Er wartete einen Moment. »Kennen Sie ihn?«
    »Sie meinen den Schauspieler?«
    »Ja.«
    »Ich bin ihm ein paarmal begegnet.« Er legte die Hände zusammen wie zum Gebet und drückte sie an seinen Mund. »Er hat Kate einmal, als sie vom Einkaufen kam und ziemlich zu schleppen hatte, mit dem Kinderwagen über das Kopfsteinpflaster unten am Ende der High Street geholfen. Und als wir ihn eine Woche später wiedertrafen, hat sie mich gebeten, ihm zu danken. Danach kreuzte er plötzlich überall auf. Sie kennen das sicher. Man lernt jemanden kennen, und plötzlich begegnet man ihm auf Schritt und Tritt. Er hat eine Jacht auf dem Fluß bei Lymington, und wir haben uns ab und zu übers Segeln unterhalten. Einmal hatte ich ihn zu uns nach Hause eingeladen, und er hat mir stundenlang von irgendeinem blöden Stück erzählt, bei dem er sich um eine Rolle beworben hatte. Er hat sie natürlich nicht bekommen. Was

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