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Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Titel: Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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nicht.«
    »Ich kann das nicht alles bezahlen, Krause, den Wagen und das Rifle.«
    »Sie sind kein Geschäftsmann, Mahan. Da, nehmen Sie das Rifle und steigen Sie in Ihren Wagen ein.«
    »Krause!«
    »Sie müssen wissen, daß ich schon einen neuen habe. Eingetauscht gegen ein Gun, das mich nichts gekostet hat.«
    »Eine story, Krause?« lockte Ball.
    »Was ist da viel zu sagen. Gun von Leo Lee, dem berühmten Killer, dem Joe ein Ende gesetzt hat. Die Waffen blieben irgendwie übrig bis auf die Maschinenpistole, die die Polizei beschlagnahmt hat. Der Saurier-Boss wollte das Gun als Souvenir, dafür mußte er mir schon einen Wagen geben. Das Ding wird bei den Sauriern an der Wand hängen.«
    »Ein altes Gun geben Sie her?«
    »Alt?! Alt endet bei mir 1890. Mit den großen Häuptlingen.«
    »Krause, Sie sind ein Wunderkind. Mit wem stehen Sie eigentlich nicht gut? Mit der Polizei arrangieren Sie sich, mit den hellen und mit den dunklen Ehrenmännern der Stadt verstehen Sie sich.«
    »Ich bin ein Geschäftsmann, Mister Ball, aber Herz habe ich noch, wo Herz hingehört.«
    Er legte seinem Pflegesohn den Arm um die Schultern, und der Junge grinste verständnisvoll. »Also gut«, schloß Krause. »300 – danke, ja. Besuchen Sie mich wieder mal, Mahan, auch wenn Sie keinen Wagen kaufen wollen.«
    Ball entschuldigte sich, daß er bei der Begrüßung gleich mit der Tür ins Haus gefallen war. »Wir wollen Bedfords kleinen Bruder im Krankenhaus besuchen und dürfen nicht zu spät kommen. Seien Sie nicht böse, Krause.«
    »Mit meinem Wagen kommen Sie nirgends zu spät, Mahan. Also Start!«
    Gerald stieg stillschweigend bei Mahan mit ein. Ball zögerte noch.
    »Fahren Sie ohne mich zum Krankenhaus, Mahan, Sie haben Ihren Erzieherausweis. Ich habe mit Doc Grover gesprochen, halten Sie sich an ihn. Ich bleibe noch bei Krause, wo es erholsam ist, und spreche auch bei Elk noch einmal vor. Um 4 p.m. fahren wir zurück. Ich hole Sie am Krankenhaus ab. Kann ich noch etwas für Sie besorgen?«
    »Nur ein paar gute Mahlzeiten Fleisch. Ich fahre heute abend zu meiner Mutter.«
     
    Das schmucke Hospital, das Mahan aufsuchte, war das zweite der Stadt, das im Unterschied zum ersten auch indianische Patienten aufnahm; es lag unmittelbar am Stadtrand. Ball hatte Mahan die kürzeste Route beschrieben. Heute war Besuchstag; einige Verwandte und Bekannte gingen zur großen Pforte und meldeten sich. Mahan fragte nach Doc Grover und nach dem Patienten Iliff Bedford. Die junge Schwester telefonierte, meldete, daß anstelle von Mister Ball ein Mister Mahan, Erzieher der III. Tagesschule, komme, und sagte zu Bedford sehr freundlich und sehr ernst:
    »Sie können Ihren kleinen Bruder kurz besuchen. Aber regen Sie ihn nicht auf und strengen Sie ihn nicht an. Er ist sehr schwach.«
    Über Geralds Gesicht legte sich wieder der tiefe Schatten, unter dem er den Schritt über die Schwelle von der Gefangenschaft zur Freiheit getan hatte.
    Mahan und Bedford hatten zwei Treppen gemeinsam zu gehen. Mahan berichtete Gerald dabei von Iliffs Selbstmordversuch und seiner Lebensmüdigkeit.
    »Wenn du kommst, ist es wieder eine Hoffnung für ihn.«
    Gerald hatte eine zynische Antwort auf der Zunge, die auch schon seine Miene zum Spott kräuselte. Aber er sagte dann doch nichts. Er hatte jetzt nach links zu gehen, Mahan nach rechts.
    Doc Grover, bei dem Mahan vorgelassen wurde, wirkte wie Mitte Vierzig. Seine Haare, so hellblond, daß ein paar graue Strähnen noch nicht auffielen, paßten zu dem weißhäutigen schmalen Gesicht.
    Mahan entschuldigte Ball mit einem plausiblen Grund.
    »Nichts zu entschuldigen, Mister Mahan. Da Sie Erzieher bei den Jüngsten und Indianer sind, haben Sie vielleicht noch mehr Verständnis für den Fall. Der kleine Bursche ist uns allen lieb, aber er stirbt uns einfach unter den Händen weg, ohne daß sich eine körperliche Ursache finden läßt. Er hat sozusagen sein Sterben programmiert – nach dem Selbstmordversuch.«
    »Auf welche Weise versucht?«
    »Im Internat aus dem Fenster des zweiten Stockwerks gesprungen. Die Verletzungen sind alle abgeheilt. Aber er will einfach nicht mehr. Wissen Sie etwas über die Familie? Es läßt sich nie jemand sehen.«
    »Drei Waisenkinder.«
    Die Lippen des Arztes zogen sich zusammen und wieder auseinander. »In anderen Familien untergebracht?«
    »Die Schwester im Internat. Der Bruder – ja – der Bruder heute aus dem Gefängnis entlassen. Er ist jetzt drüben bei Iliff.«
    »O je! Schlechtes

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