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Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Titel: Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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Billy friedlich beisammen.
    Hugh ließ sich von seinem Erstaunen nichts anmerken, sondern setzte sich ohne Umstände als vierter dazu, nachdem er seinen Braunen in der Nähe des Schecken und des jungen Appalousa-Hengstes angepflockt hatte.
    »Du bist das«, empfing Billy ihn mißtrauisch, aber doch schon halb überwunden, und schob den Hut aus der Stirn. »Hättest früher kommen können. War ‘n lustiger Tag. Da hättest du was dazugelernt.«
    »Glaub’ ich auch.«
    Gerald schien hundemüde zu sein und atmete schwer.
    Billy brach auf. »Also dann«, sagte er, »paßt besser auf euren verdammten Bullen auf. Wenn ich nicht dächte, daß Mac Lean den ankaufen soll, hätt’ ich ihn abgeschossen.«
    »Billy, du wärst nicht dazu gekommen, abzudrücken«, antwortete Joe. »Dafür stehe ich.«
    Billy machte eine zweifelnde Handbewegung, zog den Hut wieder in die Stirn, ging zu seinem Gaul und ritt im Trab davon. Die drei Zurückbleibenden saßen noch beisammen, bis Joe die schwelenden Zweige auseinanderriß und zum Verlöschen brachte. Man ging zu den Pferden.
    »Also dann – «, imitierte Joe Billys Redeweise, »bis zum nächsten Mal. Das geht hier so weiter. Aber du hast gesehen, Wasescha, wie wir mit Billy zusammen auf unserer Weide gesessen und ihn nicht erschossen haben.«
    Der Heimritt in leichtem Galopp tat allen wohl.
    Hugh verbrachte die Nacht im gelben Haus. Während er allein auf seinem Lager den Schlaf erwartete, der nicht kam, narrten und quälten ihn Gedanken und Bilder.
    Die Gewißheit über Ikagiya, die er in seinen Träumen inmitten völliger Ungewißheit besessen hatte, wandelte sich in Zweifel, die am einzelnen hafteten, die die Zuversicht anbohrten und abfeilten. Er versuchte, sein Bewußtsein in eine andere Bahn zu zwingen. Die feindlichen Nachbarn erschienen ihm, und Tashinas Angst um Inya-he-yukan umstrickte auch sein Empfinden. Rektor Sniders trockene Stimme klang in seinen Ohren, er haßte Carr und Wyman auf eine ohnmächtige und darum verzweifelt unerbittliche Weise. Als er endlich eingeschlafen war, schlug er um sich und traf mit der Faust auf hartes Holz. Der kräftige körperliche Schmerz machte ihn ruhiger; er glitt wieder in den Schlaf hinüber und konnte sich des Morgens früh mit Joe und Hanska zusammen am eiskalten Brunnenwasser erfrischen.
    »Du gehst Weihnachten nach Alaska«, sagte Stonehorn. »Komm aber wieder. Die Schüler brauchen dich jetzt, und unser Stamm wird dich noch brauchen.«
    »Als entlassenen Lehrer?«
    »Das ist unsere Sorge. Hungern kannst du mit Ikagiya zusammen, und verhungern werdet ihr beide nicht. Bei den Wahlen zum Stammesrat nächstes Jahr stellen wir auch dich zur Wahl.«
     
    Mahan nahm an diesem Morgen Iliff probeweise zur Schule mit, um ihn für die spätere Einschulung in seine Beginnergruppe vorzustellen. Die Rektoratssekretärin zeigte sich freundlich und trug Iliff für einen Tag als Gastschüler ein. Daß das Kind noch nicht jeden Tag den Schulweg machen konnte, sah sie ihm an.
    »Wollen Sie ihn nicht in unserem Internat lassen, Mister Mahan?«
    »Nein dieses Kind nicht.«
    Iliff fand sich rascher, als Mahan zu hoffen gewagt hatte, als siebzehnter in die Gruppe hinein; er kannte ja die Zwillinge. Sein Elend waren auch nicht schlechte Schulkenntnisse gewesen, wie Hugh bereits wußte. Das Gefühl der Verlassenheit und Fremdheit und die Verschüchterung hatten ihn zerstört.
    Am Abend gelangte der Junge mit den Zwillingen zusammen auf die King-Ranch zurück. Sie fuhren mit dem Schulbus. An der Kreuzung würde Mutter Tashina mit dem Wagen auf sie warten. Joe hatte als Kind noch den gesamten stundenweiten Weg zu Fuß machen müssen.
     
    In den folgenden Wochen schwang wieder etwas schwer zu Fassendes in der Atmosphäre der Schule, und Mahan spürte, wie jene Stimmung zurückkehrte, die Tishunka-wasit-wins Tod vorausgegangen war. Der Moment war etwa dem schwebenden Stillstand der Wasser zwischen Ebbe und Flut vergleichbar. Während die Oberfläche noch glatt blieb und nur hin und wieder vom Wind unerheblich gewellt wurde, war der unaufhaltsame Druck der Wasser in der Tiefe bereits zu spüren.
    Mahan gab seinen Unterricht in der zwölften Klasse nach Order sehr verhalten. Diejenigen Schüler, die erst gefürchtet hatten, bei ihm nicht zum Baccalaureat kommen zu können, sondern an Rektor Sniders Prüfungsfragen zu scheitern, waren nun völlig beruhigt.
    Die Gruppe um Tatokala, Burt und Alice blieb gespannt und aufmerksam, reagierte schnell und verstand die

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