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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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irgendwo gehört hatte.
    »Ja!«, schrie Heather und funkelte Tessya an, »Handy! Verdammt noch mal. Lenk bitte nicht vom Thema ab!«
    »Heather, wir leben hier doch nicht mehr im Mittelalter! Selbstverständlich haben wir Handys.« Tessya richtete sich selbstbewusst auf, so als wollte sie sagen: Wir sind doch viel klüger als ihr. Und wenn ihr so was erfinden konntet, dann wir schon lange.
    Jetzt schaltete sich Zalym ein (während Moryn telefonierte und wegen des ausbrechenden Tumults in seinem Raum verschwand). »Heather …«, säuselte er mit seiner melodischen Stimme.
    Heather hatte nicht schlecht Lust, ihn anzuschreien.
    »… Du darfst nicht vergessen, die meisten Hohen Priester sind 1000 bis 1500 Jahre alt – manche noch älter. Sooo lange haben wir auch noch keine Handys. Und alte Leute sind manchmal etwas …« Er suchte nach dem passenden Wort. »… altmodisch! Sie lassen sich nicht auf ein wichtiges Gespräch mittels eines fern geführten Telefonates ein. Sie meinen, sie könnten dann keine weisen Entscheidungen fällen. Vielleicht stimmt das sogar. Fakt ist jedenfalls, dass Maya kein Telefon dabei hat und zu einem solchen Gespräch auch niemals bereit wäre.«
    »Und außerdem«, sagte Tessya und zupfte an ihrem Verband, »außerdem erwarten Priester, dass man sich zu ihnen hinbegibt, wenn man etwas Wichtiges mit ihnen zu bereden hat.«
    »Ich sehe ein«, zischte Heather, »das kostbare, silberne Band passt auch ganz schlecht durch das Telefon hindurch.«
    Tessya zog die Stirn kraus, doch Zalym nickte grinsend. »Du hast es erfasst.«

22 Umzingelt

     
    D as Essen war grauenhaft, die Speisen schmeckten entweder fischig oder nach Meerwasser, was irgendwie auf Dasselbe hinauslief.
    Zalym schob seinen Teller beiseite. »Ist nicht so mein Fall … das hier.« Dabei machte er ein Gesicht, als kämpfte er mit der Schaukelkrankheit .
    »Kommt, lasst uns eine Eisbar suchen«, drängelte Tessya. »Das schmeckt fast so lecker wie Kyrssakonfekt.«
    Bereits zwei Straßenzüge weiter leuchtete ihnen ein Schild mit der Aufschrift »Eis-Konfektbar« entgegen. Sie bestellten die »bunte Konfettitüte« für vier Personen. Das Eis sah aus wie Wassereis und hatte die Form von Seesternen. Vorsichtig probierte Heather ein pinkfarbenes Stück, das nach Himbeere schmeckte. Danach testete sie Türkis. »Schmeckt nach Vanille!« Gerade wollte sie einen neongrünen Eisstern in den Mund stecken, da brach im hinteren Teil der Bar ein Tumult aus.
    Zalym und Moryn drängten bereits in die Richtung des Lärms.
    »Die Tagesberichte!«, zischte Tessya, die am Tisch sitzen geblieben war. »Irgendetwas stimmt nicht!«
    In der Bar wurde es still. Auf einer dreidimensionalen Projektion in der Ecke des Raumes sprach ein Meer-Elb: »… Ein Yrrwanderer ist in den äußeren Wall von Atylantys eingedrungen und bedroht die Stadt. Zur Stunde werden fieberhaft Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wenn der Yrrwanderer Wirbelstürme verursacht oder gar in die Stadt gelangt, könnten Erschütterungen die Außenhülle beschädigen. Die Stadt steht daher bis auf weiteres unter Quarantäne. Niemand darf den Stadtwall passieren. Ende der Durchsage.«
    Tessya wickelte eine Haarsträhne um einen Zeigefinger. Als sie aufblickte, flatterten ihre Lider. »Heather, was hat Toryn gesagt? Ist es nicht an der Zeit, es uns zu erzählen?«
    »Er hat gesagt, ich soll nicht auf euch hören, sondern mich nur auf mein Gefühl verlassen. Ihr, wir alle könnten uns sonst in große Gefahr bringen.« Heathers Augen funkelten. »Herrgott, war ich denn die Einzige, die Angst davor hatte, den Tunnel zu betreten?«
    »Nein«, sagte Tessya und strich mit dem Finger über die Muscheln, die am Rand der Tischplatte klebten. »Ich hatte auch Angst, aber ich dachte, es wäre das Beste.«
    Moryn kam zurück, er beugte sich vor und stützte beide Hände auf der Tischmitte ab. »Wenn überhaupt jemand Schuld an dem Dilemma hat, dann ich. Ich habe euch bedrängt, den Tunnel zu durchqueren.«
    Ohne sich zu verabschieden ging er.

     
    Sie saßen den Rest des Abends in der Bar und verfolgten die Nachrichten. Bis Mitternacht hatten alle in der Stadt anwesenden Priester versucht, den Yrrwanderer einzufangen. Er entwich jedoch immer wieder, da er sich im Außenwall in keine Ecke treiben ließ.
    Kurz nach Mitternacht verkündete der Priester der Gezeiten, es müsse sich um einen mächtigen Yrrwanderer handeln, der zudem offensichtlich unter dem Schutz eines anderen hohen Priesters stünde.

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