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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Steinplatten umher, ihr dumpfes, mahlendes Geräusch hallte in der gewaltigen Halle vielfach wieder.
    Dann schien er gefunden zu haben, wonach er suchte. Er ergriff eine der Platten und mit sanfter Stimme sagte er von oben herab: »Die, die du Adaque nennst, will etwas Altes den kalten Klauen des Todes entreißen. Die Tränen einer Medusa werden ihr helfen, das Siebte Element zu meistern, zumindest für einen kurzen Moment. Und diesen Moment wird sie nutzen, um eine Macht zu wecken, die vor langer Zeit ins Grab verbannt wurde.«
    Erstaunt sah Tyark, wie sich leuchtender Staub von der Platte löste und wie feine Asche herunterrieselte. Doch der Staub fiel nicht herunter, sondern blieb über Tyarks Kopf in der Luft stehen und begann damit, ein Bild zu formen, das klar und deutlich vor Tyark in der Luft schwebte. Es stellte einen stilisierten Menschen dar, von dem zwei Darstellungen zu sehen waren. Auf einer wirkte dieser Mensch völlig normal. Doch auf der anderen konnte Tyark sehen, dass diesem Menschen ein langer, dornenbewährter Schwanz, gewaltige Schwingen und ein Kopf gewachsen war, der einem grässlichem Raubtier glich, wie Tyark es noch nie gesehen hatte. Er ahnte unwillkürlich, was die Zeichnung darstellen sollte.
    Als habe er Tyarks Gedanken erraten, fuhr Ronwe ungerührt fort: »Ja, es sind Drachen, Jäger. Adaque wird versuchen, Drachen zu erwecken. Wesen, die seit undenkbar langer Zeit tot sind und von denen heute nur noch versteinerte Knochen zeugen.«
    Tyark spürte einen kalten Schauer auf seinem Rücken und er sagte ungläubig: »Drachen...«
    Er schüttelte leise den Kopf. Waren das nicht einfach nur Märchen? Legenden aus einer düsteren Zeit? »Aber sie hat nicht so viele... Tränen bekommen können! Wie viele Drachen kann sie damit erwecken? Zehn? Zwanzig? Hundert etwa?«
    Der seltsame Mann lachte vergnügt. »Nein, mein Jäger. Nur einen . Es geht Adaque nicht einfach nur um irgendwelche Drachen, mein furchtloser Jäger! Es geht ihr nur um den einen .«, Ronwe schwieg lauernd, »Den König der Drachen. Denn nur ein Drachenkönig vermag es, andere Drachen zu erschaffen. Diese anderen sind nicht viel mehr als wilde... Tiere, könnte man sagen. So wie Bienendrohnen ihren Königinnen gehorchen, so werden auch diese Drachen von ihrem König kontrolliert. Verstehst du? Sie haben keinen echten, eigenen Willen.«
    Der seltsame, glimmende Staub in der Luft veränderte sich erneut und erstaunt sah Tyark, wie er begann, Bilder zu formen, die sich rasch abwechselten. Er sah eine karge, trostlose und zerstörte Welt, die ihm unheimlich bekannt vorkam. Und er sah gewaltige Biester mit seltsam wallenden Schwingen durch die Lüfte segeln. Und er sah Armeen von Menschen, die sich gegen die Monster über ihnen zur Wehr setzten.
    Er sah Tod und Leid, tausendfach. Dann veränderten sich die Bilder erneut und er sah fremdartige Königreiche, die nur von einigen Drachen bevölkert schienen. Er hörte Ronwes Stimme sagen: »Es gab vor langer Zeit fünf Drachenkönige, musst du wissen. Diese Kreaturen waren die Manifestationen der Demiurgen , den fünf Großen Erzdämonen, von denen du sicherlich bereits gehört hast. Doch das Wesen der Dämonen besteht schließlich aus dem, was ihr seit jeher aus gutem Grund in das dunkle Reich der Alpträume, geheimen Gelüste und des Vergessens zu verbannen sucht! Und so taten sie, was Dämonen immer tun, wenn sie zu mächtig werden. In ihrer Herrschsucht und ihrer unendlichen Gier nach Macht kämpften sie nicht mehr nur gegen die Menschen.«, Ronwe schnaufte abschätzig, »Sie bekämpften sich hauptsächlich gegenseitig und schwächten sich dadurch selbst. Schließlich waren sie deshalb über viele Jahrhunderte keine echte Gefahr mehr für die Menschen. Ihre Kriege in ihren dunklen Festungen führten sogar dazu, dass sie irgendwann nur noch finsterer Bestandteil alter Erzählungen und Warnungen waren.«, Ronwe grinste spöttisch, was seinem Gesicht raubtierartige Züge gab. »Doch dann geschah etwas, das alles ändern sollte. Ein sechster Drachenkönig erschien scheinbar aus dem Nichts. Er unterwarf in wenigen Jahren die fünf anderen Königreiche der Drachen, eines nach dem anderen. Er zwang die fünf Könige, die Demiurgen, gewaltsam in seine Dienste. Und er schaffte, was zuvor undenkbar erschienen war: Er vereinte sie alle! Und nachdem er die Welt der Drachen erobert hatte, wollte er die Welt der Menschen unterwerfen – in seinen Augen nicht viel mehr als dumpfes Vieh. Und so

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