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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Herzog Hanforth, was immer das wert sein mag, und mir scheint es mit jeder Stunde meines Lebens weniger wert. Wer seid ihr und wieviel von meinem Geld fordert ihr für euch?«
    Die zwei Agenten waren reichlich verdutzt über die unverblümte Art des Herzogs, doch sie waren entschlossen, sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. »Ich bin Fedor Khermikow«, erklärte Jules ebenso rüde, »und das ist meine Frau Karolina. Wir sind als ...«
    »Ich weiß, ich weiß. Kammerdiener und Sekretärin. Als ob ich damit was anfangen könnte.«
    Jules räusperte sich. »Darf ich offen sprechen, Euer Gnaden?«
    »Und wieviel wird es mich kosten?« polterte der Herzog. »Immer wenn jemand einen offen oder im Vertrauen ansprechen möchte, dann will er einen hereinlegen.«
    »Nein, mit Geld hat es nichts zu tun, Euer Gnaden«, sagte Vonnie, die angesichts der ständigen Anschuldigungen des Mannes nur mit Mühe Ruhe bewahrte. »Es handelt sich um den wirklichen Zweck unseres Hierseins. Wir sind ...«
    »Ihr seid Spezialleibwachen des SOTE«, sagte der Herzog verächtlich. »Junge Frau, tun Sie mir den Gefallen und klären Sie mich nicht über Offensichtliches auf. Ich war bereits erfahren in politischen Intrigen, als eure Großeltern noch nicht mal miteinander Händchen hielten – falls sie es je taten. Ich war fünf Jahre lang Erster Ratgeber Stanleys IX. und war einer der vier, die seinen sogenannten Unfall überlebten.«
    Jules war von dieser Aufzählung nicht wenig beeindruckt. Der erwähnte Unfall war jener berühmte Zwischenfall, bei dem der letzte Kaiser sein Leben hatte lassen müssen. Er hatte sich nach einer Flottenübungsinspektion auf dem Rückflug zur Erde befunden, und sein Privatraumschiff war beim Austritt aus dem Sub-Raum genau in die Flugbahn eines umherirrenden Raumschiffwracks geraten. Und noch ehe die Detektoren aktiviert werden konnten, wurde das Schiff zerstört. Es gab nur vier Überlebende – darunter Herzog Hanforth, wie es sich jetzt herausstellte. Es hatte sich um den Zusammenstoß zweier Schiffe mit der Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Milliarde gehandelt und die intensiv betriebenen Nachforschungen des SOTE hatten festgestellt, daß es ein Unfall und keineswegs ein Anschlag gewesen war. Ganz ausgeschlossen, daß man alle möglichen Faktoren hätte vorausberechnen können, um diesen Unfall absichtlich zu arrangieren.
    »Sogenannter Unfall?« fragte Vonnie. »Sie glauben also nicht an die Unfalltheorie?«
    Wieder ließ der Herzog ein verächtliches Schnauben hören. »Nichts ist ein Unfall – und ganz besonders wenn es die Familie Stanley betrifft. Ich habe drei Kaiser erlebt, und mit Ausnahme unseres jetzigen Herrschers handelt es sich um die schlitzohrigste Bande, die ich kenne.«
    »Und doch waren Sie fünf Jahre lang Erster Ratgeber?« fragte Vonnie fassungslos. »Warum das, wenn der Kaiser Ihnen so mißfiel?«
    »Weil es mein Kaiser war.« Der Herzog nahm Haltung an wie ein alter Haudegen. »Ich würde sogar einem Mistkäfer dienen, wenn es mein rechtmäßiger Kaiser wäre, und glauben Sie mir, Stanley IX. kam einem Mistkäfer verdammt nahe. Kaum ein Jahr verging ohne mindestens sechs Anschläge, und manchem Attentat entging er nur um Haaresbreite. Ich weiß nicht, wer es schließlich doch noch schaffte, ihn aus dem Weg zu räumen, und wie das alles bewerkstelligt wurde, aber Unfälle gibt es nicht in der Familie Stanley – merken Sie sich das gefälligst.«
    Wieder ertönte sein Schnauben, und er sah die beiden an, als wären sie Mikroben unterm Mikroskop. »Und ihr beiden DesPlainianer wollt mich vor der Mordbande, die es auf Adelige abgesehen hat, beschützen?«
    »Dann wissen Sie also Bescheid?« fragte Jules. So wütend ihn der kauzige Alte gemacht hatte, so konnte er doch nicht umhin, seine Intelligenz zu bewundern.
    »Natürlich weiß ich Bescheid. Ich kann schließlich die Zeitungsrollen lesen. Meine Augen haben mich bis jetzt noch nicht im Stich gelassen. Ich kann mir Tatsachen zusammenreimen. Ich bin zwar alt, junger Mann, aber deswegen nicht dumm. Die Dummheit ist Sache der Jugend, obgleich ich zugeben muß, daß sie nicht mehr das Monopol darauf innehat. Sie bemühen sich zwar redlich darum ...«
    Seine letzten Worte sprach er ins Leere und starrte dabei einen Punkt irgendwo zwischen Jules und Vonnie an. Dann aber klickte sein Verstand wieder abrupt in die Wirklichkeit ein. »Gut also, Sie sollen als mein angeblicher Kammerdiener arbeiten. Tun Sie etwas, um Ihre Tätigkeit zu

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