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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Pfeife tanzt.«
    »Vielleicht. Aber ich werde den Gedanken nicht los, das kleine Mädchen ist sich bewußt, daß sie – wenn der Wind aus der richtigen Richtung bläst – vielleicht viel mehr zu erben hat als nur Sektor zwanzig.«
    Jules wurde hellhörig. »Willst du damit andeuten, daß sie vielleicht die Tochter des Bastards sein könnte?«
    »Ich will andeuten, daß wir sie überprüfen sollten, weil sie ein schwaches Glied in der Kette sein könnte.«
    »Na gut, laß mal ihr Dossier hören.«
    »Einziges Kind von Großherzog Nicholas Otamar und Großherzogin Olga von Sektor zwanzig – also steht ihr ein großes Erbe ins Haus. Sie ist eine große Schönheit, heiratete mit neunzehn Herzog Titos Boros von Swingleton, der damals neunundachtzig war. Überflüssig zu sagen, daß zwei Jahre später Herzog Titos starb und den Planeten Swingleton seiner Tochter aus einer früheren Ehe hinterließ – und Tanja Boros, geborene Otamar, den Titel Herzoginwitwe vererbte – im Alter von einundzwanzig Jahren. Das war vor vier Jahren, und sie machte in der Zwischenzeit keinen Versuch, ihren Status zu ändern.«
    »Und du meinst, sie nimmt deine kleinen Nadelstiche für eine Herzoginwitwe zu ernst? Vielleicht. Aber wenn sie erst fünfundzwanzig ist, ist sie dann für die Tochter des Bastards nicht zu jung?«
    »Vielleicht wirst du einmal vorzeitig senil, aber bei den meisten Männern ist das anders. Sieh dir mal unseren Kaiser an. Er ist nur ein Jahr jünger als der Bastard und hat eine dreiundzwanzigjährige Tochter.«
    »Dieser Punkt geht an dich«, mußte Jules zugeben.
    »Ich will damit nur sagen«, führte Yvette weiter aus, »daß sie- falls sie Banions Tochter ist – das beste Angriffsziel bietet. Sie hat so viele schwache Punkte, daß sie sich dazu geradezu anbietet.«
    »Ja, ein Angriff auf ihren wunden Punkt müßte höchst interessant sein.«
    »Das Grinsen kannst du dir ersparen, du lüsternes Ungeheuer, oder ich erstatte Bericht an Vonnie. Herzogin Tanja ist schön, sportlich, reich, begabt, edel und verdorben bis ins Mark. Außerdem ist sie emotionell zurückgeblieben. Sie verfügt im besten Fall über die Reife einer Fünfzehnjährigen. Ihr Hobby – oder besser gesagt ihre Berufung – sind Männer, und sie leistet diesbezüglich Schwerarbeit. Sie ist so wählerisch wie eine streunende Katze, anders kann ich es nicht ausdrücken. Meine Überlegung ist nun folgende: Wenn wir ihr weismachen könnten, daß Gospodin du Clos die treibende Kraft im ›Haus der Kraft‹ ist, wird sie sicher ihre Bemühungen verdoppeln, damit du selbst sie in die Kur nimmst – persönlich. Du gibst natürlich nur zögernd nach und, statt wie die anderen Männer vor ihr auf dem Boden zu kriechen und sie anzubeten, benimmst du dich so – und sagst es ihr auch ausdrücklich -, als ob du mit ihr nichts zu tun haben, geschweige denn ins Bett gehen möchtest. Ich schätze, daß sie darauf in die Luft geht und eine Äußerung tut, die sie lieber unterlassen sollte.«
    »Na schön«, meinte Jules lächelnd und zog die Schultern hoch. »Hoffentlich weiß Vonnie die Opfer zu schätzen, die ich ihr bringe.«
    Drei Tage später begleitete Jules seine Schwester Yvette zu dem dreistöckigen Herrschaftshaus, das der Herzoginwitwe von Swingleton als Heim diente. Das Palais war mit einem Dutzend Dienstboten bemannt – mit Ausnahme von zwei Personen lauter kräftige, junge Männer – und mit verschwenderischer Dekadenz ausgestattet. Brokatdraperien in satten Rosentönen schmückten die Wände, während dicke rosa Teppiche jeden Schritt zu einem weichen Vergnügen werden ließen. Die Sitzmöbel waren mit weinrotem Samt überzogen und dick gepolstert.
    Herzogin Tanja ruhte auf einem Diwan. Sie war groß – mindestens zehn Zentimeter größer als Jules – und so schön wie eine zum Leben erweckte griechische Statue. Ihr verführerisches Silberlame-Kleid betonte jede Linie ihres Körpers. Die Flut platinblonden Haares war auf dem stolzen Kopf hoch aufgetürmt. Ihre Miene trug Selbstzufriedenheit zur Schau, aber es lauerte doch ein Schimmer von Intelligenz im Hintergrund der blauen Augen, als sie Jules entgegensah. Ein raubtierhaftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
    Nachdem Yvette ihn förmlich vorgestellt hatte, umschritt Jules langsam den Diwan und studierte die Gestalt der Herzogin aus jedem möglichen Winkel. Schließlich verzog er das Gesicht und sagte:
    »Vielleicht könnte ich damit etwas anfangen, aber es scheint mir kein gutes Material

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