Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
starrte die Ausstiegstür sekundenlang nervös an und sandte ein stilles Stoßgebet zum Himmel, ehe sie die Notausgang-Taste neben dem Ausstieg drückte.
    Die Tür glitt mit einem metallischen Geräusch, das Helena sogar im Helm hören konnte, auf. Sie betrat die Druckausgleichskammer, drückte die Innentaste zum Schließen der Tür und zum Öffnen der Außentür. Im Normalfall war dies ein Vorgang, der länger dauerte, weil sich die Außentür nicht öffnete, bis die Luft aus der Schleuse herausgepumpt war. Doch der Notausstieg war für raschen Gebrauch konzipiert, und die geringe Luftmenge, die ins All entwich, konnte man im Ernstfall, wenn es um Sekunden ging, vergessen.
    Als die Außentür aufglitt, lief Helena zum nächsten Boot. Sie mußte davon ausgehen, daß die Notausstiegsanzeige auf der Brücke im Augenblick, da sich die Tür öffnete, aufleuchtete. Dann würde man sofort Schritte unternehmen, um sie wieder zu fassen. Ihr blieben nur wenige Sekunden.
    Die Rettungs- und Beiboote der Anna Liebling waren immer einsatzklar, und das Boot, das sie sich ausgesucht hatte, sprang sofort an. Ohne auch nur den Helm abzunehmen, warf Helena sich auf die Pilotenliege und ließ die Steuerkonsole zum Leben erwachen. Der Antrieb reagierte, und mit einer plötzlichen Beschleunigung, die Helena unsanft gegen die Pilotenliege drückte, schoß das Boot aus der Andockbucht hinaus ins schwarze All.
    Die Anna Liebling war von einem Schwärm kleinerer Schiffe umgeben, die wie Fliegen aussahen. Es war die Eskorte, die Captain Fortier sicherheitshalber mitgebracht hatte. Als nun Helenas Boot aus dem Hangar des großen Schiffes schnellte, krächzte aus ihrem Funkgerät eine Aufforderung zu stoppen. Helena ignorierte die Aufforderung, die sich sofort in einen kalten und nicht mißzuverstehenden Befehl verwandelte. Sie floh mit Dreiviertelkraft und hoffte, die Navy-Schiffe würden sich nasführen lassen und glauben, es wäre ihre Höchstgeschwindigkeit.
    Ein Warnschuß kreuzte ihre Flugbahn, Helena flog geradeaus weiter. Sie unternahm nicht erst den Versuch, in einem Feuervorhang Ausweichmanöver zu machen. Jede Bewegung, die vom geraden Kurs abwich, kostete nur Geschwindigkeit. Sie mußte auf die Navy-Geschützbedienung setzen und auf die Tatsache, daß man Befehl gegeben hatte, sie mit möglichst geringer Gewaltanwendung zu fassen. Man würde also gewiß zögern, sie einfach vom Himmel zu pusten und erst versuchen, ihr Schiff manövrierunfähig zu machen.
    Die Monitorscheiben zeigten an, daß vier Schiffe ihre Position in der Nähe der Anna Liebling verlassen hatten und ihre Verfolgung aufnahmen. Es waren Kanonenboote der Malyenki-Klasse ohne großartige Bestückung, dafür aber desto schneller und wendiger. Helenas Boot war vermutlich ebenso stark bestückt, aber auf ein Gefecht wollte sie es erst gar nicht ankommen lassen.
    Sie hatte einen Vorsprung von etwa einer halben Minute, doch die Kanonenboote holten stetig auf. Helena behielt sie auf dem Bildschirm genau im Auge, schätzte ihre Entfernung und Geschwindigkeit im Verhältnis zu den eigenen Werten ab, und brachte ihr Boot ganz plötzlich auf Höchstgeschwindigkeit. Auf dem Bildschirm schienen die Navy-Schiffe einen Sprung nach rückwärts zur Grenze des Abtastbereichs zu vollführen. Fast gleichzeitig ging Helena mit ihrem Boot in die Subsphäre über, in der Hoffnung, die Verfolger damit zu überrumpeln.
    Der Trick klappte hundertprozentig. Im Vertrauen darauf, das flüchtige Boot einzuholen, waren die Kanonenboote auf die plötzliche Höchstgeschwindigkeit nicht gefaßt. Die Kommandanten waren eben dabei, sich dem neuen Tempo anzupassen, als das verfolgte Boot in der Subsphäre verschwand, etwas, was gewöhnlichen Rettungsbooten nicht möglich war. Bis sie sich an diese zweite Überraschung anpassen und selbst in die Subsphäre tauchen konnten, war Helenas Boot von ihren Bildschirmen verschwunden. Die Verfolger schwärmten nun in verschiedene Richtungen aus, in der Hoffnung, sie wieder zu orten. Vergeblich, wie sich zeigte.
    Mit roten Gesichtern nahmen die Offiziere ihre Positionen um die Anna Liebling wieder ein. Jetzt mußten sie Captain Fortier plausibel machen, wieso ein kleines Beiboot vier Kanonenbooten der Navy entkommen konnte und für sie unauffindbar blieb.
    Helena entging der neuerlichen Gefangennahme, indem sie nur zehn Sekunden in der Subsphäre blieb, dann wieder in den normalen Raum überging und dann den Antrieb drosselte. Zehn Sekunden in der Subsphäre

Weitere Kostenlose Bücher