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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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verletzt. Sie warf die Decke zurück, sprang aus dem Bett, dann griff sie an ihre Stirn und begann zu schwanken. »Oh, ich glaube… «
    Als er ihr nicht zu Hilfe eilte, schaute sie ihn verwundert an und sah ihn spöttisch lächeln. »Oh, du kannst deinen Ohnmachtsanfall ruhig beenden. Hinter dir steht das Bett. «
    »O Jamie, ich bin halb verhungert«, erwiderte sie lachend. »Diese Suppe will ich nicht. Ich wünsche mir Rindfleisch und Brathühner und einen großen Pudding. Und… « Plötzlich verstummte sie, denn nun kehrte die Erinnerung an den vergangenen Nachmittag zurück. Kraftlos sank sie auf die Bettkante. »Du hast diese Männer getötet«, flüsterte sie.
    Sofort setzte er sich zu ihr und legte einen Arm um ihre Schultern. »Das mußte ich tun. Mir blieb nichts anderes übrig. Aber sei versichert - es bereitet mir keine Freude, das Blut anderer Menschen zu vergießen. «
    »Ich hätte nicht gedacht, daß du dazu fähig wärst. Wo du doch immer so lieb und freundlich bist - zu Tode und Frances und deinen Männern. Alle mögen dich. «
    Lächelnd stand er auf. »Du wußtest doch, daß ich Soldat war? «
    »Ja, aber ich stellte mir vor, du hättest nur in hübschen Kleidern auf schönen Pferden gesessen und… «
    Axia wurde von schallendem Gelächter unterbrochen.
    »Zieh dich jetzt an. Ich werde mal sehen, was die Küche zu bieten hat. «
    Ehe er das Zimmer verlassen konnte, eilte sie ihm nach und hielt seinen Arm fest. »Wie gut du immer für mich sorgst… Du kümmerst dich um heißes Wasser für mein Bad, um meine Malsachen, um Tode, und du hast mich vor den Banditen gerettet. « Überwältigt stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um seinen Hals. »O Jamie, ich… « »Sag’s nicht, Axia, bitte! « In seinen Worten schwang ein schmerzlicher Unterton mit. »Das könnte ich nicht ertragen. Du weißt nicht, wie es in meinem Herzen aussieht. Dieser Kampf zwischen Pflicht und - Liebe… Ich muß an meine Familie denken, für die ich verantwortlich bin. Bitte! « Entschlossen schob er sie von sich. »Ich erwarte dich unten im Schankraum. «
    Träumerisch lehnte sie sich an die Tür, die hinter ihm ins Schloß gefallen war. Jamie… Schon seit Wochen beherrschte er ihre Gedanken und Gefühle. Hatte er ihr soeben seine Liebe gestanden, wenn auch nur durch die Blume? Wohin würde das alles führen?
    Ihr Blick fiel auf ein dunkelrotes Wollkleid mit schwarzer Stickerei, das er über einen Stuhl gelegt hatte. Rasch zog sie sich an und rannte die Treppe hinab.
    Jamie saß nicht in der Schankstube. Und so ging sie in den Hof, wo er gerade in seiner Satteltasche wühlte. »Es gibt Rebhühner! « verkündete er.
    »Oh, ich könnte ein halbes Dutzend vertilgen. « Irgend etwas fiel zu Boden, und sie hob es auf. »Mein Käppchen! « rief sie verblüfft. »Das Erbstück meiner Mutter! Wo hast du’s gefunden. Ich verlor es im… « Und da entsann sie sich, wo ihr die blaue Kappe abhanden gekommen war. In Jamies Zelt, während der Liebesnacht. Unsicher schaute sie ihn an. Würde er sich daran erinnern? Er hatte es nicht vergessen. Daran ließ seine Miene keinen Zweifel. In seinen Augen las sie Verblüffung und wachsenden Zorn. »Sieh mich nicht so an! « flüsterte sie und wich zurück, das Käppchen immer noch in der Hand.
    »Was für ein Spiel hast du mit mir getrieben, Axia? « stieß er hervor. »Wolltest du einfach nur ausprobieren, wie es ist, mit einem Mann zu schlafen? So wie du ein Stück Kuchen kostest? «
    »Wirklich, ich wollte es nicht. Ich sah die Stelle, wo du dich über die Mauer geschwungen hattest. Und da dachte ich… «
    »Du hast mich schmählich hintergangen und belogen. « »Nein, ich sagte dir doch, daß ich noch Jungfrau war. « Immer weiter wich sie zurück, doch er folgte ihr gnadenlos. »Du hast dich Diana genannt und behauptet, du seist von Pockennarben entstellt. «
    »Weil ich fürchtete, du würdest mich schlagen, wenn du mich in deinem Zelt findest. Und da fiel mir nichts anderes ein. «
    »Ich hätte dich schlagen sollen? Das glaubst du doch selber nicht. «
    Ihr Rücken berührte die Stallwand, und sie blieb notgedrungen stehen. »Glaub mir, ich wollte dich nicht beschwindeln, ich… «
    »Ja? Ich warte auf eine Antwort. «
    Herausfordernd hob sie das Kinn. »Wenn du’s unbedingt wissen willst - ich war da, du warst da, und so ergab sich die Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln. Da dachte ich, womöglich sterbe ich am nächsten Tag, oder mein Vater beschließt,

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