Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Titel: Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
Vom Netzwerk:
erfinden, mit dem manNachrichten, die schon abgeschickt sind, aus der Ferne zerstören kann? Ich würde jeden Preis dafür zahlen. Ich blieb zehn Minuten auf dem Badewannenrand sitzen und atmete einfach so vor mich hin, bis ich mich wieder gefasst hatte.

    Als ich wieder im Garten erschien, hatten auch Dana und Maiken sich beruhigt.
    Vielleicht, weil der Flokati aufgetaucht war. »Na, was ist denn so lustig«, fragte er und ließ sich zwischen Dana und Maiken nieder.
    »Der Hund«, sagte ich und sah Dana drohend an, aber die merkte das gar nicht, die sah nur noch Florian, während sie Primels Ohr streichelte.
    Trotzdem bestand keine Gefahr, dass sie sich verplappern würde. Sie hatte mich längst vergessen. Mich und meine SMS und alles Bier der Welt. Flocke nämlich gehörte eindeutig zu den nonverbalen Flirtern. Er streichelte jetzt ebenfalls Primels Ohr, und so ein Hundebabyohr ist ja ziemlich klein. Wenn also zwei Menschen dasselbe Schlappöhrchen streicheln, müssen sich ihre Finger zwangsläufig begegnen. Wow, die Luft zwischen den beiden schlug wirklich Funken.
    Maiken merkte nichts. Oder doch? Falls ja, überspielte sie das aber gekonnt.
    »Ach Florian«, säuselte sie. »Das war übrigens voll nett, dass du mich am Freitag nach Hause gebracht hast.« »Kein Problem«, brummte Flocke.
    »Mir ging’s ja nicht so gut an dem Abend. Ich glaube, du musstest mir ein bisschen beim Laufen helfen.« Sie zwinkerte ihm zu.
    »Schon in Ordnung.« Jetzt starrte Florian auf den Rasen, als gäbe es da was zu entdecken. Dana runzelte die Stirn.
    »Wie du mich die Treppe hoch in mein Zimmer gebracht hast, ohne dass meine Eltern was gehört haben, ist mir immer noch unklar.«
    »Hat mich auch gewundert«, sagte Florian. »Du hast nämlich gesungen.«
    »Ja, ich weiß«, seufzte Maiken. »Zum Glück hast du mir den Mund zugehalten. Tut mir leid, dass ich dich gebissen habe.«
    Dana zog ihre Hand zurück. In diesem Moment summte mein Handy. SMS von Jakob.
    »Willst du das wirklich?« Das war alles, was er mir schrieb.
    »Sorry, Leute, ich muss jetzt mein Referat machen«, sagte ich und stand auf. Ich wollte allein sein.
    20.00 Uhr Kein Anruf von Jakob. Aber immerhin ist mein Referat jetzt fertig und ich glaube, es ist richtig gut geworden. Damit werde ich Jakob morgen beweisen, was ich draufhabe.

Betr.: Chat with a cat
    Datum: 29.05., 23:05 Uhr
    Von: Tom Barker
    An: Felix von Winning
    Hi,
    Laune noch unterirdischer. Voll gescheitert. Stattdessen der Super-GAU: Lilia und Jakob sind zusammen. Habe ein Telefongespräch mitgehört und außerdem hat er es auf Facebook gepostet.
    Sieht so aus, als wär’s das gewesen.
    Oder doch nicht?
    Habe eben mit Vicky gechattet. Die sieht das anders, siehe unten.
    Was meinst du? Lies das mal und ruf mich dann an.
    Tom
    Vicky: Hallo!
    Tom: Hi!
    Vicky: Schon gehört?
    Tom: Was?
    Vicky: Das mit Lilia und Jake.
    Tom: Klar.
    Vicky: Und?
    Tom: Tja.
    Vicky: Also, ich hab mich gewundert.
    Tom: ?
    Vicky: Hatte bis Freitag nie den Eindruck, dass Jake auf Lilia steht.
    Tom: Jep. Ich auch nicht. Und sie nicht auf ihn. Haben uns wohl beide geirrt.
    Vicky: Oder auch nicht.
    Tom: ?
    Vicky: Hab da was gehört. Von Jan. Vielleicht will Jake dich nur ärgern.
    Tom: Was hat das mit mir zu tun?
    Vicky: Sag du es mir.
    Tom: Okay. Kann passen. Aber Lilia?
    Vicky: Du kennst doch Jake. Der ist ein Zocker.
    Tom: Jep.
    Vicky: Sie kennt ihn nicht.
    Tom: Jeder muss seine Erfahrungen selbst machen.
    Vicky: 0oooch. Ist da jemand sauer?
    Tom: !!!
    Vicky: Ich hab eine Idee.
    Tom: Und die wäre?
    Vicky: Wie wär’s denn mit uns beiden?
    Tom: Äääh. Was???
    Vicky: Nicht wirklich. Nur so tun als ob. Wir machen die beiden eifersüchtig!

Montag, 30. Mai
    Wenn ein Opossum Angst hat, fällt es um. Es verdreht die Augen, streckt die Zunge raus und riecht nach Verwesung. Bis zu sechs Stunden lang kann es so regungslos rumliegen. »Sich tot stellen« heißt deswegen in den USA »to play possum«. Eigentlich keine schlechte Methode, das kann funktionieren. Einziges Problem: Schon so manche »Opossumleiche« wurde von wohlmeinenden Mitmenschen fachgerecht entsorgt und war danach wirklich tot.
    6.00 Uhr Aufgewacht. Handy geschnappt. SMS gecheckt. Nix. Keine Nachricht von Jakob.
    6.05 Uhr Mein Herz wummert so komisch. Und mein Magen fühlt sich an, als würden lauter kleine Krabbeltiere darin Pogo tanzen. Ich glaube, es wäre heute nicht gut für mich, in die Schule zu gehen.
    6.20 Uhr Shit! Das

Weitere Kostenlose Bücher