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Wenn Brot & Getreide krank machen

Wenn Brot & Getreide krank machen

Titel: Wenn Brot & Getreide krank machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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zeigt, dass Hirse und Reis die am besten verträglichen Kohlenhydratquellen darstellen (sofern sie nicht schon von Gentechnikern verändert worden sind!).
    Transglutaminase. Transglutaminase ist ein Enzym, welches immer öfter in Fleischwaren eingesetzt wird und in fast allen Wurstwaren vorkommt. Die Lebensmittelhersteller verwenden dieses Enzym,um die Schnittfläche von Wurstwaren ansehnlicher zu machen: Mit Transglutaminase behandelte Wurst hat eine viel glattere Schnittfläche als eine Wurst, die nicht damit behandelt wurde. Wölbt sich die Schnittfläche einer Wurst nach dem Abschneiden vor, ist das ein gutes Zeichen, da hier offenbar keine Transglutaminase-Behandlung stattgefunden hat. Antikörper gegen Transglutaminase spielen bei der Entstehung der Zöliakie eine wesentliche Rolle, und es ist bisher noch nicht bekannt, ob nur die körpereigene Transglutaminase immunogen ist oder auch die vom Lebensmittelhersteller zugefügte. Solange diese Frage nicht geklärt ist, sollten »Non-Responder« auch transglutaminasehaltige Nahrungsmittel (vor allem Wurst- und industriell bearbeitete Fleischwaren) vermeiden.
    Carragen. Dieser aus Algen oder Irisch Moos gewonnene Pflanzengummi führt zu Schädigungen der Darmwand, die unabhängig davon auftreten, ob eine Zöliakie vorliegt oder nicht. Carragen (E 407) wird häufig anstelle von Gelatine als Verdickungsmittel (z. B. in Joghurt) verwendet, in Schlagsahne soll es das Aufrahmen verhindern und auch in Eis und vielen cremigen Frischkäsesorten ist es enthalten.
4. Andere Darmerkrankungen
    Schließlich findet man als Komplikation der Zöliakie noch chronische Dickdarmentzündungen (mikroskopische oder kollagene Kolitis), die nur mittels Koloskopie und Entnahme einer Gewebsprobe diagnostiziert werden können. Diese Krankheiten bedürfen zusätzlich zur Diät einer medikamentösen Therapie. Auch chronische entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn können bei Patienten mit Zöliakie vorkommen und werden oft übersehen, weil »sowieso schon alles untersucht wurde«.
    Wenn nach 3–6 Monaten glutenfreier Ernährung keine eindeutige klinische Besserung eingetreten ist – Normalisierung des Stuhls und der Zottenarchitektur (die endoskopisch nachzuweisen ist), Normalisierung der Resorptionsleistung (die mit einem Atemtest nachgewiesen werden kann) –, dann sollten Sie sich unbedingt auf zusätzliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder andere Darmerkrankungen untersuchen lassen.
Steckbrief Zöliakie (beim Erwachsenen)
    Häufige Symptome: Blähungen, Durchfall, fettige und schmierige Stühle, Bauchschmerzen, Blutarmut (vor allem Eisenmangelanämie), Aphthen, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Depressionen, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen, Koordinationsstörungen
    Diagnosemöglichkeiten:
Antikörperbestimmung
Darmspiegelung mit Entnahme von Gewebsproben
    Maßnahmen zur Beseitigung der Beschwerden: glutenfreie Ernährung
Glutensensitives Reizdarmsyndrom
    Neben dem bekannten und allgemein akzeptierten Krankheitsbild der Zöliakie gibt es einen ungleich höheren Bevölkerungsanteil mit Beschwerden verschiedenster Art (meistens lautet die Diagnose »Reizdarm«, und daran sollen in einigen Regionen Europas bis zu 25 Prozent der Bevölkerung leiden), die nach einer Reduktion von Gluten in ihrer Ernährung eine dramatische Besserung ihrer Beschwerden erreichen. Der Zusammenhang zwischen Glutenreduktion und Verbesserung des Gesundheitszustands ist so offenkundig, dass ich für diese Patientengruppe die Diagnose »glutensensitives Reizdarmsyndrom ohne Vorliegen einer Zöliakie« geprägt habe, auch wenn der genaue Wirkmechanismus noch im Dunkeln liegt. In der Schulmedizin existiert die Diagnose »glutensensitives Reizdarmsyndrom« nicht, erkennbar daran, dass diese Diagnose weder im ICD-10 Code (= Internationales Diagnoseverzeichnis) noch in anderen Diagnoseschlüsseln vorkommt. Aus schulmedizinischer Sicht ist demnach die Diagnose »glutensensitives Reizdarmsyndrom« (noch) inkorrekt.
Diagnosemöglichkeiten
    Beim glutensensitiven Reizdarmsyndrom beschränken sich die Symptome auf Reizdarmsymptomatik: Durchfall, evtl. abwechselnd mit Verstopfung, Schmerzen, Blähungen etc. Die Beschwerden treten vor allem nach dem Verzehr von Brot auf, Teigwaren werden interessanterweise oft besser vertragen. Wenn Sie unter einem oder mehreren der genannten Symptome leiden, kann es sich lohnen, einen Auslassversuch zu machen, sofern Sie das nicht schon getan haben. Das ist auch und

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