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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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lag.
    „Wie haben Sie mich gefunden?“, fragte er und sank in den einzigen Stuhl des Zimmers, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    „Ach, das war leicht, Schätzchen“, säuselte sie und schob ein paar glänzende Locken aus ihrem herzförmigen Gesicht, wobei mehrere silberne Ringe an ihren Fingern blitzten. Durch die heruntergelassenen Jalousien drangen ein paar Fäden Sonnenlicht, in denen ihr Haar wie Feuer schimmerte. „Du hättest nicht unter deinem richtigen Namen einchecken dürfen. Nicht einmal den Watchmen wäre so etwas passiert.“
    „Sie k…können mir nichts antun“, stammelte er und dachte an das Kreuz, das in seiner Tasche brannte. „Saige hat gesagt, dass ich beschützt würde.“
    „Nun ja, das könnte schon stimmen“, schnurrte sie, ergriff die Waffe und erhob sich mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung. Sie kam auf ihn zu, zog den Minirock hoch und enthüllte schwarzen Satin zwischen ihren Beinen, bevor sie sich auf seinen Schoß setzte. Sie legte ihm beide Hände auf die Schultern, er spürte das schwere Gewicht der Pistole, und sein Herz setzte beinahe aus. „Bloß gibt es da ein kleines Problem.“
    „Welches denn?“ Schweißperlen benetzten Jamisons Stirn.
    Sie kicherte, fuhr mit der freien Hand über seine Brust, legte die Handfläche an sein wild schlagendes Herz. „Dein kleiner Talisman wird dir nichts nutzen, Haley. Weil ich nämlich kein Casus bin.“
    Er zog die Brauen zusammen und starrte in diese flaschengrünen Augen. „Wenn Sie kein Casus sind, was sind Sie denn dann?“
    „Das tut nichts zur Sache“, schmachtete sie und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Trotz seiner Angst bekam er einen Ständer, sie rieb ihren Hintern an ihm und schnurrte wie ein Kätzchen. „Wichtig ist nur, was du für mich tun kannst. Und für die Leute, für die ich arbeite.“
    „Sie wollen das Kreuz“, gab er stumpfsinnig von sich. Dass er versagt hatte, lag ihm wie in Stein im Magen.
    „Ach, wir wollen noch viel mehr“, flüsterte sie, und er spürte das kalte Metall ihrer Silberringe, als sie ihn am Kinn packte. „Und du wirst uns dabei helfen, es zu bekommen.“
    Jamison schluckte einen Kloß in der Kehle hinunter. „Was immer das sein mag, Sie können es vergessen. Ich werde Ihnen nicht helfen.“
    Sie schüttelte den Kopf, ihre üppigen Lippen erinnerten ihn an eine giftige Viper, so schön wie tödlich. „Keine Sorge, Haley. Du musst gar nichts tun.“
    „Was wollen Sie denn dann von mir?“ Was für ein krankhaftes Spiel war das eigentlich? Würde sie ihm die Waffe an die Schläfe halten und ihm das Hirn rauspusten? Oder mit diesem perversen Lapdance fortfahren?
    Seine Fragen wurden im nächsten Augenblick beantwortet, als sie ihm eine Hand an die Kehle legte und er einen scharfen Stich spürte, als ob einer ihrer Ringe durch seine Haut dringen würde. Bis ihm klar wurde, dass sie ihm irgendein Mittel injizierte, verschwamm ihm schon alles vor Augen.
    „Kämpf nicht dagegen an“, flüsterte sie und strich ihm sein schweißnasses Haar aus dem Gesicht. „Du brauchst jetzt nichts anderes zu tun, als zu schlafen. Wenn die Zeit kommt, wirst du schon begreifen, warum wir dich brauchen.“
    „Wersindsie?“, lallte er, sein Kopf fiel in den Nacken, weil er keine Kraft mehr in den Halsmuskeln hatte.
    „Ich heiße Elizabeth“, teilte sie ihm sachlich mit und erhob sich von seinem Schoß. Er versuchte die Augen offen zu halten, während sie vor ihm stand und wartete, dass die Droge ihre volle Wirkung entfaltete. „Aber meine Freunde nennen mich Spark.“
    Spark, dachte er, der Zündfunke. Was das wohl bedeuten mochte? Er wollte weitere Fragen stellen, irgendeine Erklärung verlangen – aber er verlor bereits das Bewusstsein, konnte nur noch grauen Nebel sehen.
    Sein letzter Gedanke galt Saige und was nun wohl passieren mochte, da er so schändlich versagt hatte.

14. KAPITEL
    Dienstag, fünf Uhr morgens
New Mexico
    Quinn träumte, wie jede Nacht in den letzten fünf Jahren seines Lebens. Tief versunken in total erschöpftem Schlaf attackierten ihn Visionen aus seiner Vergangenheit, die Schmerzen waren so lebensecht, dass er innerlich aufschrie.
    Er spürte, wie die Messer an seinem linken Flügel sägten und sein Blut heiß hervorspritzte. Sie hatten die Klingen in eine besondere Lösung getaucht, die seinen Heilungsprozess verlangsamen sollte, und dann hatten die Soldaten des Kollektivs seine Haut aufgeschlitzt und den Flügel aus seinem Rücken

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