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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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im Gesicht. Er rieb sich das Kinn und bekämpfte den Drang, aus dem Bett zu schlüpfen und ihr die Decke wegzureißen. Darunter trug sie, wie er genau wusste, nur einen Slip und ein weißes Tanktop. „Ich will bloß verhindern, dass wir da in etwas reinrutschen, das nur schlimm ausgehen kann.“
    „Woher willst du wissen, wie es endet, wenn du uns gar keine Chance gibst, überhaupt erst mal anzufangen?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Das ganze Leben dreht sich darum, dass man Risiken eingehen muss, Quinn. Egal wie viel Zeit mir noch bleibt, die will ich jedenfalls nicht damit verschwenden, in einer Art undurchdringlichen Blase festzusitzen und nichts und niemanden an mich heranzulassen. Das habe ich lange genug getan, und ich habe es satt bis obenhin.“
    Im Moment fiel ihm keine schlaue Erwiderung ein, weil sein Gehirn vor lauter Begehren ganz vernebelt war. Hier im Bett unter der Decke zu bleiben schien ihm das Schwierigste zu sein, was er je bewältigen musste, denn jede Faser seines Körpers wollte sie, und sein Schwanz war so hart, dass er eine Wand damit durchstoßen könnte.
    Nein, das Schwierigste, das du je tun musstest, war, sie letzten Freitag zurückzustoßen.
    „Wenn ich mir nehme, was du anbietest, dann werde ich es auch behalten wollen.“
    Sie drehte ihm den Kopf zu und hielt seinem Blick stand. „Und wer sagt dir, dass du das nicht könntest? Vielleicht geht es mir ja ganz genauso.“
    Wie gerne wollte er ihr glauben. Gott, wie sehr er es wollte. Er spürte ihren Hunger, und er wollte derjenige sein, der diesen Hunger stillte. Wollte mit seinem Schwanz in ihre feuchte Höhle dringen, während sie gleichzeitig diese hübschen kleinen Reißzähne in seiner Kehle versenkte – er wollte sie nehmen, während sie ihn nahm, in einem Austausch entzückender Begierden. Die Sehnsucht war so stark, sie betäubte ihn förmlich, er war vollkommen gefangen von ihren dunklen Augen, die in der stillen Dämmerung von innen zu leuchten schienen.
    „Ich wünschte, alles könnte anders sein. Du hast keine Ahnung, was ich dafür geben würde, jemand anders sein zu können.“
    Saige starrte ihn durch das trübe Dämmerlicht an, ganz verwundert über die vielen Widersprüche in diesem einen Mann. Er konnte so liebevoll sein und doch so distanziert. So unglaublich tapfer und gleichzeitig total überwältigt von seinen inneren Ängsten. Über seine wiederholte Zurückweisung war sie immer noch wütend und verletzt, aber da war auch die Mühe, die er sich gab, sie zu beschützen. Nachdem sie so viele Jahre auf sich selbst aufpassen musste, war diese Sorge um sie auf seltsame Art beruhigend. Trotzdem musste sie auf der Hut bleiben und ihr Herz beschützen.
    Diese Casus konnten sie vielleicht körperlich verletzen. Aber Quinn … es wurde immer deutlicher, dass er ihr auf viel schlimmere Art wehtun konnte.
    „Weißt du, für einen Mann, der Flügel besitzt, bist du schrecklich gefangen in dir“, murmelte sie. Sie dachte an die Albträume, die ihn jede Nacht plagten. Vermutlich hatten sie etwas damit zu tun, dass er immer wieder vor ihr zurückwich.
    „Was soll das denn heißen?“ Seine Stimme drang unfassbar sexy durch die trüben Schatten des Morgens.
    „Du bist freier als jeder andere, der mir je begegnet ist, aber trotzdem kannst du die Vergangenheit nicht abschütteln. Das kommt mir halt ziemlich merkwürdig vor.“
    „Und was weißt du über meine Vergangenheit?“
    „Jedenfalls, dass sie dir wie eine Kette um den Hals liegt.“ Trotz der Entfernung zwischen ihnen konnte sie seine Bitterkeit beinahe körperlich spüren. „Und die Kette wird jeden Tagen enger zugezogen.“
    Zunächst reagierte er gar nicht. Dann schwang er die Beine aus dem Bett, die Muskeln seines entzückenden Unterleibs spannten sich, als er ganz leicht auf die Füße federte. Nur mit einer tief sitzenden schwarzen Unterhose bekleidet, marschierte er zum Fenster, lehnte sich mit einem Arm dagegen und blickte hinaus in den Regen. Das morgendliche Zwielicht verlieh seinem Körper eine Art überirdisches Glühen. Es steckte so viel Kraft in ihm, so viel Raubtierhaftes und Leidenschaft, man konnte beinahe sehen, wie das alles durch seinen Körper pulsierte wie der Herzschlag selbst.
    Saige erschauerte bei dem erotischen Rhythmus, den zu hören sie sich bloß einbildete, und fragte sich, ob er sie ihr Leben lang so rühren könnte. Und irgendwie wusste sie, dass es so war.
    Den Blick auf den Horizont gerichtet, sagte er

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