Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
Vom Netzwerk:
sein.
    Ihr Freundeskreis bestand hauptsächlich aus Menschen, mit denen sie auch beruflich zu tun hatte und denen das Wort Freizeit nur vom Hörensagen ein Begriff war. Wenn sie sich einmal ein paar Stunden freimachen konnte, verbrachte sie diese zumeist mit einem Glas Wein auf der Couch vor dem Fernseher.
    Und was ihren Job betraf …
    Gerade einmal neunzehn Jahre alt war sie gewesen, als sie damals aus Schweden in die Vereinigten Staaten zog. Naiv, unbedarft, ohne Geld. Nur mit einem Koffer voller Kleidung und einem Bündel großer Träume, die es zu verwirklichen galt.
    Rückwirkend überraschte es sie selbst fast ein wenig, dass die Sache damals so glimpflich für sie ausgegangen war. Nicht viele junge Frauen in ihrer Situation hatten das Glück, auf einen Mann wie Randolph Barker zu treffen.
    Er hatte ihr das Handwerk einer Immobilienhändlerin von der Pike auf beigebracht, hatte ihr gezeigt, wie sie sich gegen die stärkste Konkurrenz durchsetzen, Kunden akquirieren und Objekte gewinnträchtig verkaufen konnte. Alles, was sie heute wusste, wusste sie von ihm.
    Als er vor knapp zwei Jahren starb, hinterließ er ihr seine Immobilienagentur. Randolph hatte einen Nachfolger für sein Lebenswerk gesucht und ihn in Katrina gefunden. Und die setzte das Geschäft jetzt ganz in seinem Sinne fort.
    Allein, ohne jede Hilfe.
    Etwas, von dem sie wusste, dass ihre eigenen Eltern es ihr niemals zugetraut hätten. Während Randolph ihre Begabungen auf Anhieb erkannt und gefördert hatte, war daheim niemand bereit gewesen, ihr die Chance gegeben, zu beweisen, was in ihr steckte.
    Sie hatte ihre Konsequenzen daraus gezogen und war bis heute davon überzeugt, dass es das einzig Richtige gewesen war, fortzugehen.
    Aber konnte sie sich deshalb wirklich als glücklich bezeichnen?
    Wohl kaum.
    Soweit es ihre Karriere betraf, war sie stolz auf das, was sie erreicht hatte, auch wenn das Immobilienbüro – jetzt unter ihrer Führung – noch mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Doch ihr Privatleben existierte so gut wie gar nicht.
    Hatte sie sich als Teenager ihre Zukunft wirklich so vorgestellt?
    “Was ist? Du wirkst so nachdenklich?”
    Lars' Frage riss sie aus ihren Gedanken. Sie zwang sich zu einem Lächeln. “Es ist nichts. Ich bin nur ein bisschen erledigt.”
    “Wir sind ja gleich zurück, dann kannst du dich erst mal ausruhen. Schließlich musst du heute Abend ja fit sein, nicht wahr?”
    Katrina nickte, dann blickte sie wieder zum Fenster hinaus.
    Es war kurz vor sieben, als Katrina vor dem großen Spiegel ihres Zimmers stand.
    Kritisch musterte sie sich im Spiegel. Das sommerliche Kleid mit dem Blumendruck war eigentlich überhaupt nicht ihr Stil. Für gewöhnlich bevorzugte sie elegante Hosenanzüge im Job oder in ihrer Freizeit Shirts und Jeans. Doch beide Outfits schienen ihr nicht so recht zum Anlass zu passen, deshalb hatte sie einen Blick in den Kleiderschrank ihrer Mutter geworfen.
    Der weite Rock reichte ihr bis knapp über die Knie, das ärmellose Oberteil lag über der Hüfte eng an und besaß einen raffinierten Ausschnitt. Katrina konnte sich nicht erinnern, es jemals an ihrer Mutter gesehen zu haben. Wahrscheinlich gehörte es zu den neueren Stücken.
    Zu dem Kleid trug Katrina farblich passende High Heels mit Riemchen, die sie aus einer spontanen Laune heraus am Flughafen von New York gekauft hatte, während sie darauf wartete, dass ihr Flug aufgerufen wurde, sowie einen eleganten Seidenschal. Ihr Haar war zu einem lockeren Knoten zusammengefasst. Einzelne Strähnen hatten sich daraus gelöst und umschmeichelten ihr Gesicht.
    Sie drehte sich noch einmal hin und her, dann ließ sie sich mit einem frustrierten Seufzen aufs Bett sinken. Wofür betrieb sie eigentlich diesen ganzen Aufwand hier? Es ging nur um ein Abendessen mit Lars. Nichts Besonderes also. War es nicht ein bisschen übertrieben, sich so für ihn aufzustylen? Schließlich handelte es sich lediglich um eine rein freundschaftliche Verabredung mit einem Ex, nicht mehr.
    Oder?
    “Verflixt!” Katrina zog ihre Schuhe aus und schleuderte sie in die Zimmerecke, der Seidenschal folgte kurz darauf. Mit einer Handbewegung löste sie den Knoten in ihrem Nacken, und ihr honigblondes Haar ergoss sich über ihre Schultern. Dann stand sie auf und betrachtete sich erneut im Spiegel. Ja, schon besser. Noch ein paar flache Ballerinas, und das Outfit war perfekt. Lars gehörte ohnehin nicht zu dem Typ Mann, der Frauen hinterherblickte, die ihre Reize allzu

Weitere Kostenlose Bücher