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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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letzten fünf Tagen hatte sie sich immer wieder diesen Kuss vorgestellt und sich danach gesehnt. Wie einfach wäre es, nachzugeben und Matthew entgegenzukommen, um seine Lippen wieder zu spüren.
    Doch dann dachte sie an Flynn und an seinen hoffnungsvollen Blick, als er sie fragte, ob sie seine neue Mommy sei. Immer wenn sie sich daran erinnerte, brach ihr das Herz. „Wenn ich jetzt mit dir schlafe …“ Seine Augen leuchteten auf, und Susannah musste ihre ganze Willenskraft aufbringen, um fortzufahren. „Dann gehen wir danach anders miteinander um. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Und Flynn wird es merken, wenn er uns zusammen sieht. Es wird ihm auffallen, dass etwas anders ist.“
    Matthew kniff kurz die Augen zusammen, dann ließ die Schultern hängen. „Du meinst, weil er dich sowieso schon viel zu genau beobachtet?“
    „Ja. Ich bin die allerletzte Frau, mit der du etwas anfangen solltest.“
    Schweigen. Dann trat Matthew seufzend einen Schritt zurück. „Zu schade, dass du so vorausdenkend bist.“
    Traurig lächelnd zuckte sie mit den Schultern. „Das ist der Fluch meines Berufs.“
    „Hm … Wenn also nichts anderes infrage kommt, dann kannst du mir wenigstens helfen, einen Wein auszusuchen?“
    „Ich verstehe überhaupt nichts von Weinen.“
    „Das kann ich dir beibringen.“ Seine Stimme klang tief und sinnlich, was dem Thema eigentlich gar nicht angemessen war. Und nun legte er ihr auch noch die Hand auf den Rücken, als er sie zu einem anderen Regal führte. Vorsichtig nahm er eine verstaubte Flasche heraus. „Das ist ein 1929er Burgunder. Ich trinke zwar lieber Wein, als dass ich ihn aufbewahre, aber ein paar Flaschen sind es doch wert.“ Wieder zog er eine Flasche heraus. „Dies ist einer meiner Lieblingsweine, ein Pinot Noir von 2004. Den kaufe ich, wann immer ich ihn kriegen kann. Was trinkst du denn normalerweise?“
    „Im Restaurant lasse ich mir was vom Kellner empfehlen. Was eben zum Essen passt.“
    „Gut. Das können wir auch machen. Was hat denn so traumhaft geduftet, als ich durch die Tür kam?“
    „Ich habe eine Crème brulée zum Nachtisch gemacht.“ Das war Susannahs Lieblingsnachtisch, süß, cremig und irgendwie dekadent.
    „In diesem Fall würde ich …“, langsam ging er mit ihr an den Regalen entlang, und nur zu deutlich spürte sie seine Hand auf dem Rücken, „einen Dessertwein vorschlagen.“ Er nahm eine dunkle Flasche aus dem Regal. „Vielleicht diesen hier.“
    Susannah nahm die Flasche und blickte auf das Schild. Doch sie war unfähig zu lesen, was darauf stand. Matthews Duft nach Aftershave und Mann machte es ihr unmöglich, sich zu konzentrieren. Erst als er ihr die Flasche aus der Hand nahm, kam sie wieder zu sich. Verlegen leckte sie sich die Lippen. „Trinkst du immer Wein zum Nachtisch?“
    „Eigentlich nehme ich nie etwas zum Nachtisch“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr. „Aber das kann sich sehr bald ändern.“
    Bevor sie noch begriffen hatte, was er damit sagen wollte, war er vorausgegangen und nahm jetzt einen Korkenzieher aus einem kleinen Schränkchen. Schnell und mit sicherem Griff zog er den Korken heraus. Susannah konnte den Blick nicht von seinen kräftigen Händen lösen. Er hatte lange gerade Finger. Wie sie sich wohl auf der Haut anfühlen würden? Schnell schloss sie die Augen und atmete tief durch.
    Glücklicherweise hatte er nicht bemerkt, was in ihr vorging. Sorgsam legte er den Korkenzieher wieder in das Schränkchen und kam mit einem Probierglas zurück. Er goss eine kleine Menge ein, schwenkte das Glas ein paarmal und hielt es dann Susannah hin. „Hier probier mal.“
    Sie nahm einen kleinen Schluck und schloss unwillkürlich die Augen, als die schwere süße Flüssigkeit ihre Zunge umspielte. Hm, das war himmlisch …
    „Und nun stell dir vor, dass du erst einen Löffel von der Creme nimmst und dann einen kleinen Schluck hiervon.“
    Das musste sündhaft gut schmecken. Und dann noch in Matthews Gegenwart … Bilder von ihm, nackt und auf dem Bett ausgestreckt, tauchten vor ihrem geistigen Auge auf. Und sie lag neben ihm, auch nackt, und drückte sich leidenschaftlich stöhnend an ihn … Oh, nein!
    Als sie ruckartig die Augen wieder öffnete, sah sie, dass Matthew sie schweigend beobachtete, die Pupillen vor Erregung geweitet, sodass das leuchtende Grün der Iris kaum noch zu sehen war. Wie gern würde sie sich jetzt in seine Umarmung fallen lassen, sich ihm hingeben und das genießen, was sein Blick versprach. Aber

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