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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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ebenfalls zu Überfällen gekommen ist. Die Eingeborenen dort könnten auf dumme Gedanken kommen, wenn sie von diesem Kopfjäger hören.«
    » Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie er zu dem geworden ist, der er war«, sagte Dorothea nachdenklich. » Er erzählte, er wäre eines der Kinder, die von Siedlern der Känguruinsel entführt worden waren. Meinst du, er hat dort so etwas aufgeschnappt?«
    » Möglich.« Karls Tonfall nach war er ausgesprochen desinteressiert am früheren Schicksal des Skelettmanns. » Was ich noch mit dir besprechen wollte, ist etwas heikel.« Er räusperte sich mehrmals, ehe er, den Blick fest auf einen Raubvogel hoch oben am Himmel geheftet, sagte: » Gehst du Ian aus dem Weg wegen dem, was in der Höhle geschehen ist?«
    Dorothea blieb abrupt stehen.
    » Koar hat mir alles erzählt«, fuhr Karl fort. » Er bewundert Ian dafür. Er sagt, er weiß nicht, ob er die Kraft hätte, das Gleiche für mich zu tun, wenn ich ihn darum bäte.«
    Dorothea schloss die Augen. Wenn sie nur auch dieses Bild ausschließen könnte, das sich in ihren Kopf gebrannt hatte!
    » Ich hatte immer das Gefühl, zwischen dir und Ian bestünde eine besondere Verbindung. Schon auf dem Schiff. Wenn du da mit ihm zusammen warst, haben deine Augen danach gestrahlt. Ich wusste immer, ob du ihn getroffen hattest oder nicht. Ich verstehe nicht viel von solchen Dingen, aber ich weiß, dass du und Ian… wie soll ich sagen: dass es zwischen euch etwas Besonderes ist.«
    » Karl, was soll das?« Dorothea hatte ihre Stimme wiedergefunden. Es sah Karl nicht ähnlich, sich in derart intime Angelegenheiten einzumischen. » Wenn du damit sagen willst, dass du weißt, dass Ian und ich uns lieben… Ja, es stimmt. Aber es stimmt auch, dass ich nie wissen werde, ob er Roberts Wunsch ihm zuliebe oder unseretwegen erfüllt hat. Immer, wenn ich ihn ansehe, frage ich mich das.«
    » Vertraust du ihm so wenig?«
    » Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll«, erwiderte Dorothea müde.
    » Wenn dein Mann ihm vertraut hat, solltest du es auch tun«, sagte Karl entschieden.
    Dorothea stieß einen tiefen Seufzer aus. » Wenn dieser Zauberer recht hatte, trage ich Roberts Kind unter dem Herzen. Ich habe es ihm nicht einmal mehr sagen können!« Sie wandte sich ab und kämpfte mit den Tränen, die ihr erneut in den Augen brannten.
    » Weiß er es?«
    Dorothea schüttelte den Kopf. » Ich bin mir ja selbst noch nicht ganz sicher.«
    Schweigend gingen sie eine Weile nebeneinanderher.
    » Was soll ich tun?«, fragte Dorothea schließlich. » Du bist der Einzige hier, den ich fragen kann. Was rätst du mir?«
    » Du willst wirklich wissen, was ich meine?« Karl wirkte etwas überrascht.
    Dorothea nickte.
    » Ich denke, dass es das Gescheiteste wäre, du würdest so schnell wie möglich Ian heiraten. Wenn du Eden-House halten willst, brauchst du jemanden, der es für dich bewirtschaftet. Und Ian scheint mir dafür die beste Wahl zu sein.« Er fasste sie an der Hand und drückte sie ermutigend. » Ich weiß, es ist taktlos, so etwas so kurz nach seinem Tod zu sagen. Ich mochte Robert auch sehr gern. Er war ein prima Kerl, und deswegen bin ich mir sicher, er hätte das auch gewollt. Eden-House lag ihm sehr am Herzen.«
    Sie waren auf dem Pfad angelangt, den sie immer mit Robert entlangspaziert war. » Und wenn Ian das gar nicht will?«, wandte Dorothea ein.
    » Ich denke nicht, dass er Nein sagen wird. Koar meinte, er war derjenige, der die Pferde bis zur Erschöpfung gehetzt hat.«
    » Ich kann ihm doch keinen Antrag machen!« Dorothea bückte sich, pflückte eine gelbe Blume und begann, sie gedankenlos zu zerzupfen.
    » Du erwartest doch wohl nicht, dass er dir einen macht!« Karl riss schockiert die Augen auf. » Einer Frau, die gerade Witwe geworden ist! Du wirst ihn schon selber fragen müssen.«
    » Ich werde es mir überlegen«, versprach Dorothea.
    » Aber warte nicht zu lange damit«, warnte ihr Bruder. » Die Sache ist für Ian nicht einfach.«
    Er schüttelte mitfühlend den Kopf, verfolgte das Thema jedoch nicht weiter.
    Dorothea musste zugeben, dass Karls Argumentation durchaus Sinn ergab. Ein Gut wie Eden-House brauchte einen Herrn. Warum nicht Ian? Es wäre sicher das Beste, jemanden zu wählen, dem Roberts Vermächtnis etwas bedeutete. Jemanden, der von allen akzeptiert und gemocht wurde.
    Das meinte auch ihre Mutter. Kaum dass sie von Protector Moorhouse erfahren hatte, was sich abgespielt hatte, hatte sie Lischen einer Nachbarin

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