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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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Nerv bei ihm getroffen haben, denn er trat neben sie und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. Die Wärme, die seine Handfläche ausstrahlte, schien sich in ihre Haut zu brennen. » Ich verstehe dich besser, als du denkst«, sagte er leise. » Weine nicht, Dorothy, wenn es wirklich dein Wunsch ist, werde ich die nötigen Formalitäten so rasch wie möglich erledigen. Nächste Woche müssten wir Adelaide dann schon als Mann und Frau verlassen können.«
    Dorothea ließ das Tuch sinken und lächelte ihn an. » Danke, Robert!«
    » Ich habe dir zu danken. Mary behauptete, du wärest die perfekte Frau für mich, und sie hatte– wie immer– recht. Ich freue mich schon darauf, dir alles auf Eden-House zu zeigen.«
    » Ich freue mich auch darauf«, sagte Dorothea höflich, doch in ihrem Innersten kämpfte sie mit dem Unbehagen, es auf so hinterhältige Weise bewerkstelligt zu haben. Quasi als Wiedergutmachung war sie fest entschlossen, ihrer neuen Rolle, so gut es irgend ging, gerecht zu werden. Robert Masters sollte es nicht bedauern, um sie angehalten zu haben! Um ihm zu zeigen, dass sie ihre zukünftigen Pflichten als Stiefmutter sehr ernst nahm, erkundigte sie sich nach seiner Tochter.
    » Heather ist ein bisschen ungebärdig«, gab Masters zu. » Sie braucht eine feste Hand. Umso mehr, als Tante Arabella ihr meist ihren Willen gelassen hat. Ich verstehe nichts von Kindererziehung, aber ein sechsjähriges Mädchen sollte nicht wie ein Stallbursche fluchen, wenn es sich über etwas ärgert. Ich hoffe, das wirst du ihr bald abgewöhnen.«
    Dorothea hoffte das auch. Jetzt schon sah sie der Begegnung mit ihrer Stieftochter voller Nervosität entgegen.
    » Und deine Tante?«
    Robert lächelte, ein warmes Lächeln, das sein Gesicht auf einmal jung und unbekümmert aussehen ließ. » Du wirst Tante Arabella mögen! Sie ist ein Schatz. Vielleicht ein bisschen verschroben– sie besteht immer noch auf der Mode ihrer Jugend und pflegt auch sonst ein paar harmlose Marotten–, aber daran gewöhnt man sich rasch.«
    Ehe Dorothea sich näher nach den sogenannten Marotten erkundigen konnte, hüstelte August vor der Tür zum Salon. Der Beschützerinstinkt ihres Bruders konnte manchmal etwas lästig werden. » Robert hat mir einen Antrag gemacht, und ich habe ihn angenommen«, informierte sie ihn, kaum dass er den Raum betreten hatte. » Wir werden so bald wie möglich heiraten.«
    August fehlten sichtlich die Worte. Robert Masters trat ein paar Schritte auf ihn zu und sagte halblaut: » Tut mir leid, ich hätte natürlich vorher mit Ihnen sprechen müssen. Aber die besonderen Umstände… Ich hoffe doch, Sie haben keine Einwände?«
    » Einwände? Nein, nein, welche denn?«, stammelte August völlig verwirrt. » Aber Sie kennen Doro doch gar nicht. Ich meine, wie können Sie ihr da gleich einen Antrag machen? Ich dachte immer…«
    Ehe ihr Bruder weitersprechen konnte, griff Dorothea ein. » Miss Kilner hat die Verlobung vermittelt.« Sie stellte sich neben Robert Masters und griff nach seinem Arm. » Willst du uns nicht gratulieren?«
    » Natürlich.« August wurde rot bis unter die Haarwurzeln. » Bin nur so überrascht. Ich wünsche dir alles Gute, Doro!« Er umarmte sie kurz und heftig. Dann streckte er seinem zukünftigen Schwager die Hand hin: » Herzlichen Glückwunsch, Mr. Masters.«
    » Robert, bitte. Wir sind ja jetzt bald verwandt.«
    » Sehr bald«, bestätigte Dorothea. » Wir werden diese oder spätestens nächste Woche heiraten. Robert kann seine Tochter nicht lange alleine in Eden-House lassen.«
    Diesmal fehlten August nicht nur die Worte. Er starrte sie lediglich an und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    » Ich weiß, es ist absolut gegen jede Konvention«, sagte Robert Masters. » Aber die Trauerzeit abzuwarten würde bedeuten, dass Heather noch ein halbes Jahr ohne mütterliche Aufsicht bleiben muss. Daher bin ich Dorothea zutiefst dankbar, dass sie sich bereit erklärt hat, sofort und ganz im Stillen zu heiraten.«
    » Es gefällt mir trotzdem nicht«, sagte August und sah nicht gerade glücklich drein. » Bei diesen überstürzten Heiraten gibt es immer jede Menge bösartigen Klatsch. Ich möchte nicht, dass es von meiner Schwester heißt, sie hätte heiraten müssen.«
    » August, was fällt dir ein!«, fauchte Dorothea, zutiefst entsetzt darüber, wie nahe ihr ahnungsloser Bruder der Wahrheit gekommen war.
    » Ich denke, diese Art von Tratsch dürfte unsere geringste Sorge sein«,

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