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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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reißen und sie auf seinen Schoß zu ziehen. Ihren betäubenden Duft einatmen und seine Hand langsam die weiche Innenseite ihrer Schenkel hinaufgleiten zu lassen …
    Schnellstmöglich musste er auf andere Gedanken kommen und dieses irritierende Bild abschütteln. Er ließ den Blick über die kleine Küche gleiten und dachte, so ein billiges Motelzimmer ist doch nichts für sie. Rissiges Linoleum, zerkratzter Tisch. Abgestandene Luft, die nach seinem Zigarettenrauch roch. Molly Stratton schien aus einer ganz anderen Welt zu kommen, so lebendig und frisch, aber fremd … sie gehörte hier nicht hin.
    Wieder blieb sein Blick an ihr hängen, während sie unbehaglich auf dem Stuhl herumrutschte und sich mit der Zunge über die Unterlippe fuhr. Ihr Mund war so hübsch, dass ein Mann gar nicht anders konnte, als darüber herfallen zu wollen. Die Lippen waren noch etwas angeschwollen von dem brutalen Kuss letzte Nacht – das sonst helle Rosa war einem Purpurrot gewichen, in das er am liebsten hineingebissen hätte.
    Und seit drei Jahren hatte sie keinen Sex mehr gehabt. Unfassbar.
    Wenn er es noch drei Minuten aushielt, ohne sie anzufassen, konnte er schon froh sein. Nur zwei Dinge hielten ihn zurück. Zum einen war da die Tatsache, dass sie gestern ganz eindeutig Nein gesagt hatte. Und zum anderen war da dieses finstere Wissen, wenn er erst einmal tief in ihr drin wäre, würden sofort seine Reißzähne zum Vorschein kommen und nach ihrem gefährlich süchtig machenden Blut lechzen.
    Ian fuhr sich mit der Zunge über den Gaumen, als könnte er den Geschmack noch einfangen, und hob den Blick. „Und, was hatte sie so zu sagen?“
    Noch einmal befeuchtete Molly ihre Unterlippe mit der Zunge, eine nervöse Geste, die sie nicht unterdrücken konnte, ihr entrücktes Gesicht war tief errötet. Ihm war klar, das lag nur an der Art, wie er sie ansah. „Was?“, fragte sie.
    „Meine Mutter“, drängte er und räusperte sich. „Du hast gesagt, sie hätte von sich hören lassen.“
    „Oh, äh … Sie hat mir einen Namen verraten.“
    „So?“ Er stieß langsam Rauch aus. „Einen Namen für wen oder was?“
    Sie umfasste die Tasse mit beiden Händen und rutschte auf dem Stuhl herum. „Elaina sagte, es wären Leute in der Nähe, die uns helfen könnten. Sie hat mir den Namen eines Mannes gegeben, aber als ich vorhin die Auskunft anrief, gab es keinen Eintrag.“
    „Wie lautete der Name?“
    „Scott. Kierland Scott. Sagt dir das was?“
    Ian schnaubte. „Nie gehört, aber es klingt nach einem Arschloch.“
    Sie verzog das Gesicht. „Ist das immer deine erste Reaktion, jemanden instinktiv nicht leiden zu können, bevor du ihn überhaupt kennengelernt hast?“
    „So ziemlich.“ Er griff nach der Tasse und nahm einen Schluck.
    „Hör mal“, begann sie vorsichtig und ließ ihn schon durch ihren Tonfall wissen, dass er nicht mögen würde, was er gleich zu hören bekommen würde. „Wenn du willst, können wir über alles reden. Vielleicht fühlst du dich besser, wenn du alles mal rauslässt.“
    Er betrachtete sie wachsam und misstrauisch. „Was rauslässt?“
    „Die Tatsache, dass du sie betrauerst.“ Er machte den Mund auf, aber sie redete schnell weiter. „Egal, wie du eure Beziehung bezeichnet hast, ich weiß, dass es dir wegen Kendra schlecht geht. Und das wird auch nicht so schnell aufhören, Ian.“
    Er legte eine Hand über die Augen und hielt die andere abwehrend hoch. „Halt bloß die Klappe. Ich hab überhaupt keine Lust, hier rumzusitzen und mir anzuhören, wie du meine Gefühle analysierst. Schon gar nicht, wenn es um eine andere Frau geht. Nicht jetzt. Niemals.“
    „Ich meine bloß, dass es in Ordnung ist, wenn man Reue empfindet und traurig über ihren Verlust ist.“
    Reue empfinden? Traurig sein? Himmelherrgott. Als ob solche blöden Plattitüden den Selbsthass auch nur annähernd beschreiben könnten, der ihn wie Salzsäure von innen auffraß. „Was zum Teufel willst du denn hören, Molly?“, explodierte er, die Vorderbeine des Stuhls knallten auf den Boden, als er sich vorbeugte. „Dass ich mich deswegen mies fühle? Dass sie nicht tot wäre, wenn sie mich nie getroffen hätte? Klar, gebe ich alles zu. Also, kannst du jetzt bitte die Schnauze halten?“
    „Du hast sie doch nicht umgebracht, Ian“, sagte sie sanft, ihr Blick war sogar noch sanfter, sodass er beinahe wieder die Beherrschung verlor.
    „Gewarnt habe ich sie allerdings auch nicht“, stöhnte er. „Wenn ich bloß auf dich gehört

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