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Wenn die Eltern alt werden

Wenn die Eltern alt werden

Titel: Wenn die Eltern alt werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Dietrich
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Immobilienfirmen völlig unterschiedliche Konzepte verbergen können. Die Wohnform des betreuten Wohnens unterliegt auch nicht dem Heimgesetz beziehungsweise den Landesheimgesetzen der einzelnen Bundesländer. Das führt dazu, dass – anders als in einem Heim – in der Regel keine Rundumversorgung vorgesehen ist und Sie daher auch keinen Anspruch darauf haben.
    Vorsicht bei Versprechungen wie: »Wir versorgen Sie/Ihre Angehörigen bis zum Lebensende.« Derartige Garantien sind meist nicht seriös. Im Vertrag sollte daher aufgeklärt werden, wo die Grenzen der Betreuung liegen. Wenn Ihr Angehöriger irgendwann einmal doch erheblich pflegebedürftig wird, wird ein Umzug in eine umfassendere Betreuungsform – wie ein Pflegeheim – nötig werden.
    Sie müssen sich also immer genau über die Vertragsbedingungen, Art und Umfang der Serviceleistungen informieren. Lassen Sie sich von infrage kommenden Wohnanlagen schriftliche Informationen mit einer Preisübersicht, einer Liste der Serviceangebote, die Hausordnung und den Entwurf eines Miet- und Betreuungsvertrags zusenden.
    Hinter dem Begriff »Betreutes Wohnen« können sich also ganz unterschiedliche Konzepte verbergen. Angefangen bei lediglich einem zusätzlichen Hausmeisterservice bis zu einer Rund-umdie-Uhr-Rufbereitschaft in unmittelbarer Nähe. Weil bereits einige Senioren und ihre Angehörigen auf Mogelpackungen mit wenig oder schlechtem Service hereingefallen sind, gibt es Anstrengungen, eine Art Qualitätssiegel für derartige Angebote zu erstellen. Leider gibt es das bislang nur in einigen Bundesländern. Eine der ersten Initiativen kam aus Baden-Württemberg, später folgte Nordrhein-Westfalen. Auch eine DIN-Norm ist in der Entwicklung. Damit sollen bundesweit betreute Wohnanlagen ausgezeichnet werden, die bestimmten Qualitätskriterien genügen.
    WISO -Tipp
    Achten Sie darauf, dass es für einen Pauschalpreis ein kleines Leistungspaket gibt. Schließlich wollen Sie nicht für Dienste bezahlen, die Sie eventuell gar nicht brauchen. Außerdem können Sie diese Leistungen bei anderen Anbietern anfragen und die Preise vergleichen.
Qualitätssiegel
    Betreutes Wohnen unterscheidet sich vom »normalen« Wohnen in erster Linie durch einen Ansprechpartner, einer Betreuungsperson vor Ort. Doch – und das ist ein häufiges Missverständnis – istsie keine Pflegekraft, die man bei Bedarf rufen kann. Vielmehr hilft sie bei der Vermittlung derartiger Pflegekräfte und organisiert Hilfe, wenn nötig. Meist sind bestimmte Grundleistungen im Basispreis enthalten. Weitere können nach Bedarf hinzugekauft werden. Hier sind die größten Unterschiede zwischen den verschiedenen Angeboten zu finden. Wichtige Fragen, die Sie sich (und dem Anbieter) stellen sollten:
    Darüber sollten Sie sich vorher informieren
    Checkliste: Betreutes Wohnen
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    ▶ Wann und wie regelmäßig ist ein Ansprechpartner in der Wohnanlage anwesend?
    ▶ Welche Leistungen sind im Grundvertrag enthalten und welche kosten extra (Reparaturen, Wäschedienst, Reinigung der Wohnung)?
    ▶ Gibt es organisierte gemeinsame Aktivitäten mit anderen Mitbewohnern der Wohnanlage?
    ▶ Gibt es einen Fahrdienst?
    ▶ Kann der Wohnanlagenbetreiber verschiedene Anbieter von Zusatzleistungen nennen (Essen auf Rädern, Fahrdienste, Kosmetik, Nagelpflege)?
    ▶ Wer hilft bei kleineren Hilfestellungen und was kostet das (Glühbirne wechseln, Möbel umstellen)?
    ▶ Ist das Halten von Haustieren erlaubt?
Im Pflegefall
    Ihre Mutter freut sich auf die Sicherheit des betreuten Wohnens mit den eigenen Möbeln. Doch was passiert, wenn sie irgendwann einmal stürzt und sich alleine nicht mehr versorgen kann? Was ist für den Fall vorgesehen, dass Ihr Angehöriger pflegebedürftig wird? Gibt es in der betreuten Wohnanlage auch eine angeschlossene Pflegestation?
    Welche Kriterien sind für Sie am wichtigsten? Überlegen Sie genau, welche Ansprüche Sie beziehungsweise Ihr Angehöriger an eine solche Wohnanlage und den Service dort stellt. Die Erfüllung dieser Kriterien ist dafür ausschlaggebend, dass Ihr Angehöriger sich wohlfühlt. Daher sollten Sie vorher genau überlegen, was Sie suchen. Ein Zertifikat heißt noch lange nicht, dass die Anlage für Ihre Mutter oder Ihren Vater die richtige ist. Manche Wohnanlagen bieten auch Probewohnen an. Nutzen Sie diese Möglichkeit!
Kosten
    Die Kosten für betreutes Wohnen tragen in der Regel Sie beziehungsweise Ihre Angehörigen. Natürlich stehen Ihnen je nach Pflegebedürftigkeit die

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