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Wenn die Eltern alt werden

Wenn die Eltern alt werden

Titel: Wenn die Eltern alt werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Dietrich
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anderen. Lassen Sie sich also nicht abschrecken und recherchieren Sie ruhig. Auch wenn Ihre Eltern noch jahrelang gut klarkommen: Sie – und wohl auch Ihre Geschwister – werden es Ihnen danken, wenn Sie im Notfall bereits gut informiert sind.
Informationen vor Ort
    WISO -Tipp
    Gehen Sie nicht voreilig einen Vertrag ein. Seriöse Anbieter merken Sie auf Listen vor, verpflichten Sie jedoch zu nichts. Sie können sich auch für mehre Heime vormerken lassen. Allerdings nicht endlos. Wenn Sie Angebote des Heims mehrfach ausschlagen, wird man Sie von der Liste streichen.
    Viele Städte und Gemeinden veranstalten Informationsabende, in denen sie ihre Pflegeeinrichtungen vorstellen. Oft gibt es in den Heimen Tage der offenen Tür. Nutzen Sie die Gelegenheit und schauen Sie sich um. Solange Sie beziehungsweise Ihre Angehörigen noch nicht pflegebedürftig sind, haben Sie die Chance, selbst zu entscheiden, wo Sie leben wollen. Gehen Sie mit Ihrem Angehörigen einmal in einem Heim Kaffeetrinken. Gefällt es ihm? Ist es vielleicht nicht ganz so schrecklich, wie Sie dachten? Ist ihm die Cafeteria zu laut? Es gibt sicher weitere Heime in Ihrem Umkreis. Sie haben die Wahl!
    Schöne, gepflegte Heime sind gefragt. Freundliches Personal spricht sich herum. Gefällt Ihnen ein Heim, sind Sie sicher nicht der Einzige. Viele Heime bieten Listen an, auf denen man sich unverbindlich vormerken lassen kann. Das gilt auch für betreutes Wohnen. Die Zimmer oder Appartements zum Garten sind immer zuerst weg. Die Räume zur Straße hin sind die, die man oft angeboten bekommt, wenn es schnell gehen muss. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen und treffen Sie Ihre Entscheidung.
Fazit
    Leider kommt der Moment, in dem Sie für sich oder für Ihre Eltern über die richtige Pflegeumgebung nachdenken müssen, meist sehr plötzlich. Oftmals bleiben Ihnen nur wenige Tage, eine Entscheidung zu treffen. Ihre Mutter fällt hin, wird im Krankenhaus behandelt und der Sozialdienst des Krankenhauses teilt Ihnen mit, dass sie auf keinen Fall in ihr Haus zurückkehren kann. Ihr Mann wird zusehends verwirrter und findet von einem Spaziergang auf einmal nicht mehr nach Hause zurück. Sie merken, diese Verantwortung wird zu viel für Sie. Solche Erlebnisse oder die daraus folgenden Entscheidungen können wir Ihnen mit diesem Kapitel weder ersparen noch abnehmen. Doch hoffentlich konnten wir etwas anderes: Sie darauf vorbereiten, solange Sie noch nicht in der Situation sind. Und die Kriterien aufzeigen, die nötig sind, um Entscheidungen zu treffen. Zu Hause oder im Heim? Selber pflegen oder pflegen lassen? Es gibt kein »richtig« oder »falsch«. Es gibt keine Einheitslösung. Jeder Fall ist einzigartig, sodass Sie sich aus den zahlreichen Möglichkeiten die für Sie beste heraussuchen können. Es sind schwere Entscheidungen, aber glauben Sie uns: Sie schaffen das!

Elternunterhalt
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    Eltern sorgen für ihre Kinder. Ja, das ist die Regel. Doch im Alter kehrt sich diese Regel oft um. In diesem Kapitel kümmern wir uns um die Fragen: Wer kommt für die Kosten der Pflege auf, wenn die Eltern es finanziell nicht können? Wie groß ist der Anteil von Ihrem Einkommen, den Sie dafür verwenden müssen? Wozu sind Sie verpflichtet?

Wann müssen Kinder für ihre Eltern zahlen?
    Pflege ist extrem teuer.
    In unserer Kindheit und Jugend waren unsere Eltern die Geldgeber. Die, die uns finanziell unterstützten, uns erst Hobbys und später eine Ausbildung ermöglicht haben. Sie haben vielleicht ein Haus gebaut, in dem wir gewohnt haben, und es über lange Jahre abbezahlt. Sie haben gespart für unsere Zukunft und für ihren eigenen Lebensabend. Und doch übertreffen die Kosten eines Pflegefalls oft nicht nur ihre finanziellen Mittel, sondern auch unsere Vorstellung: denn Pflege ist extrem teuer.
    Wenn Sie bei dem Begriff »Elternunterhalt« aufhorchen, stehen Sie vermutlich gerade mitten im Leben. Sie haben vielleicht selbst eine Familie, haben heranwachsende Kinder, einen Job. Ein Pflegefall in der Familie erfordert viel Kraft, Zeit – und eben auch Geld.
    So stellt sich Ihnen nun möglicherweise nicht nur die Frage, wo und von wem der Pflegebedürftige gepflegt und betreut wird, sondern auch, wer für die anfallenden Kosten aufkommt. Auch wenn Ihr Angehöriger in eine der Pflegestufen eingeteilt wird, kann es gut sein, dass er mit dem Pflegegeld und einer mäßigen Rente alleine nicht auskommt. Die tatsächlichen Kosten der Pflege übersteigen die Pflegesätze in

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