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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Mädchen regte sich und rieb ihre Rückseite auffordernd an ihm, fast so, als suchte sie … wirklich? Schlief sie noch, oder hatte er sie geweckt, und sie deutete an, daß er weitermachen sollte? Es schockierte ihn, daß eine Jungfrau so direkt sein konnte, doch sein Körper reagierte willig, das Blut strömte in seine Männlichkeit und ließ ihn trotz seiner Bestürzung und seines Zauderns Linderung ersehnen.
    Sie hatte es geschafft und ihn dazu gebracht, sie zu begehren, obwohl er noch nicht einmal wußte, wie sie aussah, obwohl er das Schlimmste argwöhnte. Das war die Gelegenheit, um die er gebetet hatte. Solange es dunkel war und er sie nicht anzusehen brauchte, konnte er seine eheliche Pflicht erfüllen.
    Leonie hatte einen außergewöhnlich erotischen Traum. Sie hatte nicht gewußt, daß solche Empfindungen möglich waren. Sie klammerte sich an den Traum, weil sie wollte, daß er nie aufhören würde, doch allmählich erwachte sie. Ihr war vage bewußt, daß sie dalag und sich an einen Mann preßte und daß seine Hand sie berührte, wie noch nie zuvor eine Hand. Sie konnte den Mann, den sie geheiratet hatte, nicht mit dem Mann in Einklang bringen, der neben ihr lag, weil er ihr solches Vergnügen bereitete. Sie war darauf gefaßt gewesen, Schmerz und nicht diese köstlichen Gefühle zu erfahren.
    Als ihr Gesicht schmerzte, wurde sie augenblicklich wach. Furchtsam griff sie nach dem Messer unter ihrem Kissen.
    Rolfe war nicht klar, daß er seiner Frau wehgetan hatte, als seine Knöchel ihre geschwollene Wange gestreift hatten, er wollte lediglich die üppige Haarpracht aus ihrem Gesicht streichen, ehe er sie auf den Rücken drehte, weil er bereit für sie war und durch ihr Stöhnen wußte, daß auch sie es war. Er spürte einen Schmerz in seiner Seite und es dauerte einen Moment, bis er reagierte, seine Hand auf die Stelle legte und sie mit nassen und klebrigen Fingern wieder fortzog. Er brüllte vor Wut.
    Leonie, die im ersten Augenblick vor Furcht vor dem, was sie getan hatte, wie gelähmt war, sprang aus dem Bett, als er aufheulte.
    Rolfe wußte nicht, daß sie das Bett verlassen hatte, da er sofort zur Tür des Vorzimmers lief, in dem sein junger Knappe schlief. Er riß die Tür auf und schrie: »Sorg’ für Licht, Damian! Und dann weck einen der Dienstboten. Ich brauche frisches Bettzeug, und das Feuer muß wieder aufgeschichtet werden.«
    Leonie stürzte dorthin, wo ihre Truhen standen. Bei ihrer hastigen Suche fand sie den Morgenmantel. Als vor der Tür ein Lichtschein zu sehen war, drehte sie sich eilig um und band den Gürtel zu.
    Das war der Anblick, den sie Rolfe bot, als Damian mit einer Kerze das Zimmer betrat. Er hielt den Atem an, denn das war der erste Blick, den er auf seine Frau warf. Sie war nicht größer als eins fünfundfünfzig, vielleicht sogar nur eins zweiundfünfzig, doch vollkommen gebaut. Ihre Rundungen waren prächtig. Der schmale Rücken verengte sich zu einer zierlichen Taille und rundete sich dann zu sanft geschwungenen Hüften. Sie hob ihre Haarmassen aus dem Bademantel und warf sie wie eine silberne Wolke zurück. Aus diesem Blickwinkel war sie prachtvoll.
    Sie ging zum Bett und bückte sich, um das Messer aufzuheben, das sie fallen gelassen hatte, doch er kam näher, sah, wonach sie griff, und schrie: »Laß das liegen!«
    Leonie zuckte erschrocken zurück und floh eilig in den Teil des Zimmers, der im Dunkeln lag. Es war ja so dumm von ihr gewesen, daß sie ihn verletzt hatte, denn jetzt würde er ihr nur um so mehr antun. Sie hatte nur alles verschlimmert.
    Rolfe starrte ihre zusammengekauerte Gestalt wütend an und fragte sich, was sie mit der winzigen Klinge zu erreichen gehofft hatte. Der Schnitt in seiner Seite war nicht mehr als ein Nadelstich, wenn man ihn mit den Wunden verglich, die er in all seinen Schlachten davongetragen hatte. Vielleicht hatte sie ihm nicht wehtun wollen. Vielleicht war der Stich ein Mißgeschick gewesen. Und doch hatte sie das Messer im Bett bei sich gehabt. Wozu?
    Rolfe erstarrte, als ihm ein Gedanke kam. Hatte sie vorgehabt, sich selbst zu verletzen, um Blut auf das Laken zu bringen, weil sie kein anderes zu verlieren hatte? Wie dumm, diesen alten Trick probieren zu wollen. Ihn störte es nicht, wenn sie nicht jungfräulich zu ihm gekommen war, aber es paßte ihm überhaupt nicht, daß sie vorgehabt hatte, ihn zu täuschen.
    Noch weniger gefiel ihm, daß die beiden Mädchen, die hereinkamen, um das Bett frisch zu beziehen, erst ihn und dann

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