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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
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»Haben all diese Leute nichts Besseres zu tun?«
    »Wahrscheinlich nicht. Und die meisten von denen sind echt. Sie suchen wirklich nach jemandem, mit dem sie reden können.« Er klickte einen anderen Chatroom an. »In diesem waren drei der Mädchen häufiger. Hier wimmelt es von jüngeren Teenagern. Vor ungefähr einer Woche habe ich versucht, ein paar Nachrichten rauszuschicken, und keine Reaktion bekommen. Aber ich weiß, dass er noch da draußen ist.«
    Es läutete an der Tür. Die Einkäufe wurden geliefert. Noah trug die Kartons in die Küche, wo Samara beim Auspacken sah, dass er die Wahrheit gesagt hatte: frisches Gemüse, mageres Fleisch, Vollkornbrot. Ja, das gefiele ihrer Mutter garantiert.
    Sie bereitete einen Salat und Truthahn-Sandwiches zu, von denen sie eines für sich und zwei für Noah machte, dann rief sie: »Mittagessen!«
    Verwundert und ein bisschen unsicher erschien er in der Küchentür. »Du brauchst mir kein Essen zu machen. Ich kann das selbst.«
    Grinsend biss sie in ein Karottenstäbchen. »Du darfst das Abendessen kochen.«
    »Abgemacht. Ich hoffe, du magst Sloppy Joes.«
    »Was?«
    »Tja-ha, wenn ich koche, gibt es, was ich mag.«
    Schon jetzt rebellierte ihr Magen bei der Vorstellung, aber sie nickte. Abgemacht war abgemacht.
    Während des Mittagessens, das sie ziemlich hastig vertilgten, waren beide tief in Gedanken versunken. Hinterher stellte Samara den Geschirrspüler an, und Noah verstaute die Essensreste im Kühlschrank. Es herrschte eine angenehm entspannte Atmosphäre … bis er anfing zu sprechen.
    »Samara, wir müssen über das reden, was in Paris vorgefallen ist.«
    Erschrocken fuhr sie herum und starrte ihn an. Das sprach er jetzt an? Weshalb? Ein Gespräch darüber würde bestenfalls den Zweck erfüllen, Samara in tiefste Scham zu stürzen.
    Sie rang sich ein kühles Lächeln ab. »Mir wäre es lieber, wir würden nach dem Motto verfahren, was in Paris geschieht, bleibt in Paris.«
    »Aber es blieb nicht dort, oder?«
    »Was soll das heißen?«
    »Du fühlst dich zu mir hingezogen.«
    Nun, es gab Arroganz und Arroganz . Zum Henker mit sexy oder geheimnisvoll , der Mann katapultierte die Arroganz in ungekannte Höhen. Glaubte er etwa, sie würde verschämt nicken und ihn wie eine Idiotin anhimmeln? Falls ja, kannte er Samara Lyons schlecht. Und vielleicht war es höchste Zeit, dass sie diesen Umstand korrigierte.
    Sie zog beide Brauen hoch und sah ihn provozierend an. »Du fühlst dich auch zu mir hingezogen.«
    »Das ist etwas, was ich bewältigen kann.«
    »Ach ja, und ich nicht?«
    »Habe ich nicht behauptet. Du sollst nur wissen, dass, was immer da zwischen uns sein mag, nirgends hinführen kann.«
    »Danke für die Warnung, aber wir müssen wohl ein paar Dinge klarstellen. Ich war betrunken, als ich dich in Paris angebaggert habe. Du warst es nicht. Und ich erinnere mich noch gut genug an den Abend, dass ich nicht vergessen habe, wie erregt du warst.« Als er den Mund öffnete, hob sie eine Hand. »Nein, jetzt hörst du mir mal zu. Du hast dieses Gespräch angefangen, also bringen wir es auch zu Ende. Du hast mich heute mehrmals reichlich auffordernd angesehen, und lass dir gesagt sein, ich hatte kein einziges Mal das Bedürfnis, über dich herzufallen.« Okay, der letzte Teil war gelogen, aber nur bis jetzt. Wenn es eines gab, was Samara einem Mann gründlich austreiben konnte, dann war es exakt diese Haltung.
    Er atmete langsam aus. »Du fasst das völlig falsch auf. Ich wollte nur …«
    »Ja, du wolltest mich nur warnen. Was überflüssig ist, Noah. Du bist ein arrogantes Arschloch, und ich finde solch eine Art Mann denkbar unattraktiv. Du bist vom Haken, okay?«
    Sie schnappte sich ihre Handtasche und die Schlüssel und ging zur Tür. »Ich bin bald zurück. Hier drinnen wird mir momentan die Luft zu dick.« Mit diesen Worten schlug sie die Wohnungstür hinter sich zu.
    Samara schätzte, dass sie der zweitblödeste Mensch auf Erden war. Den ersten Platz hielt Noah McCall. Nach dem sie wie ein beleidigter Teenager aus der Wohnung gestampft war, warf sie sich in ihren Wagen und gab sich einer fünfminütigen Heulattacke hin. Entkrampfend, wenn auch letztlich fruchtlos.
    Nach einem letzten Schniefer putzte sie sich die Nase, tupfte ihre Augen trocken und startete den Motor. In ihrer Verfassung spielte es keine Rolle, dass sie nicht den leisesten Schimmer hatte, wo sie hinfuhr. Weg von Noah war alles, was zählte. Und irgendwann würde ihr schon ein Ziel

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