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Wenn es Nacht wird in Miami

Wenn es Nacht wird in Miami

Titel: Wenn es Nacht wird in Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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Er strich ihr mit dem Daumen über den Hals. Mehr und mehr gewannen seine kleinen Zärtlichkeiten Gewalt über sie. „Schläft Rhett schon?“, fragte Mitch auf einmal.
    „Ja. Ich habe ihn auf der Rückfahrt ein bisschen beschäftigt, damit er im Wagen nicht einschläft. Sonst wäre er jetzt total aufgekratzt.“ Blabla – Carly wusste, dass sie anfing, belangloses Zeug zu reden. Aber sie musste sich davon ablenken, was Mitch mit seinen Händen tat. Wenn er sie jetzt noch einmal so küsste wie gestern, wäre es um sie geschehen. Dumpf dachte sie noch: Steh auf und geh, bevor es zu spät ist!
    Mitch begann langsam und sanft, ihre verspannten Schultern zu massieren. Carlys Widerstand schmolz dahin. Unwillkürlich schloss sie die Augen.
    „Komm, Carly, gib uns eine Chance“, sagte er mit einschmeichelnder Stimme.
    Und bevor sie antworten konnte, beugte er sich vor und küsste sie.

7. KAPITEL
    Carly wusste, dass es falsch war, seinen Kuss zu erwidern. Aber sie konnte einfach nicht anders.
    Nicht erst an diesem Tag, die ganze letzte Woche schon hatte sich Mitch von einer anderen, wesentlich liebenswerteren Seite gezeigt. Sie musste an die Enthüllungen aus Marlenes Tagebuch denken. Offensichtlich war ihre Schwester nicht ganz ehrlich gewesen, was Mitchs Charakter betraf. Wahrscheinlich war es an der Zeit, ihre Meinung über Mitch zu ändern.
    Seine Annäherung war behutsam. Er hatte ihre Lippen nur zart gestreift. Leicht berührten sich ihre Knie. Und das genügte schon bald nicht mehr. Carly streichelte sein Gesicht und genoss das leichte Kratzen des Bartschattens an ihrer Haut. Dann küsste sie ihn. Mitch stöhnte leise auf.
    Langsam drang er mit der Zungenspitze in ihren Mund und verlangte bald mehr. Er drängte sich an sie, sodass sie den Kopf zurücklehnte, und küsste sie tiefer, während sie unter seinen Liebkosungen wohlig erschauerte. Die Hände behielt er noch auf ihren Schultern.
    Zögernd begann sie, sein Knie und seine nackten Oberschenkel zu streicheln. Endlich konnte sie entdecken, wie sich seine Haut und die wunderschönen, gleichmäßig wachsenden Haare dort anfühlten. Abrupt hielt er ihre Hand fest und hinderte sie daran, ihn weiter zu erkunden. Seufzend löste er sich von ihr, nahm ihre Hände und legte sie zurück in ihren Schoß. Carly sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, als sie seinem begehrlichen Blick begegnete.
    „Lass uns nach oben gehen“, sagte er. „Aber bevor wir das tun, musst du dir wirklich sicher sein, ob du es auch willst.“
    Carly betrachtete ihn. Noch immer spürte sie den feurigen Kuss auf ihren Lippen. „Was … willst?“, fragte sie verwirrt.
    „Ich will dich, Carly. Ich bin sicher, dass es schön mit uns wird. Aber ich kann dir nichts für die Ewigkeit versprechen.“
    Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Plötzlich schossen ihr jede Menge Fragen durch den Kopf, über die sie in diesem Moment nicht nachdenken wollte. Wollte sie denn etwas von ihm, das über das Abenteuer einer Nacht hinausging? Vielleicht. Jedenfalls hatte sie noch nie eine derart verzehrende Leidenschaft erlebt. Trotzdem: Sich jetzt schon wieder auf jemanden einzulassen, das war ein gewagtes Spiel, eines, bei dem sie bisher jedes Mal verloren hatte. In nächster Zeit würde Mitch sie wegen des Kindes nicht fallen lassen. Schließlich wusste er zu gut, was es bedeutete, ein Kind zu verlieren.
    Sie hatte ihm noch gar nicht erzählt, dass sie ihre Tochter weggegeben hatte. Was würde er dazu sagen? Und Rhett? Hatte Mitch nicht klargemacht, dass er nichts unversucht lassen würde, um Rhett zu bekommen? Plante er womöglich, ihr das Kind wegzunehmen, indem er sie verführte und sich so ihr Vertrauen erschlich?
    Carly atmete tief durch. „Ich bin bereit, es zu riskieren.“
    Mitch stand auf und zog sie mit sich hoch. Er umarmte sie, bevor er ihre Hand umfasste und sie gemeinsam hinauf ins obere Stockwerk gingen.
    Carly konnte es nicht schnell genug gehen. Denn je länger der Weg nach oben dauerte, desto größer wurde die Gefahr, dass sie es sich doch noch anders überlegte. Als ahnte Mitch, was in ihr vorging, blieb er auf dem ersten Treppenabsatz stehen. Er warf ihr einen hungrigen Blick zu, dann drängte er sie gegen das Geländer, und sein leidenschaftlicher Kuss ließ Carly von einer Sekunde auf die andere alles vergessen. Obwohl sie sich weit über das Geländer lehnten, verspürte sie keine Angst in Mitchs Armen. Im Gegenteil, das leichte Schwindelgefühlt steigerte ihre Erregung.
    Genauso unerwartet,

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