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Wenn es Nacht wird in Miami

Wenn es Nacht wird in Miami

Titel: Wenn es Nacht wird in Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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Endlich hatte sie die Sprache wiedergefunden. „Wie kommst du darauf, dass wir heiraten? Man heiratet heute nicht mehr, nur weil man Sex gehabt hat.“
    „Warum sollten wir es nicht tun? Ich finde, wir passen gut zusammen, eine explosive Mischung.“ Mitch zog sich das Hemd über und stieg in seine Jeans.
    Explosiv – das stimmte. Nie im Leben hatte Carly etwas Ähnliches erlebt. So wild, so ungezügelt und gewaltig hatte sie Sex nie gekannt. Aber das allein reichte nicht aus, um zu heiraten. Warum war Mitch plötzlich so versessen darauf?
    „Mitch, das ist eine Schnapsidee. Wir kennen uns noch nicht einmal drei Wochen.“
    „Na und? Das ist kein Argument. Nenn mir einen vernünftigen Grund, der dagegen spricht.“
    Carly zog sich eilig zu Ende an. „Einer wäre, dass uns entscheidende Voraussetzungen dafür fehlen. Liebe zum Beispiel.“
    „Liebe? Du hast andere zuvor auch geliebt. Hat es deshalb mit ihnen geklappt?“
    Sie verzog das Gesicht. „Nicht so richtig.“ Ihre Bilanz in dem Punkt war wirklich nicht überzeugend. Drei Männer, die sie alle auf ziemlich brutale Weise enttäuscht und im Stich gelassen hatten. Vielleicht war so etwas Zerbrechliches wie Liebe tatsächlich nicht die geeignete Grundlage einer Beziehung. War Carly außerdem nicht schon dabei, sich in Mitch zu verlieben?
    Dass er ihre Gefühle erwiderte, war allerdings fraglich, und lieben, ohne geliebt zu werden, war eine traurige Angelegenheit. Aber gab es eine bessere Absicherung für Rhett, als wenn sie hier als Familie zusammenlebten?
    „Ich mag dich, Carly“, fuhr Mitch fort, „ich respektiere dich, und ich bewundere die Hingabe, mit der du dich um deinen Neffen kümmerst. Darauf lässt sich doch aufbauen.“
    Um deinen Neffen . Dass Rhett nicht ihr eigenes Kind war, hätte er ihr jetzt nicht unter die Nase reiben müssen. „Sagtest du nicht, du könntest mir nichts für die Ewigkeit versprechen?“
    „Wer kann das schon? Wie viele Ehen, die mit diesem Versprechen geschlossen werden, gehen trotzdem auseinander?“
    Gute Frage. Waren es mehr als fünfzig Prozent? Rhett hätte eine Familie – seine Familie –, und Carly wäre immer noch für ihn da. Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr Argumente fielen ihr ein, die für Mitchs Vorschlag sprachen.
    Mitch legte ihr eine Hand auf die Schulter und zeigte mit dem Daumen der anderen zum Schreibtisch. „Und das“, meinte er mit einem Augenzwinkern, „könnten wir haben, so oft wir wollen.“
    Carlys Widerstand geriet ins Wanken. „Und was ist, wenn ich … selbst noch mal ein Kind haben möchte?“
    „Immer langsam. Lass uns erst sehen, dass wir Rhetts Adoption unter Dach und Fach bringen.“
    Sie fand die Antwort ausweichend. „Aber du magst Kinder?“
    Mitch stieß einen leisen Seufzer aus. „Ich mag Kinder.“
    „Und keine anderen Frauen? Ich meine … das heißt natürlich auch, keine anderen Männer.“
    „Wenn ich eine Verpflichtung eingehe, stehe ich auch dazu.“
    Carly schlug das Herz bis zum Hals. Es geht um Rhett, betete sie sich pausenlos vor. Sie brauchte nur Ja zu sagen, und für ihn wäre mehr als gut gesorgt. Sie versuchte, nüchtern und kühl über eine solche Zukunft nachzudenken. Sicherlich wäre es keine Bilderbuch-Ehe. So naiv, das zu glauben, war sie nicht. Außerdem hatte sie immer noch mit dem Verlust ihrer Tochter zu kämpfen. Wie gern hätte sie noch einmal ein eigenes Baby, eine zweite Chance, eine richtige, gute Mutter zu sein. Und schließlich hegte sie ja insgeheim doch den Traum, einen Mann zu finden, der sie liebte.
    Carly schloss für einige Sekunden die Augen und atmete tief durch. Jetzt hieß es, allen Mut zusammenzunehmen. Ja, es war das Richtige. Sie sah Mitch an.
    „Einverstanden. Heiraten wir.“
    Der Druck von Mitchs Hand auf ihrer Schulter verstärkte sich. Dann ließ er sie los. „Ich sag dem Anwalt Bescheid, er soll den Ehevertrag aufsetzen. Wenn er ihn fertig hat, kannst du deinen Anwalt ja noch einen Blick darauf werfen lassen.“
    Sie stutzte. „Ein Ehevertrag?“
    „Nur ein förmliches Protokoll. Bei so unterschiedlichen Vermögensverhältnissen wie unseren ist das für beide Teile ratsam.“
    Das klang vernünftig. Ich würde es an seiner Stelle auch so machen, dachte Carly. Trotzdem hatte es einen gewissen schalen Beigeschmack, etwas von mangelndem Vertrauen. „Hast du es so eilig?“, fragte sie dann.
    „Warum Zeit vergeuden?“
    „Ich … ich würde meine Eltern gern dabeihaben.“
    „Ich kann einen Jet für

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