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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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versuchen.
    »Morgen geht auch nicht«, sagte Josie.
    »Warum nicht?«, fragte Malcolm enttäuscht.
    »Weil wir was zu erledigen haben!«, sagte Josie und schlug ihm auf die Schulter. »Wozu auf einmal diese Eile?«
    »Na ja, das Boot ist in Ordnung«, sagte ich. »Ich würde einfach gern ein wenig flussaufwärts fahren und mich dort umsehen.«
    »Das hat doch Zeit bis nach dem Wochenende«, sagte Josie streng und beendete damit die Diskussion.
    Sie ging in die Waschküche, um die Waschmaschine auszuräumen, während Malcolm sein Werkzeug in eine schmierige Segeltuchtasche packte. Als er damit fertig war, setzte er sich zu mir auf die Bank. Sein Geruch erinnerte mich ein wenig an meinen Dad – Motoröl, Schweiß und Mühe.
    »Danke«, sagte ich.
    »Wofür denn?«
    »Dass du das Boot flottgemacht hast. Das war großartig.«
    »Ah, nicht der Rede wert!«, sagte er. »Eine Spritztour würde ihr guttun.«
    So als wäre die Revenge ein kleines Motorboot und kein schwerfälliger, k napp dreiundzwanzig Meter langer Frachtkahn mit all meinem Hab und Gut. Doch genau das war mein Ziel. Ich wünschte nur, er würde die Sache nicht so auf die leichte Schulter nehmen.
    Josie kam zum Ponton herunter und schleppte eine Plastiktüte mit Wäsche, deren Gewicht sie nach unten zog. Als sie die Scarisbrick Jean fast erreicht hatte, stand Malcolm auf und nahm sie ihr ab. Nachdem sie in der Kabine verschwunden waren, ging auch ich hinein und spülte die Tassen und Teller, von denen wir zu Mittag Sandwiches gegessen hatten.
    Auf dem Tisch lagen meine beiden Handys nebeneinander. Ich konnte mich nicht erinnern, sie so hingelegt zu haben. Sie waren in der Tasche gewesen, die ich am Abend zuvor auf die Aunty Jean mitgenommen hatte. Hatte ich sie herausgeholt? Ich konnte mich nicht mehr daran er innern.
    Ich kontrollierte die Handys und sah, dass ich zwei Anrufe verpasst hatte.
    Auf dem einen Handy hatte ich vor einer Stunde einen Anruf von Carling verpasst.
    Auf dem anderen einen von GARLAND . Ich drückte auf die Wiederholtaste. Die von Ihnen gewählte Nummer ist vorübergehend nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
    Frustriert schrie ich das Handy an und warf es auf das Sofa. Warum zum Teufel konnte er sein Handy nicht einfach anlassen? Ob ich jemals wieder mit ihm sprechen konnte? Doch zumindest hieß das, dass er irgendwo da draußen und noch am Leben war. Und anscheinend hatte er mich auch nicht völlig vergessen.

27
    Am nächsten Samstagabend war im Barclay viel los, mehr als sonst. Norland und Helena waren da, aber von Fitz fehlte jede Spur. Auch Caddy und ein paar ihrer Stammgäste saßen bereits im Clubraum, als ich in die Umkleide ging.
    Der Club war voller Leute; Junggesellenabschiede wurden gefeiert, Männer drängten sich um Bar und Bühne. Ich hatte Buchungen für ein paar Privatvorführungen im Blauen Zimmer, und sogar der VIP -Bereich war voll. Dylan, Nicks und Gray waren schwer im Einsatz – die Gäste waren an diesem Abend ziemlich aggressiv, sodass sie den Türstehern helfen mussten, jene Gäste rauszuschmeißen, die zu viel getrunken hatten.
    Die Stimmung war ganz anders als sonst. Vielleicht hätte mir das eine Warnung sein sollen. Die Stimmung erinnerte mich an meine ersten Wochen im Club, als Caddy mich von einer Gruppe von Männern weggelotst hatte, die bereits ordentlich Champagner und Wodka getrunken hatten.
    »Die besser nicht, Liebes.«
    »Warum nicht?«
    »Bei denen geht es ums Geschäft.«
    »Woher weißt du das?«
    »So was lernt man. Sobald sie fertig sind, werden sie schon nach uns rufen. Und selbst dann solltest du vorsichtig sein, okay? Nur für den Fall, dass ich anderweitig beschäftigt bin.«
    »Was heißt vorsichtig?«
    Caddy hatte tief durchgeatmet und dann einen ihrer Sprüche losgelassen. »In diesen Club kommen viele Männer, die sich für gefährlich halten. In Wirklichkeit sind es nur sehr wenige. Aber du solltest merken, wer es tatsächlich ist.«
    Ich hatte mich von der Gruppe ferngehalten und sie den anderen Mädchen überlassen, die in sicherer Entfernung darauf warteten, dass ihre Besprechung zu Ende ging. Ich hatte genügend Kunden, die ich unterhalten konnte.
    Doch heute Abend witterte ich Gefahr im Club.
    Um halb drei beruhigte sich die Lage langsam, die rauflustigen Kerle waren rausgeschmissen worden oder hatten kein Geld mehr und waren nach Hause gegangen. Die übrigen Gäste waren entweder Stammgäste oder müde wirkende Geschäftsleute. Ich schraubte meinen

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