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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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ihn in meine Tasche. Der Umschlag sah dicker aus als beim letzten Mal. Mir wurde bei dem Anblick ganz schlecht vor Aufregung, und ich verspürte ein Kribbeln im Bauch. Ich konnte es kaum erwarten, zu Hause das Geld zu zählen.
    »Du warst großartig heute Abend«, sagte er. Er schloss die Tür hinter sich, setzte sich und sah zu, wie ich Make-up, Kleider und Schuhe wegpackte.
    »Es war schön«, sagte ich. »Ich bin froh, dass es doch noch geklappt hat.«
    »Und du machst dir keine Gedanken?«, fragte er.
    »Worüber denn?«
    »Über das Geschäft«, sagte er. »Du weißt, dass die Sache unter uns bleiben muss, oder?«
    »Natürlich.«
    »Ich vertraue dir«, sagte er und nickte.
    Ich war fast fertig, machte meine Tasche zu und stellte sie auf ihre Räder. Ich wollte nur noch nach Hause und den Rest des Tages schlafen.
    Er stand auf und stellte sich zwischen mich und die Tür. Ich wartete. Er war zappelig, konnte kaum still stehen, und ich fragte mich, was er genommen hatte.
    »Ich habe nachgedacht. Über das, worüber wir vor Kurzem gesprochen haben«, sagte er und fuhr mit einem Finger meinen Arm hinauf.
    »Und?«
    »Magst du ein bisschen hier abhängen?«
    »Jetzt?«
    »Die Jungs gehen bald. Du kannst bleiben. Wir könnten – äh – uns amüsieren. Was hältst du davon?«
    Wäre Caddy nicht gewesen, hätte ich vermutlich eingewilligt. Trotz der Müdigkeit und der körperlichen Erschöp fung. Wenn ich etwas mehr Zeit zum Überlegen gehabt hätte, hätte ich es getan und es genossen. So schlecht sah er schließlich nicht aus. Und dann wäre alles, was danach kam, vermutlich anders gelaufen.
    Doch mein Kopf war schwer von der Nacht, und ich wollte nur noch schlafen ‒ allein.
    »Das würde ich gerne, aber ehrlich gesagt bin ich so müde, dass ich nur noch nach Hause und mich hinlegen will. Vielleicht ein anderes Mal?«
    »Ich habe ein bisschen Stoff da, du weißt schon – das könnte dich munter machen.«
    »Nein, danke. Ich will nur nach Hause.«
    Er sah zu Boden, ein Muskel zuckte in seiner Wange.
    »In Ordnung.« Er trat einen Schritt zurück und machte mir die Tür auf. »Ich sage Nicks, dass er dich nach Hause fahren soll.«
    Als ich endlich Fitz’ Haus verließ, war es helllichter Tag. Glücklicherweise ein Sonntag, daher herrschte nicht so viel Verkehr. In einer Stunde würde ich zu Hause sein.

26
    Josie und ich saßen auf meiner alten Bank im Schatten des Steuerhauses und lauschten auf die Geräusche, die Malcolm im Maschinenraum machte. Abgesehen davon, dass er in den frühen Morgenstunden unerwartet aufgetaucht war, war die Nacht ohne weitere Zwischenfälle vorbeigegangen. Der Stolperdraht war nicht zum Einsatz gekommen.
    »Habe ich dir schon mal erzählt, dass er das Boot in Brand gesteckt hat?«, fragte sie.
    »Nein«, antwortete ich und nippte an meinem Kaffee.
    Sie kicherte bei dem Gedanken daran.
    »Er wollte gerade ein Bullauge von außen zuschweißen, nachdem er innen die Holzverkleidung fertig hatte. Er trug so eine Schutzmaske, saß auf dem Ponton, schweißte fröhlich vor sich hin und bemerkte die Rauchschwaden nicht, die vom Boot aufstiegen. Liam musste ihm auf den Rücken klopfen und ihm sagen, dass das Boot in Flammen steht. Liam befahl ihm, irgendein Gefäß für Löschwasser zu holen, doch er war so in Panik, dass er mit dem Deckel seines Rasierschaumbehälters herauskam. Angeblich wollte er meine Porzellantassen nicht benutzen.«
    Ich lachte. »Jetzt habt ihr wahrscheinlich einen Feuerlöscher.«
    »Genau!«, sagte sie. »Aber ich habe keine Ahnung, wo er ist.«
    Malcolm hatte sein ausgeklügeltes Drahtsystem abmontiert, bevor Josie aufgewacht war, und den Draht wieder ordentlich auf Spulen gewickelt. Er hatte angeboten, ihn jeden Abend vor dem Zubettgehen wieder zu ziehen, doch das lehnte ich ab. Dass irgendein Unschuldiger darüberfiel und Schadenersatz von mir forderte, hätte mir gerade noch gefehlt.
    »Er ist brandgefährlich«, fügte sie hinzu, was in diesem Kontext nur logisch war.
    Aus der Luke unter dem Steuerhaus war Malcolms Stimme zu hören. »Alles klar, versuch mal zu starten!«
    Ich ging rüber und schaute auf Malcolm hinunter, der sich in seinem schmuddeligen grauen T-Shirt über den Motor beugte und den Zündschlüssel drehte. Der Motor erzitterte, stotterte, dann folgten ein paar erstickte Huster, und das Boot wurde wachgerüttelt. Vom Heck hörte man es platschen.
    »Gut, das reicht – mach aus!«
    Ich drehte erneut den Schlüssel im Zündschloss. »Was hältst du

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