Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Titel: Wenn nicht jetzt, wann dann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Ruppert
Vom Netzwerk:
Friseur.«
    »Auf Ihren Friseur!«
    Er hob das Glas und stieß mit ihr an, und Annemie dachte, sie sollte jetzt erst mal nichts mehr trinken, sonst fing sie noch an zu kichern wie ein Backfisch.

    Nina und Fabian saßen indessen an einem kleinen Tisch des Hotelrestaurants, das zu dem Weingut gehörte, und schauten sich die Karte an, um ein paar Speisen auszusuchen, die sie probieren wollten.
    »Lass uns auf alle Fälle eine Suppe nehmen, ein Fisch- und ein Fleischgericht und zwei Nachspeisen, oder? Was meinst du?«
    Nina sah Fabian fragend an, der nach einem Blick auf die verwirrende Vielfalt des Angebots dankbar nickte, als einer der Köche zu ihnen trat, um sie persönlich zu begrüßen.
    »Damit Sie einen besseren Eindruck von unserer Küche bekommen und sich vielleicht auch leichter entscheiden können, würden wir Ihnen gerne Folgendes vorschlagen: Wir kochen speziell für Sie jetzt zwei kalte und zwei warme Vorspeisen, einen Fischgang und zwei Fleischgänge mit passenden Beilagen und möchten Ihnen dann noch eine Auswahl an Nachtischen anbieten, alles in sehr kleinen Portionen, so dass Sie ohne Probleme zu schaffen sein werden.«
    »Das ist aber ein großer Aufwand für Sie«, entgegnete Nina.
    »Wir hoffen, Sie damit überzeugen zu können. Aber es ist nur ein Angebot, fühlen Sie sich bitte nicht verpflichtet.«
    »Dann nehmen wir das gerne an. Und sind gespannt, nicht wahr, Schatz?«
    »Absolut«, stimmte Fabian ihr zu. »Und vielen Dank für diese Mühe.«
    »Nichts zu danken, wir freuen uns, Sie bekochen zu dürfen.«
    Damit entschwand der Koch, und Fabian sah Nina an.
    »Dir ist aber schon bewusst, dass die nicht zu allen Menschen so freundlich sind, sondern nur zu dir, weil du Winter heißt und eine angesehene Juwelierstochter bist?«
    »Und zu dir, weil du bald mit Haut und Haar dazugehörst und der beste Goldschmied bist, den man sich nur wünschen kann. Fällt es dir sehr schwer, dich daran zu gewöhnen, dass du hofiert wirst?«
    »Ja.«
    »Knapp und ehrlich!«
    Nina lächelte ihn an.
    »Du kennst doch meine Eltern. Meine Güte, das ist ein wahrer Kulturenclash für sie.«
    »Frau Hummel wird ihn bei der Hochzeit etwas abmildern. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass sie dabei ist. Sie ist so eine Mama, findest du nicht? Zu ihr fasst man irgendwie Vertrauen. Deine Eltern werden sie bestimmt mögen. Und das wird helfen.«
    Der Kellner brachte eine Karaffe mit Wasser und die Weinkarte, und Nina bestellte mit einem kurzen, Zustimmung suchenden Blick zu Fabian einen kalten Chardonnay.
    »Aber richtig kalt. Gläserbeschlagend kalt, bitte.«
    Kurz darauf stießen sie mit beschlagenen Gläsern an, und Nina lächelte.
    »Fabian, Schatz, bevor das Essen losgeht, wollte ich mit dir noch etwas besprechen. Nämlich unsere Hochzeitsreise.«
    »Wohin würdest du denn am liebsten fahren? Wie ich dich kenne, hast du doch sicher schon etwas im Blick, oder …?«
    »Ich habe gedacht, wenn wir frisch verheiratet sind, sind wir ja quasi noch ungebunden, wir haben noch keine Kinder, noch kein Haus, noch keinen geplanten Umbau oder sonst etwas. Wir könnten eine kleine Auszeit nehmen und eine längere Reise machen. Was meinst du? Weißt du, so schnell kommen wir nicht wieder dazu. Hm?«
    »Wie lange stellst du dir diese kleine Auszeit denn vor?«
    »Liebling! Es geht nicht darum, was ich mir vorstelle, ich würde es mir gerne mit dir zusammen vorstellen! An was denkst du denn, wenn du das hörst? Denkst du nicht einfach nur: O ja?!«
    »Also, wenn ich ehrlich bin, denke ich als Erstes daran, ob es gut ist, deinen Vater mit der ganzen Verantwortung so lange alleine zu lassen. Er freut sich schließlich darauf, dass wir ihn nun nach und nach entlasten.«
    »Das tun wir doch auch. Und genau deshalb würde ich so gerne noch mal reisen. Ausgiebig reisen.«
    »Wie ausgiebig denn?«
    »Drei Monate? Vier?«
    »Du willst drei Monate weg? Wer soll das denn finanzieren?«
    »Ich. Wir. Keine Ahnung. Wir jobben unterwegs. Wir zelten. Wir machen mal was ganz anderes!«
    »Jobben, zelten? Nina, Liebling, das ist doch nicht dein Ernst. Du machst beim Italiener schon eine Szene, wenn der Mozzarella von der Kuh ist statt vom Büffel, und du willst dich dem einfachen Leben zuwenden?«
    »Meinst du, ich kann das nicht?«
    »Ehrlich gesagt, habe ich Zweifel … sag mal, meine Süße, muss ich Angst bekommen? Sind das kalte Füße?«
    »Nein, Quatsch, ich denke nur: Wenn nicht jetzt, wann dann?«
    »Ich dachte immer, dein Plan ist,

Weitere Kostenlose Bücher