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Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Titel: Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Baker
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ich in diesem Kapitel dargestellt habe.

Ist es möglich, die Ursachen selbst zu entdecken?
    Es gibt einige Schwierigkeiten, die die Betroffenen daran hindern können, die Ursachen zu erkennen. Einige davon sind:
    –  Die Ursache steht in keinem zeitlichen Zusammenhang mit der Panikattacke, scheint also nichts mit ihr zu tun zu haben.
    –  Die Ursache scheint nicht wichtig genug zu sein, um eine so starke Attacke auszulösen.
    –  Es fällt den Betroffenen schwer, die Tatsache zu akzeptieren, dass bestimmte Ereignisse in ihrem Leben körperliche Empfindungen auslösen können.
    –  Die Ursachen sind so schmerzhaft, dass der Patient sie aus seinem Bewusstsein verdrängt hat.
    –  Der Patient hat Angst davor, über Ereignisse nachzudenken, die ihn emotional aufwühlen.
    –  Der Patient glaubt, dass er das zu Grunde liegende Problem nicht lösen kann, auch wenn er es beim Namen nennt, und dass er es daher am besten ignoriert.
    –  Der Patient lässt es unbewusst nicht zu, dass die Ursache ans Licht kommt.
    –  Es gibt mehrere Probleme, die Zusammenwirken und Panikreaktionen auslösen; jedes einzelne von ihnen erscheint jedoch so unbedeutend, dass der Patient es nicht als mögliche Ursache in Betracht zieht.

Ein Sieben-Punkte-Programm zur Identifikation der Hintergrundursachen für Panikattacken
    Das nun folgende Sieben-Punkte-Programm soll Betroffenen helfen, die möglichen Ursachen für ihre Panikattacken herauszufinden. Sie sollten dieses Programm Punkt für Punkt durcharbeiten und dabei ehrlich zu sich selbst sein. Einerseits sollten Sie sich von mir nichts einreden lassen, andererseits sollten Sie aber nichts bewusst ignorieren, das irgendwie von Bedeutung sein könnte, oder so tun, als sei es unwichtig.
    Wir alle neigen dazu, zu verdrängen, was uns aufwühlt und Not bereitet. Dann scheinen diese Dinge uns weniger weh zu tun. Ich möchte Sie hier ausdrücklich dazu einladen, das Gegenteil zu tun, nämlich sich mit schmerzlichen Ereignissen zu beschäftigen. Wenn wir Dinge an den Rand unseres Bewusstseinsdrängen, dann verschwinden sie meist nicht von selbst aus unserem Leben – sie sind weiterhin da und machen oft in einer Form auf sich aufmerksam, die uns unangenehm ist und deren Sinn wir nicht erkennen können. Zum Beispiel, indem sie Panikattacken verursachen.
Erster Schritt: Fertigen Sie eine Liste mit möglichen Ursachen für Ihre erste Panikattacke an
    Wann erlitten Sie Ihre erste Panikattacke? Versuchen Sie sich so genau wie möglich an das Datum zu erinnern und schreiben Sie es auf.
    Beschäftigen Sie sich nun in Gedanken mit den letzten neun Monaten vor diesem Ereignis. Was ist in Ihrem Leben passiert? Welche Veränderungen traten ein, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht? Schreiben Sie alles auf, woran Sie sich erinnern können, auch das, was Ihnen vielleicht unbedeutend erscheint.
    Schreiben Sie zuerst alles nieder und entscheiden Sie erst später, welche Ereignisse als mögliche Ursachen in Frage kommen. Achten Sie besonders darauf, dass Sie auch alles »Verbotene« aufschreiben, das Sie normalerweise verdrängen, weil Sie nicht daran denken wollen.
    Das folgende Beispiel stammt von Katy, einer dreiundzwanzigjährigen allein erziehenden Mutter.
    Erste Panikattacke: Mai/Juni 1990, gleich nach dem Umzug in meine neue Wohnung.
    Mögliche Ursachen:
    –  Mit Robin (meinem neugeborenen Baby) in die Wohnung gezogen.
    –  Abendjob als Kellnerin angenommen, aber Babysitter kam nicht zurecht; musste aufhören.
    –  Mit Robin den ganzen Tag in der Wohnung eingesperrt.
Zweiter Schritt: Ergänzen Sie Ihre Liste
    Nehmen Sie die Liste zur Hand, die Sie am Ende dieses Kapitels finden (Tabelle 1; S. 103/104) und überprüfen Sie, ob Sie Ihrer eigenen Liste noch etwas hinzufügen müssen, das von Bedeutung sein könnte.
    (Die Liste auf S. 103/104 enthält einige wichtige Stressfaktoren aus den Bereichen Beziehungen, Kinder, Arbeit, Freunde und Verwandte, Gesundheit, Unglücksfälle und Unfälle, Finanzen, Haus und Wohnung, Kriminalität, Berufsausbildung.)
    Katys Liste sah nach der Ergänzung so aus:
    Mögliche Ursachen:
    –  Mit Robin (meinem neugeborenen Baby) in die Wohnung gezogen.
    –  Abendjob als Kellnerin angenommen, aber Babysitter kam nicht zurecht; musste aufhören.
    –  Mit Robin den ganzen Tag in der Wohnung eingesperrt.
    –  Unabhängigkeit verloren (nicht mehr aus der Wohnung gekommen).
    –  Ein Verhältnis gehabt.
    –  Einen schlimmen

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