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Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LESLEY PEARSE
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Er kam zur Gartenpforte und öffnete sie. »Wir sind beide Hundeliebhaber. Und Fred mag nicht ins Auto eingesperrt werden, nicht wahr, Fred?«
    »Wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht ... Ich bin Daisy Buchan.«
    »Tim Peters.« Er schüttelte ihr die Hand. »Was wollen Sie denn von meiner Großmutter?«
    Dieser freundliche, ziemlich neugierige Mensch war ihr sympathisch. »Die Frage ist schnell beantwortet. Ich glaube, Ihre Großmutter kannte meine Mutter.«
    Seine blonden Augenbrauen schossen hoch, und seine Augen funkelten. »Das hab ich ja noch nie erlebt. Normalerweise sind die Leute, die sich mit Granny über die Dorfgeschichte unterhalten wollen, ungefähr hundertzehn Jahre alt. Gran!«, rief er, als er Daisy ins Haus voranging. »Besuch für dich!«
    Er kickte sich im winzigen Flur die Schuhe von den Füßen. Daisy blieb in der Tür zum Wohnzimmer stehen. Es war ein schönes Zimmer mit einer niedrigen Sichtbalkendecke, einem steinernen Kamin und Landhausmöbeln. Durch die Glastür am anderen Ende des Raumes konnte sie draußen im Garten eine alte Dame sehen, die einen Blumenstrauß in der Hand hielt.
    »Besuch?« Als sie Daisy erblickte, blieb Mrs. Peters wie angewurzelt stehen. »O mein Gott!« Sie schnappte hörbar nach Luft. »Einen Augenblick dachte ich, es sei Ellen.«
    Vor freudiger Erregung rieselte Daisy ein Schauer über den Rücken. So oft hatte sie irgendjemanden sagen hören, wie sehr Lucy und Tom doch ihrer Mutter ähnelten, und war dann gekränkt gewesen, weil sie nicht mit einbezogen wurde. Es war ein schönes Gefühl zu hören, dass man jemandem aus der Familie ähnlich sah, auch wenn man kaum etwas über diese Familie wusste.
    Daisy machte zögernd ein paar Schritte auf die Frau zu. »Ich bin ihre Tochter, Daisy«, erklärte sie.
    Mrs. Peters starrte sie entgeistert an. »Du meine Güte! Das ist ja wundervoll«, stieß sie atemlos hervor. »Oh, ich muss mich setzen! Das ist doch ein bisschen viel für mich. Tim, was stehst du da und sperrst den Mund auf? Brüh uns lieber einen Tee auf!«
    Daisy überlegte, wie alt Mrs. Peters wohl sein mochte. Mindestens achtzig, eher älter, dennoch wirkte sie nicht zerbrechlich. Sie hatte eine schöne Haut und sah richtig gut aus.
    »Darf man fragen, wer Ellen ist?« Tim nahm seiner Großmutter den Blumenstrauß aus der Hand. »Du weißt doch, wie schrecklich neugierig ich bin, Gran.«
    »Ellen Pengelly«, antwortete sie. »Von der Beacon Farm.«
    Tims Gesicht nahm einen bestürzten, ja schockierten Ausdruck an, und seine Großmutter warf ihm einen warnenden Blick zu. Daisy gewann den Eindruck, dass sie störte. Sie entschuldigte sich hastig für den unangemeldeten Besuch mit ihrem Hund und meinte, vielleicht solle sie besser ein anderes Mal wiederkommen.
    »Aber nein, mein Kind«, widersprach Mrs. Peters. »Ich freue mich sehr, dass Sie gekommen sind, ich bin nur überrascht, das ist alles. Ich mag Hunde sehr, ich habe mein ganzes Leben lang einen gehabt. Und nennen Sie mich doch bitte Mavis. Kommen Sie, setzen Sie sich und erzählen Sie mir, was Sie zu mir führt.«
    Das tat Daisy. »Na ja«, schloss sie, »und da Doktor Fordham nicht weiß, was aus Ellen geworden ist, meinte sie, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen.«
    »Ich kann Ihnen eine Menge über die Vergangenheit erzählen, aber von Ellen habe ich nichts mehr gehört seit ...« Sie zögerte. »Nun, seit dem Feuer.«
    »Feuer? Was für ein Feuer?«
    Mavis sah ihren Enkel Hilfe suchend an.
    Tim trat neben Daisy und beugte sich zu ihr hinunter. »Es tut mir Leid, Daisy. Das ist kein sehr guter Anfang für Ihre Familiengeschichte. Es ist nämlich so: Auf der Farm brach ein Feuer aus. Es gab keine Überlebenden.«

17. Kapitel
     
    D aisy blickte entsetzt von Tim zu Mavis. »Nein!«
    »Ellen hat überlebt«, sagte Mavis schnell und warf ihrem Enkel einen weiteren warnenden Seitenblick zu. »Sie war in Bristol, als es passierte. Aber Ihr Großvater, Ihre Stiefgroßmutter und Ihre Tante Josie sind umgekommen.«
    »Aber wie ist das passiert? Wann war das?«, stammelte Daisy.
    »Neunzehnhundertachtundsiebzig, im Oktober«, antwortete Tim. »Die Brandursache hat man nie genau festgestellt. Ich war damals gerade zu Besuch bei Gran, ich wollte nach Newcastle, auf die Universität. Das Feuer ist nachts ausgebrochen, und erst am anderen Morgen hat man es bemerkt, aber da war das Farmhaus nur noch ein Haufen Schutt und Asche. Es lag an der wenig befahrenen Straße, die vom Strand von Maenporth

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