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Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LESLEY PEARSE
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nach ihr gesucht? Sie hielt es für wahrscheinlicher, dass sie sie einfach abgeschrieben hatten, nachdem sie ihre Postkarte erhalten hatten. Obwohl sie das einerseits ja hatte erreichen wollen, tat es andererseits höllisch weh.
    Und dann war da noch Ellen. Josie hatte ihr endlich einen Brief geschrieben. Allerdings hatte sie unter dem Vorwand, sie werde in Kürze umziehen und ihr dann die neue Adresse mitteilen, keinen Absender angegeben. Sie arbeite als Fotomodell, hatte sie geschrieben (ohne jedoch näher darauf einzugehen), und habe viele neue Freunde gefunden. Was gelogen war. Die Londoner waren nicht sehr zugänglich, hatte sie festgestellt. Anders als in Cornwall konnte man nicht einfach jemanden in ein Gespräch verwickeln. Mit einer Freundin hätte sie in Pubs, Cafés oder tanzen gehen können, aber allein war das undenkbar, jedenfalls in London.
    Die Mädchen im Studio waren größtenteils viel älter als Josie. Sie waren clever und erfahren und ignorierten sie. Sogar Tina und Candy hatten sich ein wenig von ihr zurückgezogen. Sie plauderten zwar mit ihr, erkundigten sich, wie es ihr gehe, aber mehr wollten sie nicht mit ihr zu tun haben. Das war offensichtlich. Sie hatten sie nicht ein einziges Mal gefragt, ob sie Lust habe, sie irgendwohin zu begleiten, und sei es nur in ein Café auf eine Tasse Kaffee. Jetzt hatte sie diese schöne Wohnung und hätte alles dafür gegeben, wenn sie jemanden hätte einladen können.
    Beetle hatte sie für den Nachmittag und den nächsten Tag ins Studio bestellt, obwohl normalerweise keines der Mädchen samstagnachmittags oder sonntags arbeitete. Anscheinend ahnte er, dass sie einsam war und kein Geld mehr hatte, und hielt Arbeit für die Lösung beider Probleme.
    Nachdem sie alles eingeräumt hatte, setzte sie sich im Wohnzimmer auf den Boden, lehnte sich an die Wand und steckte sich eine Zigarette an. Sie wusste selbst nicht, warum sie rauchte, es schmeckte ihr überhaupt nicht. Zu Hause hatte sie nur ganz selten eine mit Rosemary gepafft. Aber in London schien jeder zu rauchen, die anderen Models auch, und sie wollte so sein wie alle andern.
    Als sie so dasaß und sich in der leeren Wohnung umschaute, fing sie unvermittelt an zu weinen und verstand gar nicht, warum. Sie hatte wie verrückt gearbeitet, um sich diese Wohnung leisten zu können, hatte die letzten drei Wochen an nichts anderes mehr gedacht, und jetzt kam sie sich so verlassen vor!
    Nach einer halben Stunde raffte sie sich auf, ging ins Bad und wusch sich das Gesicht. Es war ein kleines, aber sauberes und helles Bad. Der Anblick ihres Waschlappens, der Zahnbürste und des Handtuchs tröstete sie: Hier konnte sie alles an seinem Platz belassen, ohne Angst haben zu müssen, dass es geklaut wurde.
    »Und jetzt schmink dich und hör auf, dich selbst zu bemitleiden«, sagte sie laut zu ihrem Spiegelbild.
    Als Josie zwei Stunden später das Atelier betrat, empfing Beetle sie mit einem breiten Grinsen. »Hier, das ist für dich. Zum Einzug.« Er hielt eine riesige Tragetasche von Selfridges hoch.
    Josies Stimmung hob sich schlagartig. »O Beetle, das ist furchtbar lieb von dir! Was ist denn drin?«
    »Etwas Nützliches. Schau rein.«
    Es war eine dicke, weiche Daunensteppdecke mit pinkfarbenem Satinbezug. Abgesehen von der kratzenden grauen Decke aus der Kammer in der Westbourne Park Road hatte sie kein Bettzeug, und wenn Beetle nicht mitgedacht hätte, wäre ihr heute Nacht nichts anderes übrig geblieben, als in ihren Kleidern zu schlafen.
    Sie umarmte ihn unter Tränen.
    »Schon gut, schon gut«, brummelte er. »Du machst mich ja patschnass, und außerdem ruinierst du dein Make-up. Bob wartet schon. Ach ja, was ich dir noch sagen wollte: Das Shooting morgen machst du mit Mark Kinsale.«
    Josie riss Mund und Augen auf. Sie hatte schon von Mark Kinsale gehört, er war ein berühmter Fotograf. Von den anderen Mädchen wusste sie, dass er regelmäßig auf der Suche nach neuen Talenten in Beetles Studio kam.
    »Ich?«, fragte sie einfältig. »Wieso ich?«
    Beetle lachte. »Weil du jung und hübsch bist. Was hast du denn gedacht?«
    Die vier Stunden mit Bob vergingen wie im Flug. Josie machte es nichts aus, sich in einer ziemlich aufreizenden Pose mit gespreizten Beinen auf einen Stuhl zu setzen oder ihren BH auszuziehen und die Bluse offen stehen zu lassen, weil sie mit den Gedanken ganz woanders war. Sie sah sich bereits in Abendrobe, Brautkleid und Pelzmantel.
    Zusätzlich zu den fünfzehn Pfund für dieses

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