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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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ernähren wussten. Die Natur war ein Wunder, Anpassungsfähigkeit ein göttliches Geschenk, selbst wenn dadurch manchmal die eine oder andere Scheußlichkeit zum Vorschein kam.
    Carmen hatte sich stets auf die Liebe konzentriert, wusste von ihrem überdurchschnittlich gutem Instinkt und ihrem leichten Hang zur Hellsichtigkeit. Aber sie hatte nie so ganz ihre Augen verschlossen vor dem Bösen, wie der Rest ihrer Familie. Sie wusste von diesen Wesen und sie wusste auch, dass sie viel Leid zu tragen hatten. Obwohl eine Legende auch davon berichtete, dass sie enorme Kraft zur Liebe besaßen und zudem die pure sexuelle Energie in sich trugen.
    „Wir haben leider niemanden erreicht“, meinte die junge Assistentin nach einer Weile und Carmen versuchte, die Gedanken beiseite zu schieben und sich wieder zu konzentrieren.
    „Was bedeutet das nun für mich?“, fragte sie, ahnte aber schon die Abfuhr, die kommen würde.
    „Das bedeutet, dass wir Sie nicht zu Herrn Jäger hinauf lassen dürfen. Besuche sind nur mit Einverständnis des Gastes möglich und da wir weder Frau Myrthe, noch Herrn Jäger erreichen können ...“
    „Verstehe!“, antwortete Carmen knapp und machte sich auf den Weg. Eine Nachricht zu hinterlassen machte keinen Sinn. Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen.
     

28 . Kapitel
     
     
     
     
    Emmi träumte mit offenen Augen. Das rotäugige Biest lag direkt auf ihr, doch sie hatte ke ine Angst mehr vor ihm. Entweder hatte er sie emotional gelähmt, oder aber es drohte keine Gefahr ... nicht nachdem, was sie miteinander erlebt hatten. Sie verstand es zwar nicht und schob es auf den außergewöhnlichen Sex, aber ihr Hirn verweigerte jede Art von Entsetzen.
    Außerdem schlich sich gerade wieder der Traum aus fernen Tagen in ihr Bewusstsein und lenkte sie ab, obwohl sie wach war und eigentlich etwas zu Aron sagen wollte. Doch der Traum war so drängend, so massiv, dass er wie flüssig gewordene Filmteile über eine imaginäre Leinwand schwappte und augenblicklich mit der Handlung begann. Nur, dieses Mal dauerte die Sequenz länger, als beim Flash zuvor.
     
    „Mach‘ schon! Ich habe nicht ewig Zeit!“, brummte er und klopfte ein letztes Mal neben sich auf den Boden. „Für deine heilige Unschuld kann ich jetzt freilich nicht mehr garantieren, M ädel!“, neckte er mich und obgleich ich sehr verärgert war, weil er meinen Fluchtversuch vereitelt hatte, konnte ich nicht umhin, vor Erregung zu erschauern. Es war der reinste Wahnsinn, der mich seit unserer Begegnung befallen hatte, aber die Anziehung zwischen uns war nicht zu leugnen – war es von Anfang an nicht gewesen. Als würden sich unsere Seelen kennen. Aus einem Vorleben oder auch nur aus Träumen.
    Doch diesem Gefühl konnte ich natürlich nicht nachgeben. Dafür war ich viel zu streng und moralisch korrekt erzogen worden. Also riss ich mich am Riemen und setzte mich mit versteinerter Miene neben ihn. Er grunzte zufrieden und zwinkerte dem Pferd zu, als hätte er mit dem Gaul gewettet, wie weit ich es maximal schaffen würde. So ein verfluchter Idiot!
    „Und wohin soll uns diese unsinnige Reise nun bringen, außer in noch unwegsameres Gelände?“, fragte ich mürrisch, weil er die ganze Zeit so selbstgefällig lächelte.
    „Nach Hause, meine Süße. Nach Hause.“
    „Na, toll! Von dort komme ich gerade“, zischte ich, doch sein Blick wurde finster.
    „Ein Schlachtfeld ist Niemandes Zuhause!“, grollte er und machte deutlich, dass er diesbezüglich nicht mit sich Spaßen ließ. Offenbar hatte er schon zu viele Grausamkeiten gesehen, erlebt oder selber angerichtet.
    „Das habe ich auch nicht gemeint. Mein Zuhause ist natürlich dort, wo mein Bruder ist und der ist ...“
    „Ich weiß wer dein Bruder ist, Kleine“, unterbrach er mich streng und ich blickte überrascht auf. Selbst im Sitzen war der grobe Klotz gut einen Kopf größer als ich.
    „Du kennst Jakob? Meinen Bruder?“
    „Wenn er Myrthe heißt, weiß ich genau wer der Kerl ist!“ Und das saß so dermaßen, dass ich laut aufstöhnte und entsetzt die Hand vor den Mund schlug. Instinktiv versuchte ich mehr Abstand von ihm zu bekommen, denn wenn er meinen Bruder kannte und mich absichtlich gefangen genommen hatte, dann konnte das nur bedeuten, dass er Lösegeld wollte ... oder Rache. Ich kannte zwar nicht seinen Namen und wollte ihn am liebsten auch nie erfahren, doch mir wurde klar, dass er meinem Bruder schaden wollte. Mit mir als Druckmittel! Das also war der

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