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Wer hat Alice umgebracht?

Wer hat Alice umgebracht?

Titel: Wer hat Alice umgebracht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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ja heraus, wer etwas gegen dich und diese Alice hatte.“
    „Und ich werde mit einigen Professoren und Leuten aus der Verwaltung reden“, kündigte Elliot an. „Schließlich war ich mal Gastdozent für Bildhauerei an der Glasgow School of Art. Ich werde so tun, als wollte ich mich wieder bewerben. Und bei der Gelegenheit werde ich meine Nase in die Gerüchteküche stecken. Denn bekanntlich wird an Universitäten unheimlich gerne getratscht. So wie überall, wo sich viele Menschen zusammenfinden.“
    „Was kann ich selbst denn tun?“, fragte ich. „Ich will hier nicht so nutzlos herumsitzen, sonst kriege ich noch die Krise.“
    Es war total toll, dass Elliot und Cameron sich so für mich einsetzten. Vor allem der alte Bildhauer riskierte einiges, indem er mich versteckte. Wenn mich die Polizei in seinem Atelier fand, würde man ihn wegen Beihilfe oder Ähnlichem anklagen. Da machte ich mir keine Illusionen. Und gerade deshalb wollte ich ihm irgendwie meine Dankbarkeit zeigen.
    Elliot stand auf.
    „Für dich ist es momentan am besten, wenn du dich hier in der Hütte verschanzt, Lindsay. Wenn du Lust hast, kannst du ein bisschen für Ordnung sorgen. Du wirst sicher schon bemerkt haben, dass in meinen heiligen Hallen die weibliche Hand fehlt. Ansonsten denkst du vielleicht noch mal intensiv darüber nach, wer dir etwas Böses antun würde. Aber wenn du dich einfach nur ausruhen willst, ist das für mich auch okay. Ich kann mir vorstellen, dass du nach den Aufregungen der letzten Zeit ziemlich erschöpft bist. Cameron und ich werden so schnell wie möglich zurück sein. – Ach ja, und wenn es klopft, darfst du auf keinen Fall öffnen.“
    Das war mir natürlich auch klar. Der alte Künstler und sein athletischer Neffe nickten mir freundlich zu, dann waren sie verschwunden. Und ich war plötzlich wieder allein.
    Doch nun waren die Karten neu gemischt worden. Hier fühlte ich mich zum Glück nicht mehr einsam und verlassen wie in der Arrestzelle im Polizeipräsidium. Ganz im Gegenteil, Elliots Atelier war für mich eine sehr angenehme Umgebung. Vielleicht lag es daran, dass ich hier schon mehrere Monate zugebracht hatte, um mein Praktikum zu machen. In der Zeit hatten der Alte und ich mit vereinten Kräften ein tolles Kunstwerk geschaffen: eine Sphinx aus verrosteten Zahnrädern und Metallverstrebungen. Die Räume waren mir vertraut, und das liebenswerte Chaos hatte für mich überhaupt nichts Erschreckendes an sich.
    Dennoch begann ich, wenigstens den Abwasch zu erledigen und die Regale und Böden zu säubern. Ich musste jetzt einfach etwas tun, zum stumpfen Herumsitzen hatte ich im Präsidium mehr als genug Zeit gehabt. Außerdem wollte ich Elliot meine Dankbarkeit beweisen. Er sollte nicht glauben, dass ich seine Unterstützung für selbstverständlich hielt.
    Und Cameron?
    Er kannte mich ja noch viel weniger als sein alter Onkel. Wir hatten zwar einige Stunden im selben Raum an der Kunstakademie verbracht. Aber da war er das Aktmodell und ich die Künstlerin gewesen. Wir hatten überhaupt nicht miteinander geredet. Beschämt erinnerte ich mich daran, wie ich später mit den anderen Mädels aus dem Aktzeichenkurs blöde Witze über die Modelle gerissen hatte. So nach dem Motto: Wer so muskulös ist und so gut aussieht, der kann doch nichts in der Birne haben. Und nun war ausgerechnet einer dieser Schönlinge unterwegs, um mir völlig uneigennützig zu helfen.
    Ich glaubte nämlich nicht, dass Cameron etwas von mir wollte. Ich bin nämlich nicht gerade ein Topmodel. Okay, wenn ich mich richtig ausgiebig style, dann kann ich auch eine Hübsche sein. Aber das würde sicher nicht ausreichen, um einen Typen wie Cameron zu beeindrucken. Wer so aussah wie er, konnte doch praktisch jedes Mädel haben. Und dazu war er noch ein aufregender Typ, den immer eine Aura von Abenteuer umgab.
    Während ich heißes Wasser ins Becken laufen ließ, Handspülmittel zufügte und riesige Schaumberge produzierte, musste ich über mich selbst schmunzeln. Kaum war ich der unmittelbaren Gefahr entronnen, hatte ich nichts anderes als einen gut gebauten Adonis im Kopf. Aber vielleicht war es einfach nur gesund, an etwas Schönes zu denken. Denn wenn ich mir über meine Zukunftsaussichten allzu sehr den Kopf zerbrochen hätte, wären die Depressionen vorprogrammiert gewesen. Im Moment war mein Leben nämlich in eine Sackgasse geraten.
    Was würde geschehen, wenn ich meine Unschuld nicht beweisen konnte? Sollte ich ins Ausland fliehen? Aber

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