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Werben

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Titel: Werben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Zimmermann
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schießt knapp am Tor vorbei. Jasmin flüstert ihm etwas ins Ohr. Chris sieht betreten aus und macht eine Mine wie nach sieben Tagen Hagelwetter. Ich weiß nicht, was er nun im Gegenzug Jasmin ins Ohr sagt, aber es scheint sie emotional sehr zu bewegen. Sie flüchtet zum Ausgang und ward nicht mehr gesehen.
    Zu Chris eilend frage ich laut: »Alter, was hast du denn gemacht, dass sie abgehauen ist?«
    »Sie hat mir eben offenbart, dass sie bereits einen Freund hat! Mist. Das wusste ich nicht.«

Achtes Kapitel

    Coming home

    »Roarrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.«
    Was hier so schön klingt wie ein 6-Zylinder-Sportwagen, ist gar keiner, sondern mein Freund Chris, der sich im Freien von seinem Mageninhalt verabschiedet. Ich sitze tröstend neben ihm und bin versucht, die neue olympische Disziplin Synchron-Brechen zu starten, lasse es aber sein.
    Der arme Chris war am heutigen Abend genau so auf Du und Du mit dem Alkohol wie ich. Seine Episode mit Jasmin scheint ihm natürlich zusätzlich auf den Bauch geschlagen zu sein.
    Ich lege ihm zuversichtlich die Hand auf seine Schulter: »Ne. Ne. Die war echt nett. Schade, dass das nix gegeben hat!«
    Hoppla. Umgehend fängt Chris gar an, zu weinen. Das waren wohl nicht die tröstlichen Worte, die er hören wollte. Derweil kommen Lea und Perry aus der Disco. Perry bewegt sich so, als ob er immer noch tanzen würde. Federnden Schrittes nähert er sich uns mit meinem Schätzchen und einem Hüftschwung, der auf sehr bequeme Unterwäsche schließen lässt.
    »Och Mensch. Was ist denn mit deinem Freund los? Und, wo ist eigentlich diese nette Jasmin?«, erkundigt sich Prinzesschen.
    Chris schluchzt erneut heftig auf: »Ich will nicht mehr Single sein. I-I-Ich hab’s so satt.«
    Ich fange Leas Blick auf … interessiert und sehr besorgt schaut sie zu meinem Freund.
    Nun kommt auch Jan mit seiner Cousine aus der Tür. Er strahlt wie der vierte Block des Kernkraftwerks Tschernobyl und winkt mir zu: »Hey. Ich bin jetzt weg. Petra und ich fahren. Können wir jemanden mitnehmen?«
    Wir überzeugen Petra, dass sie Chris, Perry und mich nach Hause fährt – sie ist bereit das zusätzliche Stück bis nach Düren zu fahren.
    Unter Sicherheitsvorkehrungen, die sonst nur dem Präsidenten der USA zuteilwerden, hieven wir den total aufgelösten Chris in das Auto.
    Jan nimmt vorne Platz, der Rest der Gruppe auf der Rücksitzbank. Ich positioniere meine Baseballkappe vor Chris Mund, um sicher zu gehen, dass er den neuen Golf nicht versaut. Auch wenn er mit seiner Kotze, die größtenteils aus Sekt bestehen dürfte, das Fahrzeug auf den Namen Kotztanik taufen könnte. Glücklicherweise laufen wir nicht Gefahr, einem Eisberg ausweichen zu müssen.
    Kaum sitzend bemerke ich, dass ich etwas vergessen habe. Richtig! Prinzesschen steht noch auf dem Bürgersteig und friert sich die Füße ab. Ich steige erneut aus, um ihr Auf Wiedersehen zu wünschen.
    »Tut mir leid. Den Abend habe ich mir anders vorgestellt. Sollen wir das nochmals wiederholen?«, sage ich und setze meinen besten Dackelblick auf.
    Sie schaut mir tief in die Pupillen: »Klar. Das war trotzdem sehr lustig. Deine Freunde sind alle sehr nett gewesen. Jasmin und ich haben sogar Telefonnummern ausgetauscht.« Ein weiteres Schluchzen von Chris ist zu hören. »Vielen Dank, Andy. Das war ein toller Abend. Das wiederholen wir auf jeden Fall. Chris und die anderen können ja auch mitkommen.« Sie blickt ins Auto zu dem armen Chris. Nun setzt sie einen Dackelblick auf.
    Sie küsst mich wiederholt auf die Wange. Meine Knie werden Wackelpudding und ich stütze mich auf einem der Poller am Gehsteigrand ab, um nicht den Halt zu verlieren. Ich habe die Augen geschlossen und wünschte die Zeit würde stehen bleiben.
    Tuuuuut!
    Petra hupt ungeduldig mit dem elektrischen Horn ihres Golfs.
    »Ja, ja. Ich komme ja schon!«, antworte ich.
    Mutig setze ich Lea im Gegenzug einen Kuss auf die Wange, nahe ihrem hübschen Schmollmund. Sie schreckt nicht zurück und ich steige ins Auto, meinem fliegenden Teppich entgegen einem Himmel voller Geigen.
    Wir sind schon längst auf der Autobahn, als ich merke, dass ich Lea immer noch zuwinke. Mein Herz ist so warm, dass ich meine Missgeschicke der letzten Tage vergesse und nur noch an sie denken kann.
    »Ich werde mir nie wieder meine Backe waschen!«
    »Was … haste gesagt?«, gähnt mich Chris an.
    » Ähhh . Nichts. Gleich muss ich zuhause noch die Wäsche waschen!«, sage ich so, dass es jeder hören kann.
    Chris

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