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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Butler, Sir. Tut mir wirklich Leid, aber Mr. Lester ist nicht im Haus. Er wird auch die gesamte Nacht unterwegs sein. Außerdem sollten Sie sich an die Regeln halten.«
    »Wie sehen die denn aus?«
    »Ohne Voranmeldung können Sie mit Mr. Lester nicht sprechen, Sir. Daran müssen Sie sich leider halten. Sie können es noch mal versuchen.«
    »Danke für den Tipp. Noch eine Frage. Sie wissen auch nicht, wo ich Mr. Lester finden kann?«
    »Bitte? Was erlauben Sie sich? Ich würde nie sagen, wo sich mein Chef aufhält.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte ich lachend. »Sie sind ja nur der Butler.«
    Er legte auf, aber damit war ich nicht fertig und auf keinen Fall zufrieden. Für mich stand fest, dass der Mann mehr wusste. Es stand weiterhin fest, dass es eine Verbindung zwischen Lester und Maxine Wells gab. Er hatte angerufen. Maxine befand sich in seiner Gewalt, aber er hatte nicht gesagt, wo er sich aufhielt.
    Gut, der Butler war zum Schweigen verpflichtet. Ich, als Butler, hätte nicht anders gehandelt, aber ich würde ihm auf die Pelle rücken, und ich war gespannt, ob er auch einem Beamten von Scotland Yard Widerstand entgegensetzte.
    »Wo wohnt Lester?« Die Frage hatte ich an Carlotta gerichtet, die kurz überlegte.
    »Nicht weit von hier. Über den Hügel hinweg...«
    »Fährst du mit?«
    Plötzlich leuchtete es in ihren Augen. »Und ob ich mitfahre. Ich tue alles, um Maxine zu retten.«
    Ich schaute kurz auf Suko, der wusste, was seine Aufgabe sein würde. Er würde hier im Haus bleiben und auf Amos Irving achten.
    Carlotta und ich eilten nach draußen. Den Wagenschlüssel hielt ich schon in der Hand.
    »Was hast du für ein Gefühl, Carlotta?«
    Sie gab mir die Antwort erst, als wir einstiegen. »Kein gutes, John. Das hättest du auch nicht, wenn du diesen Lester kennen würdest. Er ist ein menschliches Schwein, hat Max mal gesagt.«
    »Da wird sie wohl Recht haben...«
    ***
    Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht wie ein Mann wie Richard Lester wohl wohnen würde, doch als ich sein Haus sah, zu dem natürlich eine Zufahrt hinführte, konnte ich nur den Kopf schütteln. Protz und Kitsch reichten sich hier die Hände. Es war ein Haus, das vielleicht ein Schloss hätte werden sollen. Zwischendurch musste wohl der Architekt gestorben oder dem Wahnsinn verfallen sein, denn spielerisches Rokoko mit Glas und Stahl zu mischen, das schlug dem Fass den Boden aus. Kleine Gauben und Türmchen auf der einen Seite und das Vordach an der Fassade zeigten dieses typische verspielte Muster mit den geschwungenen Linien, die zudem knochenbleich gestrichen worden waren. Dahinter stemmte sich das Glas in die Höhe, sodass die obere Etage wie die breite Platte eines Aussichtsturms aussah.
    »Schrecklich«, murmelte ich.
    »Das sagt Max auch immer.«
    Es gab an der Tür einen vergoldeten Klopfer, aber auch eine Klingel in einen Goldrahmen eingefasst.
    Ich schellte.
    Ein Signal war im Haus nicht zu hören, aber durch die Gegensprechanlage klang die Stimme des Butlers.
    »Sie wünschen?«
    Ich hatte mich für die harte Tour entschieden. »Machen Sie schnell auf! Polizei!«
    »Bitte?«
    »Öffnen Sie!«
    Mein barscher Ton musste ihn wohl eingeschüchtert haben, denn er öffnete tatsächlich. Er kam sogar selbst, und wir sahen einen Mann vor uns, der lang und hager war. Tatsächlich zeigte sein Gesicht einen blasierten Ausdruck, und natürlich trug er die Kleidung eines Butlers. Da passte auch die gestreifte Weste.
    Ich zeigte ihm einen Ausweis. Der Mann erinnerte sich. »Sie sind der, mit dem ich gesprochen habe.«
    »Genau.«
    »Ich kann Ihnen nicht helfen. Mr. Lester ist nicht im Haus. Mehr werde ich nicht sagen.«
    Ins Haus gingen wir trotzdem. Ich schob den Butler mitsamt der Tür zurück und blieb auf einem scheußlichen Marmorboden stehen. Carlotta folgte mir.
    »He, was soll das? Sie haben nicht das Recht...
    »Ob ich das habe oder nicht, ist mir egal. Ich will wissen, wo ich Ihren Chef finde?«
    »Er hat heute seinen freien Tag.«
    »Super. Und wo verbringt er ihn?«
    »Da ist...«
    »Reden Sie!« Ich war die Ausflüchte leid und trat noch näher an ihn heran.
    Das gefiel ihm nicht, er wich zurück, aber er nickte dabei. »Gut, ich weiche der Gewalt.«
    »Die habe ich nicht angewendet.«
    »Mr. Lester befindet sich mit Freunden auf der Jagd. Sie sind die ganze Nacht weg.«
    »Bitte?«
    »Es ist nicht gelogen.«
    »Sie jagen in der Dunkelheit?«
    »Ob Sie jagen, weiß ich nicht. Es kann auch sein, dass sie feiern

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