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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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einmal sprechen kann ... Fangen wir erst gar nicht mit dem Thema an. Dave wird sich bei Ihnen melden.«
    Als Rhonda mit der Behandlung fertig war, suchte sie ein Paar Krücken heraus, erklärte ihnen, dass Cilla ihren verletzten Fuß nicht belasten durfte, und packte sauberes Verbandsmaterial sowie drei verschiedene Antibiotika ein. Eines war für ihre Lunge, führte sie aus, und die anderen beiden waren für ihren entzündeten Fuß. »Sorgen Sie dafür, dass sie alle Medikamente nimmt«, sagte sie ihnen. Und zu dem Mädchen sagte sie: »Cilla? Du musst jede einzelne Pille nehmen. Nicht schummeln, okay? Cilla? Hörst du mich, Schatz?«
    Cilla schlug zum ersten Mal die Augen auf. Rhonda lächelte und sagte: »Gut. Du kennst deinen Namen. Ich habe hier ein Paar Krücken für dich. Du bist eine sehr kranke junge Dame, aber es wird dir bald wieder besser gehen, wenn du tust, was ich sage. Dein Fuß tut bestimmt höllisch weh. Benutz also die hier, okay?« Sie hielt die Krücken hoch.
    Cilla wich zurück wie ein Hündchen, das damit rechnete, geschlagen zu werden. Rhonda streckte die Hand aus und streichelte sanft ihren schmutzigen Kopf. »Keine Angst«, besänftigte sie das Mädchen. »Bei uns bist du in Sicherheit.«
    »Ich kann sie zum Krankenhaus fahren, wenn Sie glauben, dass ihr die Fahrt dorthin nicht schadet«, schlug Kate vor. »Jenny kann hinten bei ihr sitzen«, - worauf Jenn absolut keine Lust hatte, weil ihr das stumme Mädchen einen Schauer über den Rücken jagte, und sie roch so übel, dass Jenn überzeugt war, dass es auf sie abfärben würde -, »und wenn Sie vorher anrufen ...«
    »Kate, bei ihren Problemen ...? Sie wird sich im Krankenhaus zu Tode fürchten. Ich würde sie ja selbst mit nach Hause nehmen, aber sie muss Tag und Nacht beaufsichtigt werden. Sie muss die Medikamente nehmen. Glauben Sie ...? Ich bitte Sie nicht gerne, aber ich weiß, dass Bruce meistens zu Hause ist.«
    Kate zögerte nicht, was Jenn nicht überraschte. Ihre Mom kannte die Heilige Schrift in- und auswendig, und sich um Kranke zu kümmern, kam bestimmt irgendwo in einem der Testamente vor. »Helfen Sie uns, sie zum Auto zu bringen«, sagte Kate. »Sie kann sich mit Jenny das Zimmer teilen, bis Dave ihre Familie gefunden hat.«
    Na klasse, dachte Jenn. Sie konnte es kaum erwarten.
    Alle kamen nach draußen, als Kate und Jenn nach Possession Point zurückkehrten. Selbst Annie verließ ihren Wohnwagen, da ihr die Jungs erzählt hatten, dass sich ein halbtotes Mädchen unter ihrer Behausung versteckt hatte und sie in der Nacht in ihrem Bett hätte umgebracht werden können. Jenn hatte sie gefunden, und sie war voller Blut und hatte Schaum vorm Mund, als hätte sie die Tollwut, war Peteys Beitrag. Sein Vater hatte ihm eine Ohrfeige verpasst und ihn gewarnt, die Klappe nicht so weit aufzureißen, aber seine Geschichte hatte Annie so neugierig gemacht, dass sie sofort ihre Arbeit liegen ließ, als sie das Auto hörte.
    Alle bemerkten sofort den Gestank des Mädchens. Die Jungs riefen: »Bäh!«, und balgten sich, um einen besseren Blick auf sie zu erhaschen. »Dad sagt, sie heißt Cilla«, schrie Petey. »Hey, Cilla! Hey, Cilla!«, rief Andy.
    Bruce packte beide Jungs an der Schulter und schüttelte sie ordentlich. Das Mädchen wich zurück und sah sich ängstlich um. Dann streckte sie die Hand nach Annies Wohnwagen aus. »Immerhin weiß sie, wo sie ist«, bemerkte Bruce.
    Gemeinsam versuchten sie, Cilla aus dem Auto und ins Haus zu bringen, aber es wurde schnell klar, dass das Mädchen ganz andere Pläne hatte. Sie fing an, sich zu wehren. Sie gab undeutliche Laute von sich, als wollte sie ihnen etwas sagen, und streckte die Hand mit gespreizten Fingern zum Wohnwagen hin.
    »Lieber Herrgott. Sie kann doch nicht wirklich da rein wollen«, sagte Kate und fügte schnell hinzu: »Entschuldigen Sie, Annie, aber...«
    Annie hob die Hand. »Kein Problem. Und da ist sowieso nicht genug Platz.«
    Aber es war nichts zu machen. Jeder Versuch, den sie unternahmen, Cilla in das graue mit Schindeln bedeckte Haus zu bringen, wurde von ihren Armen, ihren Beinen, ihren Schreien, ihrem durchgedrückten Kreuz und ihrem hin- und hergeworfenen Kopf vereitelt. Bruce sagte, dass sie wohl keine Wahl hätten, und Kate stimmte ihm zu. Die Jungs riefen: »Mann! Das ist nicht fair! Wir wollten sie haben!«, und stapften die Stufen zur wackeligen Veranda hoch, bevor ihr Dad sie noch einmal züchtigen konnte. Kate sagte: »Annie?«, und Jenn wartete gespannt,

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