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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Hause, ohne T-Shirt, BH und den ganzen Rest.«
    Sie spürte, wie ihr unter seinem Blick ganz heiß wurde. Na gut, sie hatten sich ausgezogen und waren in sein Schlafzimmer rübergegangen. Aber das war alles gewesen. Danach war überhaupt nichts passiert. Die unüberhörbare Ankunft seines fiesen Bruders hatte dafür gesorgt. In dem Augenblick war sie enttäuscht gewesen ..., dachte sie zumindest. Später war sie dann, ehrlich gesagt, erleichtert. Sie schlüpften wieder in ihre Klamotten zum Klang der Küchenschränke, die auf- und zugeworfen wurden während Dylans gieriger Suche nach Lebensmitteln. Sein »Oh, Mann« plus diverser Schimpfworte ließen erkennen, dass er nicht fand, was er suchte.
    Squat war auch enttäuscht, aber auf eine andere Art. Er zog sich die Hose über seinen stimulierten Intimbereich. Selbst als er die Jeans wieder anhatte, konnte man die Wölbung noch sehen. Sie flitzten aus seinem Schlafzimmer zurück ins Arbeitszimmer. Und als der verabscheuungswürdige Dylan sein akneverseuchtes Gesicht durch die Tür steckte, saßen sie auf der Couch und guckten MTV auf dem Flachbildfernseher.
    »Hey!«, rief er. »Wusste gar nicht, dass ihr auch da seid. Wie läuft’s, kleiner Bruder? Hast du die Lesbe schon umgedreht?«
    »Halt die Klappe«, gab Squat zurück.
    »Gute Idee«, fiel Jenn ein. Um ihre Worte zu bekräftigen, legte sie ihre Hand auf Squats Oberschenkel. Als Dylan das sah, fing er laut an zu lachen.
    »Das soll mich überzeugen?«, fragte er Jenn. »Hast du es schon mit der heißen Rothaarigen getrieben?«
    Squat sah sie an. Sie erklärte: »Er meint Annie Taylor. Nein, Dylan. Entgegen deiner Annahme mach ich es nicht mit Frauen.«
    »Klar«, sagte er. Dann wandte er sich an Squat: »Glaub mir, Squatster, du verschwendest deine Zeit. Wie weit bist du schon gekommen? Ich wette, sie war noch nicht sehr zuvorkommend. Na gut, Zunge hattet ihr. Aber mehr wird’s für dich nicht geben, Bruder.«
    »Hau ab und lass uns endlich in Ruhe«, forderte Squat ungehalten. »Denn eins sage ich dir: Wenn du nicht gleich die Kurve kratzt ...«
    »Klar, Bruder. Wie du willst«, erwiderte Dylan. »Aber komm nicht heulend angekrochen, wenn bei der nichts läuft, alles klar? Denn das steht dir bevor: nix, nada , Nullkommanichts.«
    Squat zuckte, als wolle er es seinem Bruder zeigen, doch der verzog sich schnell in sein Zimmer. Er knallte die Tür, und kurz danach hörte man Musik. Auf voller Lautstärke. Bei dem Krach bekamen sie von dem MT V-Programm nicht mehr viel mit.
    Danach hatte es kaum Gelegenheiten gegeben, um mit Squat allein zu sein. Es war so viel passiert: Cilla, Nera, die ganze Selkie-Geschichte, ihr Durchfallen bei den Fußball-Testspielen ... Und um ganz ehrlich zu sein, hatte sie während der ganzen Zeit gar nicht an Squat gedacht. Jedenfalls nicht so, wie er scheinbar an sie dachte. Jenn hatte deswegen ein schlechtes Gewissen. Aber da konnte man nichts machen.
    Deshalb sagte sie: »Du meinst oben bei euch zu Hause. Aber ... Wir sind doch Freunde, oder nicht? Ich dachte, wir wären Freunde.«
    »Wir sind mehr als Freunde«, gab er zurück. »Jedenfalls waren wir das. Du weißt, was ich meine. Wenn Dylan an dem Tag nicht nach Hause gekommen wäre ... Dann wäre was zwischen uns gelaufen.« Sein Gesicht wurde immer röter. Er sah so süß aus, wenn er rot wurde, dass Jenn ihn am liebsten in den Arm genommen hätte, denn er war so lieb, so anständig, so gutmütig, eben Squat. Aber ihr war auch klar, dass das alles war, was sie von ihm wollte. Das andere ... Das war nur Spielerei gewesen. Sie hatte versucht, es sich einzureden. Sie hatte herausfinden wollen, ob da etwas dran war, was Annie Taylor und sogar der ekelhafte Dylan über sie sagten. Noch war sie sich nicht sicher. Aber sie würde es bald wissen. Und wenn sie so weit war, würde sie die Wahrheit akzeptieren.
    Sie sagte: »Ich glaube, ich wollte gar nicht, dass was zwischen uns läuft. Ich dachte , ich wollte es. Und vielleicht hätte ich es sogar durchgezogen, aber das wäre ziemlich blöd von mir gewesen.«
    »Na vielen Dank«, sagte er bitter.
    »Ach, komm. Schau doch mal«, wollte sie ihn aufmuntern. »Wir sind doch erst fünfzehn.«
    »Na und? Andere Kids ...«
    »Klar. Haben schon mit zwölf Sex. Dylan hatte sicher mit neun Jahren seinen ersten Sex, wenn er sein Ding da überhaupt schon hochgekriegt hat. Aber du und ich? Wir sind anders, Squat. Und selbst wenn wir es nicht wären ... Ich bin mir einfach nicht sicher.«
    Squat warf

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