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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Ist er tatsächlich ... was denkt er sich bloß ...er landet noch im Gefängnis , und das wird seinen Vater umbringen .. .fünfzehn Jahre alt, fünfzehn Jahre alt, fünfzehn Jahre alt... kann nicht sein, unmöglich ... unmöglich, unmöglich... Ich kann es sehen, sein Gesichtsausdruck sagt mir...
    »Da ist nichts zwischen uns, Mr Darrow«, versicherte Becca ihm. »Ich meine, zwischen mir und Seth ... Ich meine, wir sind nur Freunde und nutzen die Hütte hier nicht ... Ich meine, es ist nicht so, wie es aussieht. Ich wohne hier, das ist alles.«
    »Wer sind deine Eltern? Wo ist deine Familie?«
    Becca bat Seth mit Blicken um Hilfe. Ralph Darrow kannte sie nicht, hatte ihn bisher nur von Weitem gesehen. Sie wusste, dass Seth dem alten Mann sehr nahe stand. So nahe, wie sie ihren eigenen Großeltern gewesen war. Aber mehr wusste sie nicht. »Großvater sieht das nicht so eng«, traf nicht mehr zu, wenn es um unerlaubtes Betreten ging, wenn jemand fremdes Eigentum benutzte, als würde es ihm gehören, oder wenn jemand wie eine Ausreißerin aussah, denn was sonst sollte er glauben?
    »Ich habe ...« Wie soll ich es ihm sagen, dachte Becca. Was soll ich ihm sagen, das er glauben kann? Wie kann ich den schmalen Grat zwischen Wahrheit und Lüge überbrücken? Wie kann man in solch einer komplizierten Welt sicher sein? »Ich habe keine Familie hier«, sagte sie schließlich.
    »Was soll das heißen?«, fragte Ralph Darrow sie.
    Da sagte Seth: »Grandpa, sie hat niemanden auf der Insel. Sie sollte bei Carol Quinn unterkommen. Ihre Mutter hat sie hierhergebracht, damit sie erst mal bei Carol Quinn bleibt. Aber als sie an ihrem Haus ankam und erfuhr, dass Carol gestorben war ...«
    »Aber wenn mich nicht alles täuscht«, fiel Ralph ein, »ist Carol Quinn schon im letzten September gestorben, Seth. Willst du mir erzählen, dass ihre Mutter sie auf Carol Quinns Türschwelle abgesetzt hat, ohne sicherzugehen, dass sie auch ins Haus hineinkommt? Ohne Ms Quinn zu begrüßen und zu sagen >Hier ist meine Tochter, Ma’am, und sie bleibt erst mal bei Ihnen. Wie lange, weiß ich nicht. Warum, weiß ich auch nicht.< Das soll ich dir glauben?«
    Lügt schon wieder ; und wer weiß, wie lange noch ... was ich weiß, und das ist nicht alles...
    Becca sagte hastig: »Meine Mutter und ich haben versucht, vor meinem Stiefvater zu fliehen. Aber wir wussten, dass er uns verfolgen würde, wenn er könnte, deshalb wollte sie, dass ich bei Carol Quinn bleibe, während sie für uns beide eine Bleibe in Kanada sucht. Dort ist sie jetzt, aber ich weiß nicht genau, wo ... ich meine, ich habe ihre Adresse nicht ..., denn ich hatte ein Handy, und das habe ich verloren, und ich habe bei Debbie Grieder im Cliff Motel gewohnt, aber ich musste dort weg, weil der Sheriff kam, aber er hatte gar nicht nach mir gesucht, das habe ich nur gedacht, und deshalb bin ich da weg.«
    »Sie hat erst im Dog House gewohnt«, fügte Seth hinzu. »Da habe ich deine Campingausrüstung zuerst hingebracht. Du kennst doch das Dog House. Die alte Kneipe in Langley?«
    Ralph warf ihm einen Blick zu. »Ich habe zweiundsiebzig Jahre hier gelebt, Seth.«
    »Tut mir leid. Ich hab nur versucht ...«
    »Lass es lieber«, unterbrach Ralph ihn scharf. »Immer wenn du etwas versuchst, handelst du dir Ärger ein.«
    Becca sah an Seths Gesichtsausdruck, wie sehr ihn das verletzte, und sie hörte nicht fair ... keine Entschuldigung diesmal... wenn Leute einen brauchen, und du hast immer gesagt... das Richtige oder nicht... nicht dumm, aber wird er je ... Da wusste sie, dass sie eine Kluft zwischen Seth und seinem Großvater geschaffen hatte.
    »Das ist nicht fair«, lehnte Seth sich auf, und er klang wie benommen. »Sie brauchte Hilfe, und du hättest ihr auch geholfen an meiner Stelle. Ich bin sicher, dass du ihr geholfen hättest, Grandpa.«
    »Das werden wir nie herausfinden«, erwiderte Ralph. »Und weißt du, warum? Weil du mir nicht gesagt hast, was los ist. Du hast mir gar nicht die Gelegenheit gegeben, etwas zu unternehmen. Und das, mein Junge, ist nur einer von den vielen Fehlern, die du begangen hast. Begreifst du das?«
    »Ich hab nur versucht ...«
    »Seth, du hast viele Fehler gemacht über die Jahre, und ich weiß, dass das zum Erwachsenwerden dazugehört. Aber dieser Fehler war schwerwiegend. In seiner Größe, in seinem Ausmaß und in seinen Folgen. Ich weiß, dass du es gut gemeint hast mit dem Mädchen. Aber es gut zu meinen und das Richtige zu tun, sind zwei verschiedene

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