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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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aufbauten.
    Er musste über sich selbst lachen. Zumindest schaffte es Courtney, ihn von Becca King abzulenken. Das musste er ihr lassen. Sie war eine Wahnsinnsablenkung.
    Er rollte auf die Seite und griff nach seinem Handy. Nackt schrieb er ihr.
    !!! war ihre Antwort.
    ??? war seine nächste SMS.
    Im nächsten Augenblick schickte sie ihm ein Foto statt Worten. Ein Foto von ihrem Nippel. Sie war verrückt. Er machte den Reißverschluss seiner Jeans auf, zog seine Unterhose herunter, machte ein Foto ..., aber er schickte es nicht ab. Stattdessen schrieb er Lieb dich wie verrückt. Muss los. Dann löschte er das Foto, das er gemacht hatte, und betrachtete ein paar Minuten lang das Foto, das sie geschickt hatte.
    Es war, als wäre sie mehr als eine Person. Sie war die Courtney, die alle in der Schule sahen: die Bibelgruppen-Courtney, die Gebetskreis-Courtney, die freundliche, lebendige Courtney mit einem Lächeln im Gesicht, die alle grüßte, die sie kannte. Aber sie war auch die Courtney, die einen überwucherten Weg in der Nähe der Surface Road kannte, der in den Wald zu einem verlassenen Haus führte, und die ihr Auto dort parkte, sich zu ihm drehte und sagte: »Du bist der schärfste Kerl an der Schule«, und als er sie küsste, erwiderte sie seinen Kuss. Und als er sie berührte, berührte sie ihn auch. Und sie ließ die Hände über seinen nackten Oberkörper gleiten und streichelte ihn oberhalb seines Hosenbunds.
    Ganz am Anfang, noch bevor sie irgendetwas gemacht hatten, hatte sie zu ihm gesagt: »Ist zwischen dir und Becca Schluss? Ich frage nur, weil ich auf keinen Fall einem anderen Mädchen ihr Revier streitig machen will, aber wenn Schluss ist, hätte ich gerne eine Chance.«
    »Was für eine Chance?«, hatte er dumm gefragt.
    »Eine Chance mit dir«, hatte sie lächelnd erwidert.
    Er hatte den Mund aufgemacht, um zu antworten, aber nichts war herausgekommen. Courtney Baker? Eine Chance? Er? Er brachte nur ein »Warum?« heraus.
    »Weil du was Besonderes bist und es überhaupt nicht weißt. Ich würde dich gerne küssen, wenn das okay ist.«
    War es okay gewesen? Er konnte sich nicht erinnern. Er hatte noch nie jemanden wie sie getroffen.
    Also, Alter, warum nicht heute Abend hingehen?, fragte er sich. Eine Stunde lang das Alte Testament lesen oder so, und dann ... dann ... Wovor drückte er sich? Verdammt, wann war er so ein Lahmarsch geworden?
    Das war die Preisfrage, dachte er sauer. Er hatte das Gefühl, die Antwort war diese unerträgliche Besserwisserin Becca King.

Kapitel 13
    B ecca sah bald ein, dass es eine ganz blöde Idee gewesen war, Derric die Briefe zu bringen. Der Versuch, ihn an seine Wurzeln in Uganda zu erinnern - daran, wer er wirklich war, wie sie sich sagte - war gründlich danebengegangen. Eines hatte sie allerdings erreicht: War er vorher noch zurückhaltend, aber höflich zu ihr gewesen, ignorierte er sie jetzt komplett.
    Und dass sie gezwungen war, mit Zweitunterhosen-Schuman an einem wichtigen Geschichtsprojekt zusammenzuarbeiten, machte die Sache nicht besser. Sonst hätte sie sich wenigstens auf eine gute Note freuen können. Aber mit Zweitunterhosen-Schuman, der ungefähr so einfallsreich war wie ein nasser Sack, würde sie allerhöchstens ein »Befriedigend« bekommen. Das hieß, wenn sie Glück hatte. Und wenn sie ihn dazu überreden konnte, sich von seinem Image als ausgemachter Idiot zu verabschieden.
    Doch als er ihr seinen fertigen Teil des Referats zeigte, verlor sie jeden Mut. Sie zog den Kopfhörer der AUD-Box aus dem Ohr in der Hoffnung, seinem Flüstern entnehmen zu können, warum er so ein Trottel war. Wehe , wenn sie das nicht... einzige Möglichkeit... überrede sie, denn wenn ich ... verriet ihr bloß, dass er wollte, dass sie ihm den Müll abkaufte, den er fabriziert hatte. Es war alles aus Wikipedia und Askme.com zusammengesucht: ein wilder Haufen von Informationen über einen Stamm am Amazonas, die indigenen Völker Kanadas und die Maori in Neuseeland, den er behelfsmäßig auf ihre Schulaufgabe zugeschnitten hatte. Als sie das las, hätte sie ihm am liebsten ihre Faust durch den Kopf gebohrt.
    Sie sagte: »Wir sollen unsere eigene primitive Kultur erschaffen, Tod. Wir können das zwar als Grundlage nehmen, um uns inspirieren zu lassen, aber ...«
    Tod riss die Zettel an sich. »Hey, ich hab mir den Arsch aufgerissen dafür«, behauptete er. Pass bloß auf... wenn ich ... dann wirst du es bereuen , Krötenarsch ...
    Hättest du wohl gerne, dachte sie. Doch

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